Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.ein Plätzlein/ vorgebende diese Erbsen entstünden kalte M m m
ein Plaͤtzlein/ vorgebende dieſe Erbſen entſtuͤnden kalte M m m
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ein Plaͤtzlein/ vorgebende dieſe Erbſen entſtuͤnden
aus denen auf einander fallenden Tropffen des
warmen Bades. Jch halte davor daß die feuch-
ten Duͤnſte welche die Poroſiſche Erden durch-
ſtreichen/ gleich dem Bade-Faum in einer run-
den Form coagulirt und in einer ſolche Erbſen/
odeꝛ Bienen-Haͤußlein gleichenden zarten Kalck-
Stein formiret. Dieſer Bade-Eaum (deſſen
man von denen Wirthen umb ein leidliches Geld
genung bekommen kan) iſt gut in unſauberen
Zaͤhnen/ faulenden Zahnfleiſch/ in rohen Fleiſch-
Schaͤden/ Frat liegen der Kinder/ und auffliegen
derer Krancken/ wie auch in Schwitzen unter de-
nen Achſeln und Fuͤſſen: Mit dieſen Serieuſen
Vortrag wird die Hohe Compagnie und meine
Gnaͤdige Conteſſe ſich gnaͤdig contentiren.
Nach vergangener Hitze/ verfuͤgte ſich die Ge-
ſellſchafft auf die Wieſe/ da unterſchiedene Ba-
de-Gaͤſte zuſammen kamen/ mit Hin- und Her-
gehen ſich divertirten, und von allerhand di-
ſcurrirten. Es war unter denen Anweſenden
eine Matrone, die gab vor; ſie ſtuͤnde in Zwei-
fel/ ob auch das heiſſe Carls-Bad in dieſer heiſſen
Zeit einen Patienten zutraͤglich ſeyn koͤnte/
der gab Ettner folgenden Beſcheid: Madame
es iſt freylich wohl der Fruͤhling und Herbſt
wann er fein trocken und klar iſt/ zu der Cur be-
quemer als die heiſſen Hundes-Tage und der
kalte
M m m
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