Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.die Lebens-Geister Hauffen-weiß zusammen Vor das Seiten-Stechen trincken etliche von wohl
die Lebens-Geiſter Hauffen-weiß zuſammen Vor das Seiten-Stechen trincken etliche von wohl
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die Lebens-Geiſter Hauffen-weiß zuſammen
ſuchen/ abſonderlich wann die Ducaten vorhero
ziemlich beſchmirt/ und durch viel unreine Haͤnde
gegangen ſeyn/ wo nochmahls die quinta eſſen-
tia der Kraͤtzen und des anderen Unflats ſauber
in die Sultzen extrahirt wird.
Vor das Seiten-Stechen trincken etliche von
einem Fleiſchhacker-Meſſer/ darmit das Vieh iſt
abgeſtochen worden. Jn den Mutter-Zuſtaͤnden
zuͤnden ſie Struͤmpff-Baͤndel an/ und berauchen
die Patientin darmit. Den Kindern in der Fraiß
bindet man den Fadẽ um den Halß/ mit welchem
vorhero die Trapulier-Karten gebundẽ geweſen.
Vor die Kroͤpff oder beſſer geredet/ voꝛ die Sath-
Haͤlſe (dann ſeithero die Sath-Haͤlſe floriren/
ſo giebts keine Kroͤpffe mehr/ ſo weit iſt ſchon die
Mode mit dieſen lebendigen Halß-Uhren kom-
men/) brauchen etliche einen gewiſſen Faden/ der
durch die Augen eines gewiſſen Thiers iſt gezo-
gen worden. Jn Oeſterreich machen die alten
Weiber ein Getraͤnck von 77. Felber-oder Wei-
den-Blaͤttern/ und trincken es vor dem Fieber/
weilen eben 77. Fieber gefunden werden. Etli-
che Wolachen brauchen gar die garſtige Medi-
cin, nehmlich ſie nehmen ſalvâ veniâ 5. groſſe
wohl-gemaͤſte Leiß/ ein halb Loth altes Schmer/
5. Stuͤck Knobloch/ und etwas wenig von des
Krancken abgeſchnittenen Naͤgeln/ dieſes alles
wohl
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