nachkommen, da hatten sie von oben den schön- sten Prospect in die Plaine; wie sie den Berg ab waren, kam ihnen zu erst das vortreffliche Ge- bäude und Kirche Mariae-Schein genannt, un- ter der Verwaltung und Inspection derer Her- ren P. P. Societatis Jesu in die Augen, von dar sie durch einige Dörffer und angenehmen We- ge biß Töplitz woselbst sie Mittages umb 12. Uhr anlangten, und sich in der Vorstadt bey de- nen Bädern einlogirten; Unsere Reisende lies- sen ihnen einige Speisen zurichten; nach ge- schehener Mahlzeit, giengen sie mit den Wirth in des Grafen grossen wohlaufgebaueten Gar- ten, in welchen sie sich bey einer Stunden lang umbsahen, ferner betrachten sie die herrliche Ge- gend, mit Schlössern, Dörffern, Hügeln, war- men Quellen und Trifften gleichsam besäet. Jn dem Hin- und Hergehen fragte Eckarth den Wirth, ob bey diesem warmen Bade nicht Me- dici wären, die ihnen von des Bades Krafft, Eigenschafft und Wirckung einigen Unterricht geben könten? Der Wirth antwortete gestren- ger Herr, es sind so wohl einheimische als auch frembde Medici hier gegenwärtig, die denen Hülff-suchenden assistiren und guten Rath mittheilen, wann sie nun einen verlangen, wer- de ich auf deren Begehren ihn selbsten ersuchen, sie mit allen Unterricht zu belehren. Eckarth
sprach:
nachkommen, da hatten ſie von oben den ſchoͤn- ſten Proſpect in die Plaine; wie ſie den Berg ab waren, kam ihnen zu erſt das vortreffliche Ge- baͤude und Kirche Mariæ-Schein genannt, un- ter der Verwaltung und Inſpection derer Her- ren P. P. Societatis Jeſu in die Augen, von dar ſie durch einige Doͤrffer und angenehmen We- ge biß Toͤplitz woſelbſt ſie Mittages umb 12. Uhr anlangten, und ſich in der Vorſtadt bey de- nen Baͤdern einlogirten; Unſere Reiſende lieſ- ſen ihnen einige Speiſen zurichten; nach ge- ſchehener Mahlzeit, giengen ſie mit den Wirth in des Grafen groſſen wohlaufgebaueten Gar- ten, in welchen ſie ſich bey einer Stunden lang umbſahen, ferner betꝛachten ſie die herrliche Ge- gend, mit Schloͤſſern, Doͤrffern, Huͤgeln, war- men Quellen und Trifften gleichſam beſaͤet. Jn dem Hin- und Hergehen fragte Eckarth den Wirth, ob bey dieſem warmen Bade nicht Me- dici waͤren, die ihnen von des Bades Krafft, Eigenſchafft und Wirckung einigen Unterricht geben koͤnten? Der Wirth antwortete geſtren- ger Herr, es ſind ſo wohl einheimiſche als auch frembde Medici hier gegenwaͤrtig, die denen Huͤlff-ſuchenden aſſiſtiren und guten Rath mittheilen, wann ſie nun einen verlangen, wer- de ich auf deren Begehren ihn ſelbſten erſuchen, ſie mit allen Unterricht zu belehren. Eckarth
ſprach:
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0578"n="562"/>
nachkommen, da hatten ſie von oben den ſchoͤn-<lb/>ſten <hirendition="#aq">Proſpect</hi> in die <hirendition="#aq">Plaine;</hi> wie ſie den Berg ab<lb/>
waren, kam ihnen zu erſt das vortreffliche Ge-<lb/>
baͤude und Kirche <hirendition="#aq">Mariæ-</hi>Schein genannt, un-<lb/>
ter der Verwaltung und <hirendition="#aq">Inſpection</hi> derer Her-<lb/>
ren <hirendition="#aq">P. P. Societatis Jeſu</hi> in die Augen, von dar<lb/>ſie durch einige Doͤrffer und angenehmen We-<lb/>
ge biß Toͤplitz woſelbſt ſie Mittages umb 12.<lb/>
Uhr anlangten, und ſich in der Vorſtadt bey de-<lb/>
nen Baͤdern ein<hirendition="#aq">logir</hi>ten; Unſere Reiſende lieſ-<lb/>ſen ihnen einige Speiſen zurichten; nach ge-<lb/>ſchehener Mahlzeit, giengen ſie mit den Wirth<lb/>
in des Grafen groſſen wohlaufgebaueten Gar-<lb/>
ten, in welchen ſie ſich bey einer Stunden lang<lb/>
umbſahen, ferner betꝛachten ſie die herrliche Ge-<lb/>
gend, mit Schloͤſſern, Doͤrffern, Huͤgeln, war-<lb/>
men Quellen und Trifften gleichſam beſaͤet.<lb/>
Jn dem Hin- und Hergehen fragte Eckarth den<lb/>
Wirth, ob bey dieſem warmen Bade nicht <hirendition="#aq">Me-<lb/>
dici</hi> waͤren, die ihnen von des Bades Krafft,<lb/>
Eigenſchafft und Wirckung einigen Unterricht<lb/>
geben koͤnten? Der Wirth antwortete geſtren-<lb/>
ger Herr, es ſind ſo wohl einheimiſche als auch<lb/>
frembde <hirendition="#aq">Medici</hi> hier gegenwaͤrtig, die denen<lb/>
Huͤlff-ſuchenden <hirendition="#aq">aſſiſtir</hi>en und guten Rath<lb/>
mittheilen, wann ſie nun einen verlangen, wer-<lb/>
de ich auf deren Begehren ihn ſelbſten erſuchen,<lb/>ſie mit allen Unterricht zu belehren. Eckarth<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſprach:</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[562/0578]
nachkommen, da hatten ſie von oben den ſchoͤn-
ſten Proſpect in die Plaine; wie ſie den Berg ab
waren, kam ihnen zu erſt das vortreffliche Ge-
baͤude und Kirche Mariæ-Schein genannt, un-
ter der Verwaltung und Inſpection derer Her-
ren P. P. Societatis Jeſu in die Augen, von dar
ſie durch einige Doͤrffer und angenehmen We-
ge biß Toͤplitz woſelbſt ſie Mittages umb 12.
Uhr anlangten, und ſich in der Vorſtadt bey de-
nen Baͤdern einlogirten; Unſere Reiſende lieſ-
ſen ihnen einige Speiſen zurichten; nach ge-
ſchehener Mahlzeit, giengen ſie mit den Wirth
in des Grafen groſſen wohlaufgebaueten Gar-
ten, in welchen ſie ſich bey einer Stunden lang
umbſahen, ferner betꝛachten ſie die herrliche Ge-
gend, mit Schloͤſſern, Doͤrffern, Huͤgeln, war-
men Quellen und Trifften gleichſam beſaͤet.
Jn dem Hin- und Hergehen fragte Eckarth den
Wirth, ob bey dieſem warmen Bade nicht Me-
dici waͤren, die ihnen von des Bades Krafft,
Eigenſchafft und Wirckung einigen Unterricht
geben koͤnten? Der Wirth antwortete geſtren-
ger Herr, es ſind ſo wohl einheimiſche als auch
frembde Medici hier gegenwaͤrtig, die denen
Huͤlff-ſuchenden aſſiſtiren und guten Rath
mittheilen, wann ſie nun einen verlangen, wer-
de ich auf deren Begehren ihn ſelbſten erſuchen,
ſie mit allen Unterricht zu belehren. Eckarth
ſprach:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/578>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.