dieselbe zu bekommen sey, sehe ich zwar in Schrifften viel Buchstaben, aber wenigen Effect, und weiln ich davon keine Erfahrung habe, nun auch bey meinen 54jährigen Alter, mir ein Adeptus zu werden die Zeit zu kurtz fällt, denn mich doch niemand versichern kan, daß ich im 66. Jahr als der Graf Bernhard von Tervis dazu gelangen oder so lange leben werde, so will ich deshalben keinen Liebhaber hierinnen Eintrag thun. Monsr. Ettner hat einen Tractat Rosetum Chymicum genannt heraus gegeben, in welchen, wie auch in Monsr. Bechers Chymischer Glücks-Hafen, hat man unter dergleichen Processen das Ausle- sen, der General versetzte: Jch bin vor diesen auf die Transmutation der Metallen sehr er- picht gewesen, allein so viel noch von derglei- chen Adeptis zu mir kommen sind, habe ich doch von ihnen noch kein Kunst-Stück gese- hen, endlich gerieth ich auf die Gedancken, daß wer ein rechter Besitzer dieser Kunst wäre, und dadurch gleichsam alles besässe, würde sich nicht erst einen andern kunt thun, und ihn umbs Geld seine Wissenschafften mittheilen. Herr Graf, antwortete Eckarth, doch habe ich in Thorn einen gekennet, bey dem ich, weil er mein Tisch-Camerad war, den Lapidem Philosophorum auf roth und weiß gesehen,
und
dieſelbe zu bekommen ſey, ſehe ich zwar in Schrifften viel Buchſtaben, aber wenigen Effect, und weiln ich davon keine Erfahrung habe, nun auch bey meinen 54jaͤhrigen Alter, mir ein Adeptus zu werden die Zeit zu kurtz faͤllt, denn mich doch niemand verſichern kan, daß ich im 66. Jahr als der Graf Bernhard von Tervis dazu gelangen oder ſo lange leben werde, ſo will ich deshalben keinen Liebhaber hierinnen Eintrag thun. Monſr. Ettner hat einen Tractat Roſetum Chymicum genannt heraus gegeben, in welchen, wie auch in Monſr. Bechers Chymiſcher Gluͤcks-Hafen, hat man unter dergleichen Proceſſen das Ausle- ſen, der General verſetzte: Jch bin vor dieſen auf die Transmutation der Metallen ſehr er- picht geweſen, allein ſo viel noch von derglei- chen Adeptis zu mir kommen ſind, habe ich doch von ihnen noch kein Kunſt-Stuͤck geſe- hen, endlich gerieth ich auf die Gedancken, daß wer ein rechter Beſitzer dieſer Kunſt waͤre, und dadurch gleichſam alles beſaͤſſe, wuͤrde ſich nicht erſt einen andern kunt thun, und ihn umbs Geld ſeine Wiſſenſchafften mittheilen. Herr Graf, antwortete Eckarth, doch habe ich in Thorn einen gekennet, bey dem ich, weil er mein Tiſch-Camerad war, den Lapidem Philoſophorum auf roth und weiß geſehen,
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dieſelbe zu bekommen ſey, ſehe ich zwar in
Schrifften viel Buchſtaben, aber wenigen
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habe, nun auch bey meinen 54jaͤhrigen Alter,
mir ein Adeptus zu werden die Zeit zu kurtz
faͤllt, denn mich doch niemand verſichern kan,
daß ich im 66. Jahr als der Graf Bernhard
von Tervis dazu gelangen oder ſo lange leben
werde, ſo will ich deshalben keinen Liebhaber
hierinnen Eintrag thun. Monſr. Ettner hat
einen Tractat Roſetum Chymicum genannt
heraus gegeben, in welchen, wie auch in Monſr.
Bechers Chymiſcher Gluͤcks-Hafen, hat
man unter dergleichen Proceſſen das Ausle-
ſen, der General verſetzte: Jch bin vor dieſen
auf die Transmutation der Metallen ſehr er-
picht geweſen, allein ſo viel noch von derglei-
chen Adeptis zu mir kommen ſind, habe ich
doch von ihnen noch kein Kunſt-Stuͤck geſe-
hen, endlich gerieth ich auf die Gedancken, daß
wer ein rechter Beſitzer dieſer Kunſt waͤre,
und dadurch gleichſam alles beſaͤſſe, wuͤrde
ſich nicht erſt einen andern kunt thun, und ihn
umbs Geld ſeine Wiſſenſchafften mittheilen.
Herr Graf, antwortete Eckarth, doch habe
ich in Thorn einen gekennet, bey dem ich, weil
er mein Tiſch-Camerad war, den Lapidem
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/354>, abgerufen am 23.11.2024.
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