cken Safft; wann du keine Meerschwämme ha- ben kanst, so nimm die wilden Rosen-Schwäm- me, deren Jnwendiges Pulver zuweilen auch vor sich alleine in diesen Zufall gute Wirckung thut. So hält man auch gewiß davor, daß die Kinder, die nach Absterben ihrer Väter erst ge- bohren werden, so wohl in dieser Arth Kranck- heiten, als denen übernatürlichen Gewächsen des Leibes und Oberbeinen durch Anrühren, Anhauchen, oder Beissen zuräthig seyn können. Ob sie auch der siebende Sohn, zwischen wel- cher Zahl Söhne keine Tochter zwischen kom- men ist, durch sein Anrühren curiren könne, stel- le ich dahin. Daß die Könige in Engelland und Franckreich unter andern Schäden auch die Kröpffe durch ihr Anrühren vertrieben ha- ben, ist eine Gnade von GOtt, welcher auch von denen Hohen Häuptern bey Anrührung mit diesen Seegen: Der König rühret dich an GOtt heilet dich. GOtt dem HErrn alleine zugeschrieben worden. Nach geschehenen Di- scours näherten unsere Reisende dem Nacht- Quartier, wie sie ins Wirths-Hauß kamen, ba- then sie den Wirth, wofern er ein a partes Stüblein vor sie übrig hätte, wolte er es ihnen vor dieses mahl ihrer Gelegenheit nach zu ge- brauchen umb Bezahlung überlassen. Der Wirth antwortete: Meine Hochgeehrte Her-
ren
cken Safft; wann du keine Meerſchwaͤm̃e ha- ben kanſt, ſo nimm die wilden Roſen-Schwaͤm- me, deren Jnwendiges Pulver zuweilen auch vor ſich alleine in dieſen Zufall gute Wirckung thut. So haͤlt man auch gewiß davor, daß die Kinder, die nach Abſterben ihrer Vaͤter erſt ge- bohren werden, ſo wohl in dieſer Arth Kranck- heiten, als denen uͤbernatuͤrlichen Gewaͤchſen des Leibes und Oberbeinen durch Anruͤhren, Anhauchen, oder Beiſſen zuraͤthig ſeyn koͤnnen. Ob ſie auch der ſiebende Sohn, zwiſchen wel- cher Zahl Soͤhne keine Tochter zwiſchen kom- men iſt, durch ſein Anruͤhren curiren koͤnne, ſtel- le ich dahin. Daß die Koͤnige in Engelland und Franckreich unter andern Schaͤden auch die Kroͤpffe durch ihr Anruͤhren vertrieben ha- ben, iſt eine Gnade von GOtt, welcher auch von denen Hohen Haͤuptern bey Anruͤhrung mit dieſen Seegen: Der Koͤnig ruͤhret dich an GOtt heilet dich. GOtt dem HErrn alleine zugeſchrieben worden. Nach geſchehenen Di- ſcours naͤherten unſere Reiſende dem Nacht- Quartier, wie ſie ins Wirths-Hauß kamen, ba- then ſie den Wirth, wofern er ein a partes Stuͤblein vor ſie uͤbrig haͤtte, wolte er es ihnen vor dieſes mahl ihrer Gelegenheit nach zu ge- brauchen umb Bezahlung uͤberlaſſen. Der Wirth antwortete: Meine Hochgeehrte Her-
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cken Safft; wann du keine Meerſchwaͤm̃e ha-
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me, deren Jnwendiges Pulver zuweilen auch
vor ſich alleine in dieſen Zufall gute Wirckung
thut. So haͤlt man auch gewiß davor, daß die
Kinder, die nach Abſterben ihrer Vaͤter erſt ge-
bohren werden, ſo wohl in dieſer Arth Kranck-
heiten, als denen uͤbernatuͤrlichen Gewaͤchſen
des Leibes und Oberbeinen durch Anruͤhren,
Anhauchen, oder Beiſſen zuraͤthig ſeyn koͤnnen.
Ob ſie auch der ſiebende Sohn, zwiſchen wel-
cher Zahl Soͤhne keine Tochter zwiſchen kom-
men iſt, durch ſein Anruͤhren curiren koͤnne, ſtel-
le ich dahin. Daß die Koͤnige in Engelland
und Franckreich unter andern Schaͤden auch
die Kroͤpffe durch ihr Anruͤhren vertrieben ha-
ben, iſt eine Gnade von GOtt, welcher auch
von denen Hohen Haͤuptern bey Anruͤhrung
mit dieſen Seegen: Der Koͤnig ruͤhret dich an
GOtt heilet dich. GOtt dem HErrn alleine
zugeſchrieben worden. Nach geſchehenen Di-
ſcours naͤherten unſere Reiſende dem Nacht-
Quartier, wie ſie ins Wirths-Hauß kamen, ba-
then ſie den Wirth, wofern er ein a partes
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/715>, abgerufen am 22.11.2024.
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