Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des III. Buchs III. Cap. etwas sandig erdreich: so wachsen sie wol/ vermehren sich mercklich/ blühen imSommer schön weiß/ und bringen hernach runte äpfflein voller Samen. Jm October/ weil sie den Winterfrost ohn schaden nicht leicht ertragen/ neh- Jn der Küche werden sie fürnemlich auff viererley art zu bereitet. Erstlich Das III. Cap. Erzehlung der Küchen- kreuter. DUrch Küchen-kreuter muß man allhier verstehen die I. Saurampff. Dessen sind viel geschlecht. Von dem Blasen-Saurampff ist droben im 8. Den
Des III. Buchs III. Cap. etwas ſandig erdreich: ſo wachſen ſie wol/ vermehren ſich mercklich/ bluͤhen imSommer ſchoͤn weiß/ und bringen hernach runte aͤpfflein voller Samen. Jm October/ weil ſie den Winterfroſt ohn ſchaden nicht leicht ertragen/ neh- Jn der Kuͤche werden ſie fuͤrnemlich auff viererley art zu bereitet. Erſtlich Das III. Cap. Erzehlung der Kuͤchen- kreuter. DUrch Kuͤchen-kreuter muß man allhier verſtehen die I. Saurampff. Deſſen ſind viel geſchlecht. Von dem Blaſen-Saurampff iſt droben im 8. Den
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Des III. Buchs III. Cap.
etwas ſandig erdreich: ſo wachſen ſie wol/ vermehren ſich mercklich/ bluͤhen im
Sommer ſchoͤn weiß/ und bringen hernach runte aͤpfflein voller Samen.
Jm October/ weil ſie den Winterfroſt ohn ſchaden nicht leicht ertragen/ neh-
met ſie aus der erden/ leſet die groͤſten aus zur Speiſe/ die kleinen leget im keller ins
ſand/ oder thut ſie nur ſo bloß in einen kober/ und ſetzet ſie in ein gemach/ welches vom
froſt befreyet: davon koͤnnet ihr auffs Fruͤhjahr wieder etliche ins land bringen.
Jedoch koͤnnen ſie auch den Winter ausdawren/ wenn ihr ſie auff ihrem Bett ziem-
lich tieff vergrabet/ und mit ſtroh bedecket.
Jn der Kuͤche werden ſie fuͤrnemlich auff viererley art zu bereitet. Erſtlich
ſiedet ſie in waſſer muͤrbe/ und wenn ſie erkaltet/ ſo ziehet ihnen die auswendige haut
ab: alsdann gieſſet wein druͤber/ und laſſet ſie mit butter/ ſaltz/ muſcatenblumen
und dergleichen gewuͤrz von newen kochen: ſo ſind ſie bereit. Darnach kan man ſie
mit Huͤner-Rind- oder Kalb-fleiſch bruͤhe kochen/ und abwuͤrzen: oder ſie auch
an Rind- und Hammelfleiſch thun. Oder man ſchneidet die abgekochete Tartuf-
feln in runde ſcheiben/ und bratet ſie in der pfanne. Oder man ſchneidet Zwiebeln/
und eßig daran/ und laͤſſet es alſo durch braten.
Das III. Cap.
Erzehlung der Kuͤchen-
kreuter.
DUrch Kuͤchen-kreuter muß man allhier verſtehen die
jenige Garten-gewaͤchſe/ welche entweder ihre ſtengel/ oder
blaͤtter/ oder beyderley/ der kuͤchen zu dienſt darreichen: und
ſind folgende. 1. Sauramff. 2. Saurklee. 3. Eudivien.
4. Lactucke. 5. Winter-rapuͤnzel. 6. Portulac. 7. Grevin-
ne. 8. Spargen. 9. Hopff-ſpargen. 10. Kreſſe. 11. Win-
terkreſſe. 12. Rukette. 13. Peterſilge. 14. Seleri. 15. Gar-
tenkerffel. 16. Spaniſchen Kerffel. 17. Pimpinelle. 18.
Fenchel. 19. Dille. 20. Baſilge. 21. Dragun. 22. Saturey. 23. Pfefferkraut.
24. Spinat. 25. Kohl. 26. Beiſſe. 27. Melde. 28. Cardonen.
I. Saurampff.
Deſſen ſind viel geſchlecht. Von dem Blaſen-Saurampff iſt droben im 8.
Cap. des 2. B. gemeldet. Acetoſa arvenſis lanceolata, C. B. Der ſpize Saurampff
waͤchſet wild/ und wird nicht geacht. Acetoſa pratenſis, C. B. Der gemeine
Saurampff wird auff einigen hohen Wieſen gefunden/ aber doch auch vom gemei-
nen Mann aus mangel eines beſſern in die gaͤrten geſaͤet. Acetoſa rotundifolia
hortenſis, C. B. Oxalis rotunda, Tab. rotundifolia, Dod. Franca ſeu Romana,
Ger. ſativa Franca rotundifolia repens, Lob. Garten Saurampff mit runten
blaͤttern/ iſt in fuͤrnehmen Gaͤrten der breuchlichſte und beſte: wie auch Acetoſa
Hiſpanica maxima, quæ eſt Acetoſa Hiſpanica grandiſſimis folijs, Cam. Der
groſſe Spaniſche Saurampff.
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