giment ein Zimmerlein bekomme, Eckarth ver- setzte: Monsieur, er bediene sich unser Zimmer, so wird auch wohl das Hinter-Stüblein ledig seyn. Ettner bedanckte sich, sagende: Dieser Wirth ist bey meiner Einkehr auch mein Ver- sorger umbs Geld gewesen. Nach der Mahl- zeit gieng die Compagnie umb die Felder spa- tzieren, und nach genungsamer Divertirung, fuhr Eckarth mit denen Seinigen Ettnern zu baldiger Nachfolge invitirende wieder der Stadt zu. Eckarth so bald er in sein Zimmer kam, ließ den Wirth zu sich erbitten, und trug ihm Ettners Vorhaben vor, der Wirth repli- cirte: Wann er nach Eger kommt/ kehret er je- derzeit bey mir ein/ er ist mein lieber Gast, und ich bemühe mich ihn nach Mögligkeit zu bedie- nen. Deß Tages darauff schickte Eckarth An- dreas hinaus zu Ettnern, nach abgelegter Sa- lutation, ihn zu berichten, daß er bey dem Wirth Provision gethan, daß bey seiner Ankunfft, die er eher als vorgesetzt er zu geschehen wüntschte, alles parat seyn würde: Ettner ließ durch An- dreas wieder mit abgelegter Dancksagung vor gehabte Mühe, seinen schuldigen Entpfehl melden, mit Andreas verlassende, daß der Wirth ihme Ubermorgen geliebts GOtt einen ihm be- kandten getreuen Porteur senden wolte. Die von Andreas überbrachte Zeitung war denen Unsri-
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giment ein Zimmerlein bekomme, Eckarth ver- ſetzte: Monſieur, er bediene ſich unſer Zimmer, ſo wird auch wohl das Hinter-Stuͤblein ledig ſeyn. Ettner bedanckte ſich, ſagende: Dieſer Wirth iſt bey meiner Einkehr auch mein Ver- ſorger umbs Geld geweſen. Nach der Mahl- zeit gieng die Compagnie umb die Felder ſpa- tzieren, und nach genungſamer Divertirung, fuhr Eckarth mit denen Seinigen Ettnern zu baldiger Nachfolge invitirende wieder der Stadt zu. Eckarth ſo bald er in ſein Zimmer kam, ließ den Wirth zu ſich erbitten, und trug ihm Ettners Vorhaben vor, der Wirth repli- cirte: Wann er nach Eger kommt/ kehret er je- derzeit bey mir ein/ er iſt mein lieber Gaſt, und ich bemuͤhe mich ihn nach Moͤgligkeit zu bedie- nen. Deß Tages darauff ſchickte Eckarth An- dreas hinaus zu Ettnern, nach abgelegter Sa- lutation, ihn zu berichten, daß er bey dem Wirth Proviſion gethan, daß bey ſeiner Ankunfft, die er eher als vorgeſetzt er zu geſchehen wuͤntſchte, alles parat ſeyn wuͤrde: Ettner ließ durch An- dreas wieder mit abgelegter Danckſagung vor gehabte Muͤhe, ſeinen ſchuldigen Entpfehl melden, mit Andreas verlaſſende, daß deꝛ Wirth ihme Ubermorgen geliebts GOtt einen ihm be- kandten getreuen Porteur ſendẽ wolte. Die von Andreas uͤberbrachte Zeitung war denen Unſri-
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giment ein Zimmerlein bekomme, Eckarth ver-
ſetzte: Monſieur, er bediene ſich unſer Zimmer,
ſo wird auch wohl das Hinter-Stuͤblein ledig
ſeyn. Ettner bedanckte ſich, ſagende: Dieſer
Wirth iſt bey meiner Einkehr auch mein Ver-
ſorger umbs Geld geweſen. Nach der Mahl-
zeit gieng die Compagnie umb die Felder ſpa-
tzieren, und nach genungſamer Divertirung,
fuhr Eckarth mit denen Seinigen Ettnern zu
baldiger Nachfolge invitirende wieder der
Stadt zu. Eckarth ſo bald er in ſein Zimmer
kam, ließ den Wirth zu ſich erbitten, und trug
ihm Ettners Vorhaben vor, der Wirth repli-
cirte: Wann er nach Eger kommt/ kehret er je-
derzeit bey mir ein/ er iſt mein lieber Gaſt, und
ich bemuͤhe mich ihn nach Moͤgligkeit zu bedie-
nen. Deß Tages darauff ſchickte Eckarth An-
dreas hinaus zu Ettnern, nach abgelegter Sa-
lutation, ihn zu berichten, daß er bey dem Wirth
Proviſion gethan, daß bey ſeiner Ankunfft, die
er eher als vorgeſetzt er zu geſchehen wuͤntſchte,
alles parat ſeyn wuͤrde: Ettner ließ durch An-
dreas wieder mit abgelegter Danckſagung vor
gehabte Muͤhe, ſeinen ſchuldigen Entpfehl
melden, mit Andreas verlaſſende, daß deꝛ Wirth
ihme Ubermorgen geliebts GOtt einen ihm be-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 865. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/881>, abgerufen am 22.11.2024.
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