Halß hieng, mit dem aller gnädigsten Anerbie- then, daß wofern er Belieben hätte, seine übrige Lebens-Zeit in Krieges-Diensten zuzubringen, und Jhro Käyserl. Majestät zu dienen Willens wäre, wolte Jhro Majestät ihm die General- Feldmarschall-Lieutenants-Charge, nebenst ein Regiment Cavallerie allergnädigst überge- ben, und zugleich mit in Gräflichen Stand und Würde erheben, wo aber nicht, verhoffet Jhro Käyserl. Majestät, derselbe werde bey seiner Durchreise durch Wien allergnädigste Audienz suchen, welche Jhro Majestät ihm so dann aller- gnädigst vergönstigen wollen. Eckarth entrö- thete sich darüber, sagende: Wie komm ich zu der hohen unverdienten Käyserlichen Gnade: Niemand als der Herr Graf ist hieran Ursache. Gegen Jhro Käyserlichen Majestät als meinen allergnädigsten Herren Herren bedancke ich mich vor Dero hohe Käyserl. Gnade in aller Un- terthänigkeit und wüntsche daß derselben ich ze- hen mahl so viel, wider die Ungläubigen Sieg zueignen möchte, als ich wohl ehemahln Dero Herren Vater Glorwürdigsten Andenckens in denenselben verhinderlich gewesen. Die hohe Charge aber und Würde gehorsamst zu acce- ptiren sind meine Schuldern viel zu schwach, und meine Arme zu unvermögend, solches aus- zuführen, die Kunst zu Kriegen, ist bey mir fast
gar
Halß hieng, mit dem aller gnaͤdigſten Anerbie- then, daß wofern er Belieben haͤtte, ſeine uͤbrige Lebens-Zeit in Krieges-Dienſten zuzubringen, und Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt zu dienen Willens waͤre, wolte Jhro Majeſtaͤt ihm die General- Feldmarſchall-Lieutenants-Charge, nebenſt ein Regiment Cavallerie allergnaͤdigſt uͤberge- ben, und zugleich mit in Graͤflichen Stand und Wuͤrde erheben, wo aber nicht, verhoffet Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt, derſelbe werde bey ſeiner Durchreiſe duꝛch Wien allergnaͤdigſte Audienz ſuchen, welche Jhro Majeſtaͤt ihm ſo dann aller- gnaͤdigſt vergoͤnſtigen wollen. Eckarth entroͤ- thete ſich daruͤber, ſagende: Wie komm ich zu der hohen unverdienten Kaͤyſerlichen Gnade: Niemand als der Herr Graf iſt hieran Urſache. Gegen Jhro Kaͤyſerlichen Majeſtaͤt als meinen allergnaͤdigſten Herren Herren bedancke ich mich vor Dero hohe Kaͤyſerl. Gnade in aller Un- terthaͤnigkeit und wuͤntſche daß derſelben ich ze- hen mahl ſo viel, wider die Unglaͤubigen Sieg zueignen moͤchte, als ich wohl ehemahln Dero Herren Vater Glorwuͤrdigſten Andenckens in denenſelben verhinderlich geweſen. Die hohe Charge aber und Wuͤrde gehorſamſt zu acce- ptiren ſind meine Schuldern viel zu ſchwach, und meine Arme zu unvermoͤgend, ſolches aus- zufuͤhren, die Kunſt zu Kriegen, iſt bey mir faſt
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Halß hieng, mit dem aller gnaͤdigſten Anerbie-
then, daß wofern er Belieben haͤtte, ſeine uͤbrige
Lebens-Zeit in Krieges-Dienſten zuzubringen,
und Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt zu dienen Willens
waͤre, wolte Jhro Majeſtaͤt ihm die General-
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ein Regiment Cavallerie allergnaͤdigſt uͤberge-
ben, und zugleich mit in Graͤflichen Stand und
Wuͤrde erheben, wo aber nicht, verhoffet Jhro
Kaͤyſerl. Majeſtaͤt, derſelbe werde bey ſeiner
Durchreiſe duꝛch Wien allergnaͤdigſte Audienz
ſuchen, welche Jhro Majeſtaͤt ihm ſo dann aller-
gnaͤdigſt vergoͤnſtigen wollen. Eckarth entroͤ-
thete ſich daruͤber, ſagende: Wie komm ich zu
der hohen unverdienten Kaͤyſerlichen Gnade:
Niemand als der Herr Graf iſt hieran Urſache.
Gegen Jhro Kaͤyſerlichen Majeſtaͤt als meinen
allergnaͤdigſten Herren Herren bedancke ich
mich vor Dero hohe Kaͤyſerl. Gnade in aller Un-
terthaͤnigkeit und wuͤntſche daß derſelben ich ze-
hen mahl ſo viel, wider die Unglaͤubigen Sieg
zueignen moͤchte, als ich wohl ehemahln Dero
Herren Vater Glorwuͤrdigſten Andenckens in
denenſelben verhinderlich geweſen. Die hohe
Charge aber und Wuͤrde gehorſamſt zu acce-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/530>, abgerufen am 22.11.2024.
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