Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.mann davon weglieff/ wie das Thier nun auff das ENDE. mann davon weglieff/ wie das Thier nun auff das ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0972" n="956"/> mann davon weglieff/ wie das Thier nun auff das<lb/><hi rendition="#aq">Theatrum</hi> trat/ fiel der Quackſalber mit den <hi rendition="#aq">Dro-<lb/> metario</hi> und denen die darauff ſtunden/ ein/ weil es<lb/> aber niedrig war/ geſchahe Niemanden einiger<lb/> Schade/ welches Vorbringen unſere Reiſende be-<lb/> lachen muſten. Eckarth war willens nach <hi rendition="#aq">Pliſſa-<lb/> na</hi> zu reiſen; allein Gotthart bekam ein Reiſſen und<lb/> Schneiden im Leibe/ und ſchiene als wann ein<lb/> Durchbruch ſich bey ihme einfinden wolte. Eckarth<lb/> gab ihm ein gelindes <hi rendition="#aq">Purganz</hi> von gedoͤrrter Rha-<lb/> barbar/ Jalappe und ein wenig Zimmet in alten<lb/> Roſen-Zucker ein/ worauff den andern Tag es ſich<lb/> mit ihm ein wenig beſſerte. Weil der Wirth ei-<lb/> nen guten bittern <hi rendition="#aq">Sireſer Sect</hi> im Keller hatte/<lb/> ließ Eckarth Zweyback in den Wein einweichen/<lb/> davon Gotthart nach Belieben eſſen moͤchte/ davon<lb/> ſtund nicht alleine der Durchbruch/ ſondern der<lb/> Magen wurde auch erwaͤrmet/ und die Natur ge-<lb/> ſtaͤrcket: Waͤhrender Verbleibungs-Zeit/ ließ ihm<lb/> Eckarth von dem Wirth/ wo vor dieſen die Schwe-<lb/> den bey Belagerung der Stadt Freyberg ihr Lager<lb/> gehabt hatten weiſen/ ſagte/ mir war es gar lieb/<lb/> daß ich damahls umb dieſe Gegend nicht ſeyn durff-<lb/> te/ vielleicht haͤtte ich auch einen Sacht wie vielen zu<lb/> der Zeit wiederfahren/ meſſen muͤſſen. Und ob-<lb/> wohln die <hi rendition="#aq">Compagni</hi>e ihre Reiſe gerne <hi rendition="#aq">proſequir</hi>t<lb/> haͤtten/ muſten ſie doch weil die allzujaͤhe Aenderung<lb/> deꝛ Lufft bey <hi rendition="#aq">reconvaleſcent</hi>en nicht allezeit dienlich<lb/><hi rendition="#c">iſt/ biß nach Gottharts vollkommener <hi rendition="#aq">Reſti-<lb/> tution</hi> ihre Reiſe vor dieſes mahl<lb/> auffſchieben.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [956/0972]
mann davon weglieff/ wie das Thier nun auff das
Theatrum trat/ fiel der Quackſalber mit den Dro-
metario und denen die darauff ſtunden/ ein/ weil es
aber niedrig war/ geſchahe Niemanden einiger
Schade/ welches Vorbringen unſere Reiſende be-
lachen muſten. Eckarth war willens nach Pliſſa-
na zu reiſen; allein Gotthart bekam ein Reiſſen und
Schneiden im Leibe/ und ſchiene als wann ein
Durchbruch ſich bey ihme einfinden wolte. Eckarth
gab ihm ein gelindes Purganz von gedoͤrrter Rha-
barbar/ Jalappe und ein wenig Zimmet in alten
Roſen-Zucker ein/ worauff den andern Tag es ſich
mit ihm ein wenig beſſerte. Weil der Wirth ei-
nen guten bittern Sireſer Sect im Keller hatte/
ließ Eckarth Zweyback in den Wein einweichen/
davon Gotthart nach Belieben eſſen moͤchte/ davon
ſtund nicht alleine der Durchbruch/ ſondern der
Magen wurde auch erwaͤrmet/ und die Natur ge-
ſtaͤrcket: Waͤhrender Verbleibungs-Zeit/ ließ ihm
Eckarth von dem Wirth/ wo vor dieſen die Schwe-
den bey Belagerung der Stadt Freyberg ihr Lager
gehabt hatten weiſen/ ſagte/ mir war es gar lieb/
daß ich damahls umb dieſe Gegend nicht ſeyn durff-
te/ vielleicht haͤtte ich auch einen Sacht wie vielen zu
der Zeit wiederfahren/ meſſen muͤſſen. Und ob-
wohln die Compagnie ihre Reiſe gerne proſequirt
haͤtten/ muſten ſie doch weil die allzujaͤhe Aenderung
deꝛ Lufft bey reconvaleſcenten nicht allezeit dienlich
iſt/ biß nach Gottharts vollkommener Reſti-
tution ihre Reiſe vor dieſes mahl
auffſchieben.
ENDE.
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