den, besser ihr wartet auff uns, als wir auf euch. Der Kutscher antwortete, der Gestrenge Herr habe meinetwegen keine Sorge, ich werde Mor- gen geliebts GOtt noch vor gesetzter Zeit mich anmelden; da ihn Eckarth Geld auf die Hand gab, und nach getrunckenen Glaß Bier ihn ab- gehen ließ. Auch bald! nachdem Andreas zum Wirth ins Sauerbrunns Bade- und Gast- Hauß sandte, umb auf Morgen zu Mittag auf 5. biß 6. Personen anzurichten, worzu sich An- dreas Wege-fertig machte, was ihm Eckarth be- fohlen hatte ausrichtete, innerhalb zwey Stun- den zurück kam, und referirte, daß alles wohl bestellet wäre. Nun sprach Eckarth gehet zu dem Wein-Verkauffer mit Vermelden meines Grusses, saget, daß er in einen Keller von zwey Töpffen guten puren Wein füllen, frisch setzen u. verwahren lassen möchte, daß wir Morgen bald früh solchen können lassen abholen, und nicht erst darauff warten müssen. Wie Andreas zu- rück kam, befahl ihn Eckarth, was etwan noch nöthig seyn möchte von Semmeln, Brodt etc. zu providiren. Andreas sprach, Jhr Excellenz, der Wirth wird in diesen allen gute Vorsorge haben; Eckarth sagte zu Andreas, so nehmet denn alles wohl in acht, daß uns unsere vor- habende Lust nicht verderbet werde. Andreas replicirte: Euer Excellenz Befehl werde ich
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den, beſſer ihr wartet auff uns, als wir auf euch. Der Kutſcher antwortete, der Geſtrenge Herr habe meinetwegen keine Sorge, ich werde Mor- gen geliebts GOtt noch vor geſetzter Zeit mich anmelden; da ihn Eckarth Geld auf die Hand gab, und nach getrunckenen Glaß Bier ihn ab- gehen ließ. Auch bald! nachdem Andreas zum Wirth ins Sauerbrunns Bade- und Gaſt- Hauß ſandte, umb auf Morgen zu Mittag auf 5. biß 6. Perſonen anzurichten, worzu ſich An- dreas Wege-fertig machte, was ihm Eckarth be- fohlen hatte ausrichtete, innerhalb zwey Stun- den zuruͤck kam, und referirte, daß alles wohl beſtellet waͤre. Nun ſprach Eckarth gehet zu dem Wein-Verkauffer mit Vermelden meines Gruſſes, ſaget, daß er in einen Keller von zwey Toͤpffen guten purẽ Wein fuͤllen, friſch ſetzen u. verwahren laſſen moͤchte, daß wir Morgen bald fruͤh ſolchen koͤnnen laſſen abholen, und nicht erſt darauff warten muͤſſen. Wie Andreas zu- ruͤck kam, befahl ihn Eckarth, was etwan noch noͤthig ſeyn moͤchte von Semmeln, Brodt ꝛc. zu providiren. Andreas ſprach, Jhr Excellenz, der Wirth wird in dieſen allen gute Vorſorge haben; Eckarth ſagte zu Andreas, ſo nehmet denn alles wohl in acht, daß uns unſere vor- habende Luſt nicht verderbet werde. Andreas replicirte: Euer Excellenz Befehl werde ich
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den, beſſer ihr wartet auff uns, als wir auf euch.
Der Kutſcher antwortete, der Geſtrenge Herr
habe meinetwegen keine Sorge, ich werde Mor-
gen geliebts GOtt noch vor geſetzter Zeit mich
anmelden; da ihn Eckarth Geld auf die Hand
gab, und nach getrunckenen Glaß Bier ihn ab-
gehen ließ. Auch bald! nachdem Andreas zum
Wirth ins Sauerbrunns Bade- und Gaſt-
Hauß ſandte, umb auf Morgen zu Mittag auf
5. biß 6. Perſonen anzurichten, worzu ſich An-
dreas Wege-fertig machte, was ihm Eckarth be-
fohlen hatte ausrichtete, innerhalb zwey Stun-
den zuruͤck kam, und referirte, daß alles wohl
beſtellet waͤre. Nun ſprach Eckarth gehet zu
dem Wein-Verkauffer mit Vermelden meines
Gruſſes, ſaget, daß er in einen Keller von zwey
Toͤpffen guten purẽ Wein fuͤllen, friſch ſetzen u.
verwahren laſſen moͤchte, daß wir Morgen bald
fruͤh ſolchen koͤnnen laſſen abholen, und nicht
erſt darauff warten muͤſſen. Wie Andreas zu-
ruͤck kam, befahl ihn Eckarth, was etwan noch
noͤthig ſeyn moͤchte von Semmeln, Brodt ꝛc.
zu providiren. Andreas ſprach, Jhr Excellenz,
der Wirth wird in dieſen allen gute Vorſorge
haben; Eckarth ſagte zu Andreas, ſo nehmet
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 835. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/851>, abgerufen am 22.11.2024.
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