diener ihrer Gäste, gute Schützen, und Eltern die ihre Kinder wohl er ziehen und zur Gottes- furcht anführen. Eckarth sprach, das letzte das beste. Solten wohl unter der Menge nicht nicht auch Lasterhaffte seyn? Ettner replicirte, die Menge der Guten lassen die Widersinnige nicht zum Vorschein kommen; wann sie nun die künstlichen Arbeiter und ihre Arbeit in Au- genschein zu nehmen gelieben, können wir Mor- gen geliebts GOtt nach den Essen sie besuchen. Wie die Compagnie zu Mittage speißten, er- zehlte die Frau Kronauin, wie sie ins Bad stei- gen wollen, wäre es oben über und über mit ei- ner weissen Haut umbzogen gewesen: wie sie eingestiegen wäre, hätte sie sich zertheilet und wäre zu Boden gegangen. Sie hätte etwas davon in die Hand genommen, und zerrieben, so wäre es im Griff einen zarten Sande gleich gewesen. Ettner sagte im Schertz: Diese weisse Haut ist der Anfang zur Steinwerdung: Gnädige Contesse es ist gut, daß sie nicht vor- erst eingestiegen sind, denn bey ledigen Personen leget sich diese Haut gantz feste umb Leib an, und beziehet ihn wie ein Gyps. Die andern lachten, die Contesse aber sprach: Monsieur Ettner, er warte nur, ich will ihn schon zu rechter Zeit wie- derum eins geben, lang geborgt ist nicht ge- schenckt. Ettner zog die Achsel sagende: Mein
Wohl-
diener ihrer Gaͤſte, gute Schuͤtzen, und Eltern die ihre Kinder wohl er ziehen und zur Gottes- furcht anfuͤhren. Eckarth ſprach, das letzte das beſte. Solten wohl unter der Menge nicht nicht auch Laſterhaffte ſeyn? Ettner replicirte, die Menge der Guten laſſen die Widerſinnige nicht zum Vorſchein kommen; wann ſie nun die kuͤnſtlichen Arbeiter und ihre Arbeit in Au- genſchein zu nehmen gelieben, koͤnnen wir Mor- gen geliebts GOtt nach den Eſſen ſie beſuchen. Wie die Compagnie zu Mittage ſpeißten, er- zehlte die Frau Kronauin, wie ſie ins Bad ſtei- gen wollen, waͤre es oben uͤber und uͤber mit ei- ner weiſſen Haut umbzogen geweſen: wie ſie eingeſtiegen waͤre, haͤtte ſie ſich zertheilet und waͤre zu Boden gegangen. Sie haͤtte etwas davon in die Hand genommen, und zerrieben, ſo waͤre es im Griff einen zarten Sande gleich geweſen. Ettner ſagte im Schertz: Dieſe weiſſe Haut iſt der Anfang zur Steinwerdung: Gnaͤdige Conteſſe es iſt gut, daß ſie nicht vor- erſt eingeſtiegen ſind, denn bey ledigen Perſonen leget ſich dieſe Haut gantz feſte umb Leib an, und beziehet ihn wie ein Gyps. Die andern lachten, die Conteſſe aber ſprach: Monſieur Ettner, er warte nur, ich will ihn ſchon zu rechter Zeit wie- derum eins geben, lang geborgt iſt nicht ge- ſchenckt. Ettner zog die Achſel ſagende: Mein
Wohl-
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diener ihrer Gaͤſte, gute Schuͤtzen, und Eltern
die ihre Kinder wohl er ziehen und zur Gottes-
furcht anfuͤhren. Eckarth ſprach, das letzte das
beſte. Solten wohl unter der Menge nicht
nicht auch Laſterhaffte ſeyn? Ettner replicirte,
die Menge der Guten laſſen die Widerſinnige
nicht zum Vorſchein kommen; wann ſie nun
die kuͤnſtlichen Arbeiter und ihre Arbeit in Au-
genſchein zu nehmen gelieben, koͤnnen wir Mor-
gen geliebts GOtt nach den Eſſen ſie beſuchen.
Wie die Compagnie zu Mittage ſpeißten, er-
zehlte die Frau Kronauin, wie ſie ins Bad ſtei-
gen wollen, waͤre es oben uͤber und uͤber mit ei-
ner weiſſen Haut umbzogen geweſen: wie ſie
eingeſtiegen waͤre, haͤtte ſie ſich zertheilet und
waͤre zu Boden gegangen. Sie haͤtte etwas
davon in die Hand genommen, und zerrieben,
ſo waͤre es im Griff einen zarten Sande gleich
geweſen. Ettner ſagte im Schertz: Dieſe
weiſſe Haut iſt der Anfang zur Steinwerdung:
Gnaͤdige Conteſſe es iſt gut, daß ſie nicht vor-
erſt eingeſtiegen ſind, denn bey ledigen Perſonen
leget ſich dieſe Haut gantz feſte umb Leib an, und
beziehet ihn wie ein Gyps. Die andern lachten,
die Conteſſe aber ſprach: Monſieur Ettner, er
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 911. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/927>, abgerufen am 22.11.2024.
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