Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.Balsamischen Schwefels wegen auch euserlich end- F f f 3
Balſamiſchen Schwefels wegen auch euſerlich end- F f f 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0837" n="821"/> Balſamiſchen Schwefels wegen auch euſerlich<lb/> den gantzen Leib und gibt den innerlich getrun-<lb/> cke nen Saͤuerling beſſere Bey-Huͤlffe ſeine Wir-<lb/> ckung auszurichten. Eckarth verſetzte/ mein Herr<lb/><hi rendition="#aq">Doctor,</hi> zuvor widerriethen ſie das Bad bey den<lb/> Trincken nicht zu brauchen/ anjetzo <hi rendition="#aq">concedir</hi>en<lb/> ſie ſolches. Der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> laͤchelte und ſprach:<lb/> Mein <hi rendition="#aq">Patron</hi> wil mich nur <hi rendition="#aq">probir</hi>en/ ich ſage den<lb/> inniglich getrunckenen <hi rendition="#aq">in præterito</hi> da hernach<lb/> Abends daꝛauf das Bad gebꝛaucht wiꝛd/ welches<lb/> den noch <hi rendition="#aq">reſtir</hi>enden Saͤuerling zum Ausgange<lb/> durch die Erwaͤrmung behuͤlfflich iſt. Eckarth<lb/><hi rendition="#aq">replicir</hi>te: Der Herr <hi rendition="#aq">Doctor</hi> hat recht, und bin<lb/> ich deſto gewiſſer des vorgetragenen/ Zweifels<lb/> halber <hi rendition="#aq">inſtruir</hi>t. Ferner fuhr der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> fort<lb/> heilet das Saͤuerlings-Bad aus gleichmaͤßiger<lb/> Bewandniß die verwundeten/ zerſtauchten und<lb/> zerſtoſſenen Glieder/ es erweichet ſeiner beywoh-<lb/> nenden Saltzigkeiten wegen/ die verhaͤrteten<lb/> Jnngeweyde/ als Leber/ Miltz/ kleine Gekroͤß-<lb/> Aederlein/ und eben deßhalbẽ zertheilet es in Ge-<lb/> ſchwulſten und Reiſſen der Glieder <hi rendition="#aq">Materiam<lb/> peccantem;</hi> die Nerven und Spann-Adern<lb/> ſtaͤrcket diß Waſſer/ aus <hi rendition="#aq">temperir</hi>ter Vermi-<lb/> ſchung inniglicher <hi rendition="#aq">Minerali</hi>en/ und nimmet den<lb/> aufliegenden Schleim und Zaͤhigkeit von denen<lb/><hi rendition="#aq">Membra</hi>nen und <hi rendition="#aq">Ligament</hi>en ab/ dahero die<lb/> aus erwehnter Urſache entſtehende Laͤhmung<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f f 3</fw><fw place="bottom" type="catch">end-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [821/0837]
Balſamiſchen Schwefels wegen auch euſerlich
den gantzen Leib und gibt den innerlich getrun-
cke nen Saͤuerling beſſere Bey-Huͤlffe ſeine Wir-
ckung auszurichten. Eckarth verſetzte/ mein Herr
Doctor, zuvor widerriethen ſie das Bad bey den
Trincken nicht zu brauchen/ anjetzo concediren
ſie ſolches. Der Medicus laͤchelte und ſprach:
Mein Patron wil mich nur probiren/ ich ſage den
inniglich getrunckenen in præterito da hernach
Abends daꝛauf das Bad gebꝛaucht wiꝛd/ welches
den noch reſtirenden Saͤuerling zum Ausgange
durch die Erwaͤrmung behuͤlfflich iſt. Eckarth
replicirte: Der Herr Doctor hat recht, und bin
ich deſto gewiſſer des vorgetragenen/ Zweifels
halber inſtruirt. Ferner fuhr der Medicus fort
heilet das Saͤuerlings-Bad aus gleichmaͤßiger
Bewandniß die verwundeten/ zerſtauchten und
zerſtoſſenen Glieder/ es erweichet ſeiner beywoh-
nenden Saltzigkeiten wegen/ die verhaͤrteten
Jnngeweyde/ als Leber/ Miltz/ kleine Gekroͤß-
Aederlein/ und eben deßhalbẽ zertheilet es in Ge-
ſchwulſten und Reiſſen der Glieder Materiam
peccantem; die Nerven und Spann-Adern
ſtaͤrcket diß Waſſer/ aus temperirter Vermi-
ſchung inniglicher Mineralien/ und nimmet den
aufliegenden Schleim und Zaͤhigkeit von denen
Membranen und Ligamenten ab/ dahero die
aus erwehnter Urſache entſtehende Laͤhmung
end-
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