heit offt grosse Beschwerniß zugefüget werden könne, und ist sehr dienlich nach dem Bade eine Stunde sich ins Bette zu legen, und den Schweiß auszuhalten, wer es nicht in denen Bädern auf denen mit Fleiß darzu gemachten Bequemligkeiten thun will, der kan es in seinen Quartier verrichten, solte ja bißweilen ein Schlaff sich anmelden, wegere man sich dessen nicht, denn dadurch werden die vom Bad und Schweiß geschwächte Kräffte wieder gestär- cket, und der Durst in etwas gelindert, wann nun die Ruhe-Zeit vorbey ist, kleide man sich wieder an, reinige zuvor den Kopff und Leib vom Schweisse wohl, und damit der Leib eini- ge moderirte Bewegung habe, so gehe man et- weder im Hause auf und ab, oder wann es das Wetter zuläst, ein wenig spatzieren, wären aber die Kräffte noch nicht starck genung herumb ge- hen zu können, so ist es doch sehr dienlich, die Glie- der so viel als möglich es seyn kan, ein wenig zu bewegen, und dann nach der Bewegung sich mit einer guten Suppen zu stärcken, dabey aber sich vor kalten Trincken zu hütten, es sey dann daß man zuvor gessen habe. Einige bedienen sich der kalten Schaale von Wein, Zucker, Zim- met, Cardomomen, gerösten Semmel und Brodt gemacht welche aber nicht einen jeden, zuvor- aus denenjenigen die hitziger Natur sind gesund
seyn,
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heit offt groſſe Beſchwerniß zugefuͤget werden koͤnne, und iſt ſehr dienlich nach dem Bade eine Stunde ſich ins Bette zu legen, und den Schweiß auszuhalten, wer es nicht in denen Baͤdern auf denen mit Fleiß darzu gemachten Bequemligkeiten thun will, der kan es in ſeinen Quartier verrichten, ſolte ja bißweilen ein Schlaff ſich anmelden, wegere man ſich deſſen nicht, denn dadurch werden die vom Bad und Schweiß geſchwaͤchte Kraͤffte wieder geſtaͤr- cket, und der Durſt in etwas gelindert, wann nun die Ruhe-Zeit vorbey iſt, kleide man ſich wieder an, reinige zuvor den Kopff und Leib vom Schweiſſe wohl, und damit der Leib eini- ge moderirte Bewegung habe, ſo gehe man et- weder im Hauſe auf und ab, oder wann es das Wetter zulaͤſt, ein wenig ſpatzieren, waͤren aber die Kraͤffte noch nicht ſtarck genung herumb ge- hen zu koͤñen, ſo iſt es doch ſehr dienlich, die Glie- der ſo viel als moͤglich es ſeyn kan, ein wenig zu bewegen, und dann nach der Bewegung ſich mit einer guten Suppen zu ſtaͤrcken, dabey aber ſich vor kalten Trincken zu huͤtten, es ſey dann daß man zuvor geſſen habe. Einige bedienen ſich der kalten Schaale von Wein, Zucker, Zim- met, Cardomomen, geroͤſten Sem̃el und Brodt gemacht welche aber nicht einen jeden, zuvor- aus denenjenigen die hitziger Natur ſind geſund
ſeyn,
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[593/0609]
heit offt groſſe Beſchwerniß zugefuͤget werden
koͤnne, und iſt ſehr dienlich nach dem Bade eine
Stunde ſich ins Bette zu legen, und den
Schweiß auszuhalten, wer es nicht in denen
Baͤdern auf denen mit Fleiß darzu gemachten
Bequemligkeiten thun will, der kan es in ſeinen
Quartier verrichten, ſolte ja bißweilen ein
Schlaff ſich anmelden, wegere man ſich deſſen
nicht, denn dadurch werden die vom Bad und
Schweiß geſchwaͤchte Kraͤffte wieder geſtaͤr-
cket, und der Durſt in etwas gelindert, wann
nun die Ruhe-Zeit vorbey iſt, kleide man ſich
wieder an, reinige zuvor den Kopff und Leib
vom Schweiſſe wohl, und damit der Leib eini-
ge moderirte Bewegung habe, ſo gehe man et-
weder im Hauſe auf und ab, oder wann es das
Wetter zulaͤſt, ein wenig ſpatzieren, waͤren aber
die Kraͤffte noch nicht ſtarck genung herumb ge-
hen zu koͤñen, ſo iſt es doch ſehr dienlich, die Glie-
der ſo viel als moͤglich es ſeyn kan, ein wenig
zu bewegen, und dann nach der Bewegung ſich
mit einer guten Suppen zu ſtaͤrcken, dabey aber
ſich vor kalten Trincken zu huͤtten, es ſey dann
daß man zuvor geſſen habe. Einige bedienen
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/609>, abgerufen am 22.11.2024.
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