Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.mer kommt mit Gewalt angeflogen/ wo muß Stun-
mer kommt mit Gewalt angeflogen/ wo muß Stun-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0692" n="676"/> mer kommt mit Gewalt angeflogen/ wo muß<lb/> ſich denn alle die <hi rendition="#aq">Materi</hi>e her finden/ daß alles<lb/> ſo voll liegt; Siegfried antwortete: Jch ha-<lb/> be mir ſagen laſſen/ daß die Spinnen die Mei-<lb/> ſter dieſes Gewebes ſeyn ſollen. Wann ich a-<lb/> ber <hi rendition="#aq">conſiderir</hi>e/ wie viel Millionen Spinnen ſo<lb/> viel <hi rendition="#aq">Materi</hi>e zu verfertigen erfordert wuͤrden/<lb/> kommt es mir gar unglaͤublich vor/ weßwegen<lb/> ich in die Gedancken gerathen bin/ es muͤſſe ein<lb/><hi rendition="#aq">Phœnomenon</hi> ſeyn/ und aus einer fetten <hi rendition="#aq">Exha-<lb/> lation,</hi> die gantz ſubtil/ und von der kuͤhlen Lufft<lb/> in Ausziehen in Geſtalt ſolcher zarten Faden<lb/><hi rendition="#aq">condenſir</hi>et wird/ entſtehen. Dann wann die<lb/> Spinnen Schuld waͤren/ warumb findet ſich<lb/> dieſe <hi rendition="#aq">Materi</hi>e nicht in denen heiſſen Tagen/ da<lb/> des Ungeziefers uͤberall die Menge iſt/ oder aber<lb/> weiſet ſich nicht auch in Winter/ in welchen er-<lb/> meldete <hi rendition="#aq">Exhalation</hi> wegen Verhartung der Er-<lb/> de und harten Froſt zuruͤck gehalten wird/ kan<lb/> alſo der <hi rendition="#aq">Exhalation, Attraction</hi> und <hi rendition="#aq">Conden-<lb/> ſation</hi> halben eine <hi rendition="#aq">Lana auralis</hi> genennet wer-<lb/> den/ aus welcher <hi rendition="#aq">copieuſ</hi>en Zuſammenſamm-<lb/> lung ein <hi rendition="#aq">Curioſus</hi> ihm ein Schlaff-Peltz zurich-<lb/> ten laſſen/ welcher geſtalten Sachen nach man<lb/> des Som̃ers u. Heꝛbſts in Winter genieſſen kan.<lb/> Dieſen Tag brachten unſere Reiſende allerhand<lb/><hi rendition="#aq">Diſcourſ</hi>e von denen <hi rendition="#aq">Phœnomenis</hi> vor/ und den<lb/> anderen Tag darauf gelangten ſie ein paar<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Stun-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [676/0692]
mer kommt mit Gewalt angeflogen/ wo muß
ſich denn alle die Materie her finden/ daß alles
ſo voll liegt; Siegfried antwortete: Jch ha-
be mir ſagen laſſen/ daß die Spinnen die Mei-
ſter dieſes Gewebes ſeyn ſollen. Wann ich a-
ber conſiderire/ wie viel Millionen Spinnen ſo
viel Materie zu verfertigen erfordert wuͤrden/
kommt es mir gar unglaͤublich vor/ weßwegen
ich in die Gedancken gerathen bin/ es muͤſſe ein
Phœnomenon ſeyn/ und aus einer fetten Exha-
lation, die gantz ſubtil/ und von der kuͤhlen Lufft
in Ausziehen in Geſtalt ſolcher zarten Faden
condenſiret wird/ entſtehen. Dann wann die
Spinnen Schuld waͤren/ warumb findet ſich
dieſe Materie nicht in denen heiſſen Tagen/ da
des Ungeziefers uͤberall die Menge iſt/ oder aber
weiſet ſich nicht auch in Winter/ in welchen er-
meldete Exhalation wegen Verhartung der Er-
de und harten Froſt zuruͤck gehalten wird/ kan
alſo der Exhalation, Attraction und Conden-
ſation halben eine Lana auralis genennet wer-
den/ aus welcher copieuſen Zuſammenſamm-
lung ein Curioſus ihm ein Schlaff-Peltz zurich-
ten laſſen/ welcher geſtalten Sachen nach man
des Som̃ers u. Heꝛbſts in Winter genieſſen kan.
Dieſen Tag brachten unſere Reiſende allerhand
Diſcourſe von denen Phœnomenis vor/ und den
anderen Tag darauf gelangten ſie ein paar
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