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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Schirmgewächs an Bäumen und Stauden.

Malus Punica sive Balaustia flore pleno majore, C. B. Balaustien. Ba-
laustium flore minore Romanum, Eyst.
Dieses sind unfruchtbare Granaten-bäu-
me/ welche aber hergegen gefüllte blumen tragen/ die insonderheit Balaustien genen-
net werden.

Der Granaten-bäume vermehrung geschiehet am sichersten durch die brut:
derhalben im Frühling siechet die jenige Schößlinge ab/ welche ihr meinet daß sie
schon ihre besondere wurzeln haben/ setzet sie zusammen auff einen kasten/ bis sie er-
starcken/ und so denn in einzele geschirr zu vertheilen tüchtig werden. Sie können
auch durch abgebrochene gipffel oder zweiglein/ imgleichen durch die kernen fort gezie-
let werden/ aber es ist ungewisser/ und erfodert länger zeit.

Die begiessung ist ihnen den Sommer über sehr nöhtig/ und kan denen so auff
geschirr stehen/ damit so leicht nicht zu viel geschehen. Wenn sie beginnen im wach-
sen still zu stehen/ und keine newe Schosse mehr treiben/ so ist es ein zeichen/ daß sie zu
viel wurzeln haben/ und daß die gefäß ihnen zu enge werden. Derohalben hebet sie
im nehsten Frühling aus/ schneidet die auswendigen überflüßigen wurzeln weg/ se-
zet sie wieder in die geschirr mit guter erde new angefüllet/ und stellet sie etliche tage in
den schatten.

XXVII. Myrtenbaum.

Dieser gehöret auch in die zahl der stetsgrünenden: seine äste stehen dicht an
einander/ sind mit einer rohten rinde ümbgeben/ zähe und leicht zu biegen. Die blät-
ter sind glat/ gläntzend/ vorn scharff zugespitzet/ von farben wie Singrün. Die
blumen sind weiß/ inwendig mit fäselein besetzet/ und geben/ wie auch die blätter/ ei-
nen lieblichen geruch. Die blüht kommet im May herfür/ fället aber nicht so sort
weg/ sondern bleibet lang/ und obgleich etliche blumen verwelcken/ so sind doch schon
andere vorhanden/ und weret solche Myrtenblüht bis in den Herbst hinein. Nach
der blüht kommen längliche beer voll körnlein herfür/ welche anfangs grün/ nachmahls
roht/ und wan sie zeitigen/ schwartz werden.

Die Vermehrung geschiehet durch die brut/ oder durch abgebrochene zweig-
lein/ und hat auff alle beyde wege guten fortgang. Zu des Myrtenbaums wachstum
hilfft ein fett erdreich/ ein besonneter ort/ und fleißige begiessung sehr viel. Die
Myrten-streuche lassen sich auch mit der Heckschere in allerhand formen abstutzen/ und
sind nachgesetzte vier arten bey uns vorhanden/ unter welchen die beyden ersten schmal-
le/ die beyde letztern breite blätter haben.

Myrtus minor vulgaris, C. B. Gemeiner Myrtenbaum. Myrtus, Tab.
Tarentina, Matth. Clus. Eyst.

Myrtus folijs minimis & mucronatis, C. B. Krauser Myrtenbaum. Myr-
tus domestica fructu albo, Clus. nona angustifolia, Lob.
Die blätter an diesem
sind klein/ aber dicht gesetzet/ also daß er viel krauser als die andern arten an zusehen.

Myrtus latifolia Romana, C. B. Breitblättriger Myrtenbaum. Myrtus la-
tifolia, Clus. Romana, Matth. altera, Dod. laurea maxima, Lob.

Myrtus latifolia flore duplici. Myrtenbaum mit doppelter blüht. Myrtus
latifolia flore pleno, Hort. Patav.

XXVIII.
Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden.

Malus Punica ſive Balauſtia flore pleno majore, C. B. Balauſtien. Ba-
lauſtium flore minore Romanum, Eyſt.
Dieſes ſind unfruchtbare Granaten-baͤu-
me/ welche aber hergegen gefuͤllte blumen tragen/ die inſonderheit Balauſtien genen-
net werden.

Der Granaten-baͤume vermehrung geſchiehet am ſicherſten durch die brut:
derhalben im Fruͤhling ſiechet die jenige Schoͤßlinge ab/ welche ihr meinet daß ſie
ſchon ihre beſondere wurzeln haben/ ſetzet ſie zuſammen auff einen kaſten/ bis ſie er-
ſtarcken/ und ſo denn in einzele geſchirr zu vertheilen tuͤchtig werden. Sie koͤnnen
auch durch abgebrochene gipffel oder zweiglein/ imgleichen durch die kernen fort gezie-
let werden/ aber es iſt ungewiſſer/ und erfodert laͤnger zeit.

Die begieſſung iſt ihnen den Sommer uͤber ſehr noͤhtig/ und kan denen ſo auff
geſchirr ſtehen/ damit ſo leicht nicht zu viel geſchehen. Wenn ſie beginnen im wach-
ſen ſtill zu ſtehen/ und keine newe Schoſſe mehr treiben/ ſo iſt es ein zeichen/ daß ſie zu
viel wurzeln haben/ und daß die gefaͤß ihnen zu enge werden. Derohalben hebet ſie
im nehſten Fruͤhling aus/ ſchneidet die auswendigen uͤberfluͤßigen wurzeln weg/ ſe-
zet ſie wieder in die geſchirr mit guter erde new angefuͤllet/ und ſtellet ſie etliche tage in
den ſchatten.

XXVII. Myrtenbaum.

Dieſer gehoͤret auch in die zahl der ſtetsgruͤnenden: ſeine aͤſte ſtehen dicht an
einander/ ſind mit einer rohten rinde uͤmbgeben/ zaͤhe und leicht zu biegen. Die blaͤt-
ter ſind glat/ glaͤntzend/ vorn ſcharff zugeſpitzet/ von farben wie Singruͤn. Die
blumen ſind weiß/ inwendig mit faͤſelein beſetzet/ und geben/ wie auch die blaͤtter/ ei-
nen lieblichen geruch. Die bluͤht kommet im May herfuͤr/ faͤllet aber nicht ſo ſort
weg/ ſondern bleibet lang/ und obgleich etliche blumen verwelcken/ ſo ſind doch ſchon
andere vorhanden/ und weret ſolche Myrtenbluͤht bis in den Herbſt hinein. Nach
der bluͤht kommen laͤngliche beer voll koͤrnlein herfuͤr/ welche anfangs gruͤn/ nachmahls
roht/ und wan ſie zeitigen/ ſchwartz werden.

Die Vermehrung geſchiehet durch die brut/ oder durch abgebrochene zweig-
lein/ und hat auff alle beyde wege guten fortgang. Zu des Myrtenbaums wachſtum
hilfft ein fett erdreich/ ein beſonneter ort/ und fleißige begieſſung ſehr viel. Die
Myrten-ſtreuche laſſen ſich auch mit der Heckſchere in allerhand formen abſtutzen/ und
ſind nachgeſetzte vier arten bey uns vorhanden/ unter welchen die beyden erſten ſchmal-
le/ die beyde letztern breite blaͤtter haben.

Myrtus minor vulgaris, C. B. Gemeiner Myrtenbaum. Myrtus, Tab.
Tarentina, Matth. Cluſ. Eyſt.

Myrtus folijs minimis & mucronatis, C. B. Krauſer Myrtenbaum. Myr-
tus domeſtica fructu albo, Cluſ. nona anguſtifolia, Lob.
Die blaͤtter an dieſem
ſind klein/ aber dicht geſetzet/ alſo daß er viel krauſer als die andern arten an zuſehen.

Myrtus latifolia Romana, C. B. Breitblaͤttriger Myrtenbaum. Myrtus la-
tifolia, Cluſ. Romana, Matth. altera, Dod. laurea maxima, Lob.

Myrtus latifolia flore duplici. Myrtenbaum mit doppelter bluͤht. Myrtus
latifolia flore pleno, Hort. Patav.

XXVIII.
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[207/0243] Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden. Malus Punica ſive Balauſtia flore pleno majore, C. B. Balauſtien. Ba- lauſtium flore minore Romanum, Eyſt. Dieſes ſind unfruchtbare Granaten-baͤu- me/ welche aber hergegen gefuͤllte blumen tragen/ die inſonderheit Balauſtien genen- net werden. Der Granaten-baͤume vermehrung geſchiehet am ſicherſten durch die brut: derhalben im Fruͤhling ſiechet die jenige Schoͤßlinge ab/ welche ihr meinet daß ſie ſchon ihre beſondere wurzeln haben/ ſetzet ſie zuſammen auff einen kaſten/ bis ſie er- ſtarcken/ und ſo denn in einzele geſchirr zu vertheilen tuͤchtig werden. Sie koͤnnen auch durch abgebrochene gipffel oder zweiglein/ imgleichen durch die kernen fort gezie- let werden/ aber es iſt ungewiſſer/ und erfodert laͤnger zeit. Die begieſſung iſt ihnen den Sommer uͤber ſehr noͤhtig/ und kan denen ſo auff geſchirr ſtehen/ damit ſo leicht nicht zu viel geſchehen. Wenn ſie beginnen im wach- ſen ſtill zu ſtehen/ und keine newe Schoſſe mehr treiben/ ſo iſt es ein zeichen/ daß ſie zu viel wurzeln haben/ und daß die gefaͤß ihnen zu enge werden. Derohalben hebet ſie im nehſten Fruͤhling aus/ ſchneidet die auswendigen uͤberfluͤßigen wurzeln weg/ ſe- zet ſie wieder in die geſchirr mit guter erde new angefuͤllet/ und ſtellet ſie etliche tage in den ſchatten. XXVII. Myrtenbaum. Dieſer gehoͤret auch in die zahl der ſtetsgruͤnenden: ſeine aͤſte ſtehen dicht an einander/ ſind mit einer rohten rinde uͤmbgeben/ zaͤhe und leicht zu biegen. Die blaͤt- ter ſind glat/ glaͤntzend/ vorn ſcharff zugeſpitzet/ von farben wie Singruͤn. Die blumen ſind weiß/ inwendig mit faͤſelein beſetzet/ und geben/ wie auch die blaͤtter/ ei- nen lieblichen geruch. Die bluͤht kommet im May herfuͤr/ faͤllet aber nicht ſo ſort weg/ ſondern bleibet lang/ und obgleich etliche blumen verwelcken/ ſo ſind doch ſchon andere vorhanden/ und weret ſolche Myrtenbluͤht bis in den Herbſt hinein. Nach der bluͤht kommen laͤngliche beer voll koͤrnlein herfuͤr/ welche anfangs gruͤn/ nachmahls roht/ und wan ſie zeitigen/ ſchwartz werden. Die Vermehrung geſchiehet durch die brut/ oder durch abgebrochene zweig- lein/ und hat auff alle beyde wege guten fortgang. Zu des Myrtenbaums wachſtum hilfft ein fett erdreich/ ein beſonneter ort/ und fleißige begieſſung ſehr viel. Die Myrten-ſtreuche laſſen ſich auch mit der Heckſchere in allerhand formen abſtutzen/ und ſind nachgeſetzte vier arten bey uns vorhanden/ unter welchen die beyden erſten ſchmal- le/ die beyde letztern breite blaͤtter haben. Myrtus minor vulgaris, C. B. Gemeiner Myrtenbaum. Myrtus, Tab. Tarentina, Matth. Cluſ. Eyſt. Myrtus folijs minimis & mucronatis, C. B. Krauſer Myrtenbaum. Myr- tus domeſtica fructu albo, Cluſ. nona anguſtifolia, Lob. Die blaͤtter an dieſem ſind klein/ aber dicht geſetzet/ alſo daß er viel krauſer als die andern arten an zuſehen. Myrtus latifolia Romana, C. B. Breitblaͤttriger Myrtenbaum. Myrtus la- tifolia, Cluſ. Romana, Matth. altera, Dod. laurea maxima, Lob. Myrtus latifolia flore duplici. Myrtenbaum mit doppelter bluͤht. Myrtus latifolia flore pleno, Hort. Patav. XXVIII.

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/243>, abgerufen am 27.11.2024.