der Krätze, bösen Grind, in denen Flechten, Schuppen, Blätterlein und anderer Unreinig- keit; vornemlich die oben gemeldete causirende Ursprünge haben. Eckarth sagte, in erwehn- ten Zufällen sind die adhibirte Bäder mehr schädlich als zuträglich gewesen. Silovski ant- wortete, ich leugne es nicht, bevoraus wann man gleich zu baden eingeplatzt, und zuvor keine nö- thige Praeliminaria und Vorbereitung gethan hat, worvon ich nachgehends, bey dem Ge- brauch der Bäder reden werde, so sind sie in gleich erzehlten Kranckheiten und Zufällen, die von erhitzten Geblüt, Dünsten, Austrockungen, und Ermangelen der gehörigen Feuchtigkeiten, oder hitzig Gallensüchtiger Complexion, wie die Cholerici, Melancholici und Sangvinei sind, herrühren. Die nun den Schwefel-Ge- ruch wegen Schwachheit des Haupts nicht ver- tragen mögen, die enthalten sich dieser Bäder. Ferner die von denen Erhitz- und Umbtreibung des Geblüts und Spirituum animalium, wie in denen Fiebern zu geschehen pflegt turbiret wer- den, in trieffenden rothen hitzigen Augen, in blö- den Gesichte. Absonderlich meiden diese Bä- der Hectici, Lungensüchtige, Schwindsüchti- ge Phthisici, Peripnevmoniaci, die aus Zorn und andern hefftigen Gemüths Erregungen ih- nen diese Kranckheiten zugezogen haben. Die
He-
H h 3
der Kraͤtze, boͤſen Grind, in denen Flechten, Schuppen, Blaͤtterlein und anderer Unreinig- keit; vornemlich die oben gemeldete cauſirende Urſpruͤnge haben. Eckarth ſagte, in erwehn- ten Zufaͤllen ſind die adhibirte Baͤder mehr ſchaͤdlich als zutraͤglich geweſen. Silovski ant- wortete, ich leugne es nicht, bevoraus wañ man gleich zu baden eingeplatzt, und zuvor keine noͤ- thige Præliminaria und Vorbereitung gethan hat, worvon ich nachgehends, bey dem Ge- brauch der Baͤder reden werde, ſo ſind ſie in gleich erzehlten Kranckheiten und Zufaͤllen, die von eꝛhitzten Gebluͤt, Duͤnſten, Austrockungen, und Ermangelen der gehoͤrigen Feuchtigkeiten, oder hitzig Gallenſuͤchtiger Complexion, wie die Cholerici, Melancholici und Sangvinei ſind, herruͤhren. Die nun den Schwefel-Ge- ruch wegen Schwachheit des Haupts nicht ver- tragen moͤgen, die enthalten ſich dieſer Baͤder. Ferner die von denen Erhitz- und Umbtreibung des Gebluͤts und Spirituum animalium, wie in denen Fiebern zu geſchehen pflegt turbiret wer- den, in trieffenden rothen hitzigen Augen, in bloͤ- den Geſichte. Abſonderlich meiden dieſe Baͤ- der Hectici, Lungenſuͤchtige, Schwindſuͤchti- ge Phthiſici, Peripnevmoniaci, die aus Zorn und andern hefftigen Gemuͤths Erregungen ih- nen dieſe Kranckheiten zugezogen haben. Die
He-
H h 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0501"n="485"/>
der Kraͤtze, boͤſen Grind, in denen Flechten,<lb/>
Schuppen, Blaͤtterlein und anderer Unreinig-<lb/>
keit; vornemlich die oben gemeldete <hirendition="#aq">cauſir</hi>ende<lb/>
Urſpruͤnge haben. Eckarth ſagte, in erwehn-<lb/>
ten Zufaͤllen ſind die <hirendition="#aq">adhibir</hi>te Baͤder mehr<lb/>ſchaͤdlich als zutraͤglich geweſen. <hirendition="#aq">Silovski</hi> ant-<lb/>
wortete, ich leugne es nicht, bevoraus wañ man<lb/>
gleich zu baden eingeplatzt, und zuvor keine noͤ-<lb/>
thige <hirendition="#aq">Præliminaria</hi> und Vorbereitung gethan<lb/>
hat, worvon ich nachgehends, bey dem Ge-<lb/>
brauch der Baͤder reden werde, ſo ſind ſie in<lb/>
gleich erzehlten Kranckheiten und Zufaͤllen, die<lb/>
von eꝛhitzten Gebluͤt, Duͤnſten, Austrockungen,<lb/>
und Ermangelen der gehoͤrigen Feuchtigkeiten,<lb/>
oder hitzig Gallenſuͤchtiger <hirendition="#aq">Complexion,</hi> wie<lb/>
die <hirendition="#aq">Cholerici, Melancholici</hi> und <hirendition="#aq">Sangvinei</hi><lb/>ſind, herruͤhren. Die nun den Schwefel-Ge-<lb/>
ruch wegen Schwachheit des Haupts nicht ver-<lb/>
tragen moͤgen, die enthalten ſich dieſer Baͤder.<lb/>
Ferner die von denen Erhitz- und Umbtreibung<lb/>
des Gebluͤts und <hirendition="#aq">Spirituum animalium,</hi> wie in<lb/>
denen Fiebern zu geſchehen pflegt <hirendition="#aq">turbir</hi>et wer-<lb/>
den, in trieffenden rothen hitzigen Augen, in bloͤ-<lb/>
den Geſichte. Abſonderlich meiden dieſe Baͤ-<lb/>
der <hirendition="#aq">Hectici,</hi> Lungenſuͤchtige, Schwindſuͤchti-<lb/>
ge <hirendition="#aq">Phthiſici, Peripnevmoniaci,</hi> die aus Zorn<lb/>
und andern hefftigen Gemuͤths Erregungen ih-<lb/>
nen dieſe Kranckheiten zugezogen haben. Die<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H h 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">He-</hi></fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[485/0501]
der Kraͤtze, boͤſen Grind, in denen Flechten,
Schuppen, Blaͤtterlein und anderer Unreinig-
keit; vornemlich die oben gemeldete cauſirende
Urſpruͤnge haben. Eckarth ſagte, in erwehn-
ten Zufaͤllen ſind die adhibirte Baͤder mehr
ſchaͤdlich als zutraͤglich geweſen. Silovski ant-
wortete, ich leugne es nicht, bevoraus wañ man
gleich zu baden eingeplatzt, und zuvor keine noͤ-
thige Præliminaria und Vorbereitung gethan
hat, worvon ich nachgehends, bey dem Ge-
brauch der Baͤder reden werde, ſo ſind ſie in
gleich erzehlten Kranckheiten und Zufaͤllen, die
von eꝛhitzten Gebluͤt, Duͤnſten, Austrockungen,
und Ermangelen der gehoͤrigen Feuchtigkeiten,
oder hitzig Gallenſuͤchtiger Complexion, wie
die Cholerici, Melancholici und Sangvinei
ſind, herruͤhren. Die nun den Schwefel-Ge-
ruch wegen Schwachheit des Haupts nicht ver-
tragen moͤgen, die enthalten ſich dieſer Baͤder.
Ferner die von denen Erhitz- und Umbtreibung
des Gebluͤts und Spirituum animalium, wie in
denen Fiebern zu geſchehen pflegt turbiret wer-
den, in trieffenden rothen hitzigen Augen, in bloͤ-
den Geſichte. Abſonderlich meiden dieſe Baͤ-
der Hectici, Lungenſuͤchtige, Schwindſuͤchti-
ge Phthiſici, Peripnevmoniaci, die aus Zorn
und andern hefftigen Gemuͤths Erregungen ih-
nen dieſe Kranckheiten zugezogen haben. Die
He-
H h 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/501>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.