Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

tzen. Wir sind aber gesinnet mit der neue Wo-
che in Göttlichen Geleite unsere Reise fortzuse-
tzen. Pilovski bedanckte sich vor geneigte Will-
fahrung und sprach: Jch bin fertig auch Mor-
gen geliebts GOtt die Reise anzutreten: Nach-
dem machte Pilovski seine Reverenze und be-
urlaubte sich mit unsern Reisenden. Eckarth
sagte/ Monsieur Pilovski Morgen geliebts Gott
sehen wir einander wieder. Wie mein Patron
befiehlt so gehorsame ich; die übrige Zeit über als
unsere Reisende sich in Garpa noch arretirten
machten sie zu instehender Reise alles fertig. Als
der General Salanin unsere Reisende mit einen
Letz-Mahl beehrte/ ließ Eckarth durch Andreas
denen Fräulein Salanin allerhand feine Lein-
wand/ Spitzen/ Band und allerhand silbernen
Galanterien in schönen geflochtenen Hand-
Schaalen überbringen/ mit Bitte mit dem weni-
gen gnädigst vor willen zu nehmen/ die Frau Ge-
neral
in gab den Uberbringer 6. Ducaten Re-
compens,
mit schuldigster Dancksagung vor ihre
Tochter an Eck arthen. Nach geschehener Mahl-
zeit nahm Eck arth/ Siegfried und Gotthart ihr
gebührendes Valet vom General, seiner Frau
Gemahlin und Fräulein Tochter sich vor alle
hohe Zuneigung und Gnade gehorsamst bedan-
ckende: Dergleichen von ihnen gegen unsere Rei-
sende wieder geschahe mit tausendfacher Glück-

wünt-

tzen. Wir ſind aber geſinnet mit der neue Wo-
che in Goͤttlichen Geleite unſere Reiſe fortzuſe-
tzen. Pilovski bedanckte ſich vor geneigte Will-
fahrung und ſprach: Jch bin fertig auch Mor-
gen geliebts GOtt die Reiſe anzutreten: Nach-
dem machte Pilovski ſeine Reverenze und be-
urlaubte ſich mit unſern Reiſenden. Eckarth
ſagte/ Monſieur Pilovski Morgen geliebts Gott
ſehen wir einander wieder. Wie mein Patron
befiehlt ſo gehorſame ich; die uͤbrige Zeit uͤber als
unſere Reiſende ſich in Garpa noch arretirten
machten ſie zu inſtehender Reiſe alles fertig. Als
der General Salanin unſere Reiſende mit einen
Letz-Mahl beehrte/ ließ Eckarth durch Andreas
denen Fraͤulein Salanin allerhand feine Lein-
wand/ Spitzen/ Band und allerhand ſilbernen
Galanterien in ſchoͤnen geflochtenen Hand-
Schaalen uͤberbꝛingen/ mit Bitte mit dem weni-
gen gnaͤdigſt vor willen zu nehmen/ die Frau Ge-
neral
in gab den Uberbringer 6. Ducaten Re-
compens,
mit ſchuldigſteꝛ Danckſagung vor ihꝛe
Tochter an Eck arthen. Nach geſchehener Mahl-
zeit nahm Eck arth/ Siegfried und Gotthart ihr
gebuͤhrendes Valet vom General, ſeiner Frau
Gemahlin und Fraͤulein Tochter ſich vor alle
hohe Zuneigung und Gnade gehorſamſt bedan-
ckende: Dergleichen von ihnen gegen unſere Rei-
ſende wieder geſchahe mit tauſendfacher Gluͤck-

wuͤnt-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0644" n="628"/>
tzen. Wir &#x017F;ind aber ge&#x017F;innet mit der neue Wo-<lb/>
che in Go&#x0364;ttlichen Geleite un&#x017F;ere Rei&#x017F;e fortzu&#x017F;e-<lb/>
tzen. <hi rendition="#aq">Pilovski</hi> bedanckte &#x017F;ich vor geneigte Will-<lb/>
fahrung und &#x017F;prach: Jch bin fertig auch Mor-<lb/>
gen geliebts GOtt die Rei&#x017F;e anzutreten: Nach-<lb/>
dem machte <hi rendition="#aq">Pilovski</hi> &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Reverenze</hi> und be-<lb/>
urlaubte &#x017F;ich mit un&#x017F;ern Rei&#x017F;enden. Eckarth<lb/>
&#x017F;agte/ <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur Pilovski</hi> Morgen geliebts Gott<lb/>
&#x017F;ehen wir einander wieder. Wie mein <hi rendition="#aq">Patron</hi><lb/>
befiehlt &#x017F;o gehor&#x017F;ame ich; die u&#x0364;brige Zeit u&#x0364;ber als<lb/>
un&#x017F;ere Rei&#x017F;ende &#x017F;ich in <hi rendition="#aq">Garpa</hi> noch <hi rendition="#aq">arretir</hi>ten<lb/>
machten &#x017F;ie zu in&#x017F;tehender Rei&#x017F;e alles fertig. Als<lb/>
der <hi rendition="#aq">General Salanin</hi> un&#x017F;ere Rei&#x017F;ende mit einen<lb/>
Letz-Mahl beehrte/ ließ Eckarth durch <hi rendition="#aq">Andreas</hi><lb/>
denen Fra&#x0364;ulein <hi rendition="#aq">Salanin</hi> allerhand feine Lein-<lb/>
wand/ Spitzen/ Band und allerhand &#x017F;ilbernen<lb/><hi rendition="#aq">Galanteri</hi>en in &#x017F;cho&#x0364;nen geflochtenen Hand-<lb/>
Schaalen u&#x0364;berb&#xA75B;ingen/ mit Bitte mit dem weni-<lb/>
gen gna&#x0364;dig&#x017F;t vor willen zu nehmen/ die Frau <hi rendition="#aq">Ge-<lb/>
neral</hi>in gab den Uberbringer 6. <hi rendition="#aq">Ducat</hi>en <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
compens,</hi> mit &#x017F;chuldig&#x017F;te&#xA75B; Danck&#x017F;agung vor ih&#xA75B;e<lb/>
Tochter an Eck arthen. Nach ge&#x017F;chehener Mahl-<lb/>
zeit nahm Eck arth/ Siegfried und Gotthart ihr<lb/>
gebu&#x0364;hrendes <hi rendition="#aq">Valet</hi> vom <hi rendition="#aq">General,</hi> &#x017F;einer Frau<lb/>
Gemahlin und Fra&#x0364;ulein Tochter &#x017F;ich vor alle<lb/>
hohe Zuneigung und Gnade gehor&#x017F;am&#x017F;t bedan-<lb/>
ckende: Dergleichen von ihnen gegen un&#x017F;ere Rei-<lb/>
&#x017F;ende wieder ge&#x017F;chahe mit tau&#x017F;endfacher Glu&#x0364;ck-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wu&#x0364;nt-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[628/0644] tzen. Wir ſind aber geſinnet mit der neue Wo- che in Goͤttlichen Geleite unſere Reiſe fortzuſe- tzen. Pilovski bedanckte ſich vor geneigte Will- fahrung und ſprach: Jch bin fertig auch Mor- gen geliebts GOtt die Reiſe anzutreten: Nach- dem machte Pilovski ſeine Reverenze und be- urlaubte ſich mit unſern Reiſenden. Eckarth ſagte/ Monſieur Pilovski Morgen geliebts Gott ſehen wir einander wieder. Wie mein Patron befiehlt ſo gehorſame ich; die uͤbrige Zeit uͤber als unſere Reiſende ſich in Garpa noch arretirten machten ſie zu inſtehender Reiſe alles fertig. Als der General Salanin unſere Reiſende mit einen Letz-Mahl beehrte/ ließ Eckarth durch Andreas denen Fraͤulein Salanin allerhand feine Lein- wand/ Spitzen/ Band und allerhand ſilbernen Galanterien in ſchoͤnen geflochtenen Hand- Schaalen uͤberbꝛingen/ mit Bitte mit dem weni- gen gnaͤdigſt vor willen zu nehmen/ die Frau Ge- neralin gab den Uberbringer 6. Ducaten Re- compens, mit ſchuldigſteꝛ Danckſagung vor ihꝛe Tochter an Eck arthen. Nach geſchehener Mahl- zeit nahm Eck arth/ Siegfried und Gotthart ihr gebuͤhrendes Valet vom General, ſeiner Frau Gemahlin und Fraͤulein Tochter ſich vor alle hohe Zuneigung und Gnade gehorſamſt bedan- ckende: Dergleichen von ihnen gegen unſere Rei- ſende wieder geſchahe mit tauſendfacher Gluͤck- wuͤnt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/644
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/644>, abgerufen am 26.06.2024.