reits der gnädigen Fräulein Diaet am besten weiß, ihr füglicher als ich, würde beyräthig seyn können. Jedennoch, wann es etwan aus einer Particulairen Verstopffung und da- her rührender Entzündung käme, ist sehr dien- lich ein Eyerklar in einen zinnernen Schüß- lein mit einem Stücke Alaun umgerührt, so lange biß es dicke und einer Salbe ähnlich wird, von dieser Salbe streiche man ein wenig zwischen zwey zarte Tücher, und lege es also über das von Augenlieder zugemachten Auge, doch wäre auch zugleich mit gut, inwendig ein praecipitirendes Pülverlein einzunehmen, es sey nun von Corallen, Krebs-Augen, Per- len-Mutter, Marggrafen, Bezoar-Pulver und dergleichen. Wegen übeln Gehörs, wann sonsten innerliche Zufälle mit Beywe- send seyn, habe ich nie was bessers funden als neben Adhibirung eines Bezoar-Pulvers, ein wenig Altheae-Sälblein, darein tröpfle ich 3. biß 4. Tropffen distillirtes Ol. Anethin oder Till-Oel, und thue darzu so viel gantz feine praeparirte Tutia, biß es der Consistentz nach so dicke worden, das man Wicken daraus ma- chen könne, da man denn in das krancke Ohr eine solche Wicke gesteckt, dieselbe 8. Stun- den darinnen liegen lassen, und so dann nach der Zeit wieder renovirt, darneben muß man
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reits der gnaͤdigen Fraͤulein Diæt am beſten weiß, ihr fuͤglicher als ich, wuͤrde beyraͤthig ſeyn koͤnnen. Jedennoch, wann es etwan aus einer Particulairen Verſtopffung und da- her ruͤhrender Entzuͤndung kaͤme, iſt ſehr dien- lich ein Eyerklar in einen zinnernen Schuͤß- lein mit einem Stuͤcke Alaun umgeruͤhrt, ſo lange biß es dicke und einer Salbe aͤhnlich wird, von dieſer Salbe ſtreiche man ein wenig zwiſchen zwey zarte Tuͤcher, und lege es alſo uͤber das von Augenlieder zugemachten Auge, doch waͤre auch zugleich mit gut, inwendig ein præcipitirendes Puͤlverlein einzunehmen, es ſey nun von Corallen, Krebs-Augen, Per- len-Mutter, Marggrafen, Bezoar-Pulver und dergleichen. Wegen uͤbeln Gehoͤrs, wann ſonſten innerliche Zufaͤlle mit Beywe- ſend ſeyn, habe ich nie was beſſers funden als neben Adhibirung eines Bezoar-Pulvers, ein wenig Altheæ-Saͤlblein, darein troͤpfle ich 3. biß 4. Tropffen diſtillirtes Ol. Anethin oder Till-Oel, und thue darzu ſo viel gantz feine præparirte Tutia, biß es der Conſiſtentz nach ſo dicke worden, das man Wicken daraus ma- chen koͤnne, da man denn in das krancke Ohr eine ſolche Wicke geſteckt, dieſelbe 8. Stun- den darinnen liegen laſſen, und ſo dann nach der Zeit wieder renovirt, darneben muß man
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reits der gnaͤdigen Fraͤulein Diæt am beſten
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her ruͤhrender Entzuͤndung kaͤme, iſt ſehr dien-
lich ein Eyerklar in einen zinnernen Schuͤß-
lein mit einem Stuͤcke Alaun umgeruͤhrt, ſo
lange biß es dicke und einer Salbe aͤhnlich
wird, von dieſer Salbe ſtreiche man ein wenig
zwiſchen zwey zarte Tuͤcher, und lege es alſo
uͤber das von Augenlieder zugemachten Auge,
doch waͤre auch zugleich mit gut, inwendig ein
præcipitirendes Puͤlverlein einzunehmen, es
ſey nun von Corallen, Krebs-Augen, Per-
len-Mutter, Marggrafen, Bezoar-Pulver
und dergleichen. Wegen uͤbeln Gehoͤrs,
wann ſonſten innerliche Zufaͤlle mit Beywe-
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neben Adhibirung eines Bezoar-Pulvers, ein
wenig Altheæ-Saͤlblein, darein troͤpfle ich 3.
biß 4. Tropffen diſtillirtes Ol. Anethin oder
Till-Oel, und thue darzu ſo viel gantz feine
præparirte Tutia, biß es der Conſiſtentz nach
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/369>, abgerufen am 25.11.2024.
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