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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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ich eile zur Ewigkeit/ da kein Widerkehren ist.
So ist es auch D. Beckern in Thoren wider-
fahren (wie mir Mons. Zieler erzehlet hat) wel-
cher mit seinen sterbenden Freunde verlassen/ ih-
me vor seinem Ende doch zu erscheinen; Was ge-
schicht/ als sich erwehnter Doctor in Dantzig
auffhielt/ kommt der Geist in sein Musaeum, zei-
get sich und gehet wieder fort. Dieser Doctor
bildet ihm nicht anders ein/ sein Ende sey vor der
Thür/ leget sich nieder und verschencket guten
Freunden das Seinige/ praeparirt sich zum Tode/
in Meynung zu sterben, allein er wurde vor dieses
mahl gesund/ und gaben ihm seine Freunde mit
einen Hohn-Gelächter das Geschenckte wieder/
nach der Zeit kam er wieder nach Thoren/ da-
selbst gieng er in die St. Marien-Kirche ein Epi-
taphium
zu besehen/ da erschien ihm bey dem Al-
tar vorgemeldeter Geist seines verstorbenen
Freundes wiederumb/ und winckte ihm mit der
Hand. Darauf sagte der Doctor: Nun ist
es Zeit/ fällt auch innerhalb 14. Tage in eine ge-
fährliche Kranckheit und stirbt/ wer will nun hier
sagen/ daß dieses Verblendungen seyn? Lieb-
ster Herr Gotthart/ versetzte Eckarth/ derglei-
chen Verwegenheiten derer Freunde sind keines-
weges zu approbiren/ und daß GOtt der HErr
solcherley/ es sey denn in Fällen/ da gantzen Kö-
nigreichen und Ländern daran gelegen zu lasse/

zweifele

ich eile zur Ewigkeit/ da kein Widerkehren iſt.
So iſt es auch D. Beckern in Thoren wider-
fahren (wie mir Monſ. Zieler erzehlet hat) wel-
cher mit ſeinen ſterbenden Freunde verlaſſen/ ih-
me vor ſeinem Ende doch zu erſcheinen; Was ge-
ſchicht/ als ſich erwehnter Doctor in Dantzig
auffhielt/ kommt der Geiſt in ſein Muſæum, zei-
get ſich und gehet wieder fort. Dieſer Doctor
bildet ihm nicht anders ein/ ſein Ende ſey vor der
Thuͤr/ leget ſich nieder und verſchencket guten
Freunden das Seinige/ præparirt ſich zum Tode/
in Meynung zu ſterben, allein er wurde vor dieſes
mahl geſund/ und gaben ihm ſeine Freunde mit
einen Hohn-Gelaͤchter das Geſchenckte wieder/
nach der Zeit kam er wieder nach Thoren/ da-
ſelbſt gieng er in die St. Marien-Kirche ein Epi-
taphium
zu beſehen/ da erſchien ihm bey dem Al-
tar vorgemeldeter Geiſt ſeines verſtorbenen
Freundes wiederumb/ und winckte ihm mit der
Hand. Darauf ſagte der Doctor: Nun iſt
es Zeit/ faͤllt auch innerhalb 14. Tage in eine ge-
faͤhrliche Kranckheit und ſtirbt/ wer will nun hier
ſagen/ daß dieſes Verblendungen ſeyn? Lieb-
ſter Herr Gotthart/ verſetzte Eckarth/ derglei-
chen Verwegenheiten derer Freunde ſind keines-
weges zu approbiren/ und daß GOtt der HErꝛ
ſolcherley/ es ſey denn in Faͤllen/ da gantzen Koͤ-
nigreichen und Laͤndern daran gelegen zu laſſe/

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[532/0548] ich eile zur Ewigkeit/ da kein Widerkehren iſt. So iſt es auch D. Beckern in Thoren wider- fahren (wie mir Monſ. Zieler erzehlet hat) wel- cher mit ſeinen ſterbenden Freunde verlaſſen/ ih- me vor ſeinem Ende doch zu erſcheinen; Was ge- ſchicht/ als ſich erwehnter Doctor in Dantzig auffhielt/ kommt der Geiſt in ſein Muſæum, zei- get ſich und gehet wieder fort. Dieſer Doctor bildet ihm nicht anders ein/ ſein Ende ſey vor der Thuͤr/ leget ſich nieder und verſchencket guten Freunden das Seinige/ præparirt ſich zum Tode/ in Meynung zu ſterben, allein er wurde vor dieſes mahl geſund/ und gaben ihm ſeine Freunde mit einen Hohn-Gelaͤchter das Geſchenckte wieder/ nach der Zeit kam er wieder nach Thoren/ da- ſelbſt gieng er in die St. Marien-Kirche ein Epi- taphium zu beſehen/ da erſchien ihm bey dem Al- tar vorgemeldeter Geiſt ſeines verſtorbenen Freundes wiederumb/ und winckte ihm mit der Hand. Darauf ſagte der Doctor: Nun iſt es Zeit/ faͤllt auch innerhalb 14. Tage in eine ge- faͤhrliche Kranckheit und ſtirbt/ wer will nun hier ſagen/ daß dieſes Verblendungen ſeyn? Lieb- ſter Herr Gotthart/ verſetzte Eckarth/ derglei- chen Verwegenheiten derer Freunde ſind keines- weges zu approbiren/ und daß GOtt der HErꝛ ſolcherley/ es ſey denn in Faͤllen/ da gantzen Koͤ- nigreichen und Laͤndern daran gelegen zu laſſe/ zweifele

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/548>, abgerufen am 22.11.2024.