Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

Bild:
<< vorherige Seite

Bäume und Stauden/ so den winter dulden.
gend nicht vertragen: wenn er aber ohn schaden dieselbe zubracht/ kan er zu einem
hohen alter gelangen. Die Mücken und dergleichen geschmeiß fliehet seinen blättern/
und süssen früchten sehr nach: derowegen dienet er nicht nahe bey bewohnten gemä-
chern.

Seine vermehrung kan zwar durch die kleinen samkörnlein seiner früchte ge-
schehen/ aber es gehet langsam her/ und die früchte davon arten gar ungleich: dero-
wegen ist es füglicher durch die Nebenschosse/ welche die wurzel zunehst am stamme
treibet. Solche Wurzelschosse muß man jedes mahl vor winters nieder biegen/ und
wie die Weinreben mit erde bedecken/ damit sie vor dem frost befreyet seyn mögen:
ja man ümbwindet auch wol den stamm bis an die äste mit stroh zu mehrer versiche-
rung. Uber dem kan die fortpflantzung auch durch abgebrochene zweige geschehen/
wenn man nemlich ein Gipffel-schößlein ein oder anderthalb fuß lang aussuchet/ wel-
ches einschößig oder ohn gäbelein ist/ und selbiges in gut erdreich pflantzet/ so bewurzelt
es sich/ und wächset zu einem beumlein.

Von der versetzung ist in acht zu nehmen/ daß die jungen und zarten stämme
im Mertz/ die erstarckten aber im October oder November zu versetzen. Die gruben
müssen weit und tieff seyn/ auch vorher mit gutem erdreich mit kühmist wol vermen-
get aus gefüllet werden. Jmgleichen müssen die stände weit von einander seyn/ all-
dieweil der Maulbeerbaum mit der zeit viel schatten machet/ und also weder bey seines
gleichen/ noch bey andern bäumen ohn schaden sehr nahe stehen kan.

Der Maulbeerbaum ist nicht sehr bequem/ daß man auff ihn Encken von an-
dern Obstbäumen setzen wolte/ wie schon droben im IV. Cap. N. 8. gemeldet worden:
jedoch nimt er seine eigene Encken an: auch Encken von ihm gebrochen können auff
andere bäume versetzet werden. Und so viel von den schwartzen bey uns sehr gemeinen
Maulbeern/ ausser welchen noch eine andre art vorhanden/ nemlich

Morus fructu albo, C. B. Weisse Maulbeern. Morus alba, Matth. Tab.
candida, Dod. Lob.
Dieser ist unsers orts etwas rarer/ hat sonst länglicher/ zarter
und weißlicher blätter als der vorige. Die frucht ist kleiner/ an farben weiß und sehr
süß/ dennoch nicht so hoch geachtet/ als die schwartzen. Die blätter aber sind der
Seidenwürmer rechte nahrung/ welchen zu gut dieser baum sonderlich gebawet wird
an denen orten/ da man sich derselbigen befleißiget.

XX. Nußbaum.

Dieser gehöret unter die grösten bäume unsers landes: der stamm ist dick/ die
äste starck/ die blätter breit/ lang/ eines starcken geruchs. Jm April treibet er neben
seinen newen blättern grüne zasichte dolden oder zapffen herfür/ welche hernach gelb
werden und abfallen: bald drauff folget die blüht wie kelchlein anzusehen/ aus wel-
chen die Nüsse herfür kommen. Diese frucht ist mit schalen und heutlein doppelt be-
decket. Die eusserste grüne schale ist glat und safftig/ die andre runzlich und hart:
unter denen ist ein gelbes starckes/ und noch ein weisses dünnes heutlein verborgen/
welche beyde den kern/ eben wie die menynges das gehirn im haupt einwickeln. Der
kern selbst aber wird durch den Nuß-sattel creutzweiß in vier gleiche stück zertheilet.
Die geschlecht der Nüsse betreffend/ sind bey uns nachfolgende drey zuföderst bekand.

Nux juglans sive regia vulgaris, C. B. Nux juglans, Trag. Matth. Dod. Lob.

Tab.
F f

Baͤume und Stauden/ ſo den winter dulden.
gend nicht vertragen: wenn er aber ohn ſchaden dieſelbe zubracht/ kan er zu einem
hohen alter gelangen. Die Muͤcken und dergleichen geſchmeiß fliehet ſeinen blaͤttern/
und ſuͤſſen fruͤchten ſehr nach: derowegen dienet er nicht nahe bey bewohnten gemaͤ-
chern.

Seine vermehrung kan zwar durch die kleinen ſamkoͤrnlein ſeiner fruͤchte ge-
ſchehen/ aber es gehet langſam her/ und die fruͤchte davon arten gar ungleich: dero-
wegen iſt es fuͤglicher durch die Nebenſchoſſe/ welche die wurzel zunehſt am ſtamme
treibet. Solche Wurzelſchoſſe muß man jedes mahl vor winters nieder biegen/ und
wie die Weinreben mit erde bedecken/ damit ſie vor dem froſt befreyet ſeyn moͤgen:
ja man uͤmbwindet auch wol den ſtamm bis an die aͤſte mit ſtroh zu mehrer verſiche-
rung. Uber dem kan die fortpflantzung auch durch abgebrochene zweige geſchehen/
wenn man nemlich ein Gipffel-ſchoͤßlein ein oder anderthalb fuß lang ausſuchet/ wel-
ches einſchoͤßig oder ohn gaͤbelein iſt/ und ſelbiges in gut erdreich pflantzet/ ſo bewurzelt
es ſich/ und waͤchſet zu einem beumlein.

Von der verſetzung iſt in acht zu nehmen/ daß die jungen und zarten ſtaͤmme
im Mertz/ die erſtarckten aber im October oder November zu verſetzen. Die gruben
muͤſſen weit und tieff ſeyn/ auch vorher mit gutem erdreich mit kuͤhmiſt wol vermen-
get aus gefuͤllet werden. Jmgleichen muͤſſen die ſtaͤnde weit von einander ſeyn/ all-
dieweil der Maulbeerbaum mit der zeit viel ſchatten machet/ und alſo weder bey ſeines
gleichen/ noch bey andern baͤumen ohn ſchaden ſehr nahe ſtehen kan.

Der Maulbeerbaum iſt nicht ſehr bequem/ daß man auff ihn Encken von an-
dern Obſtbaͤumen ſetzen wolte/ wie ſchon droben im IV. Cap. N. 8. gemeldet worden:
jedoch nimt er ſeine eigene Encken an: auch Encken von ihm gebrochen koͤnnen auff
andere baͤume verſetzet werden. Und ſo viel von den ſchwartzen bey uns ſehr gemeinen
Maulbeern/ auſſer welchen noch eine andre art vorhanden/ nemlich

Morus fructu albo, C. B. Weiſſe Maulbeern. Morus alba, Matth. Tab.
candida, Dod. Lob.
Dieſer iſt unſers orts etwas rarer/ hat ſonſt laͤnglicher/ zarter
und weißlicher blaͤtter als der vorige. Die frucht iſt kleiner/ an farben weiß und ſehr
ſuͤß/ dennoch nicht ſo hoch geachtet/ als die ſchwartzen. Die blaͤtter aber ſind der
Seidenwuͤrmer rechte nahrung/ welchen zu gut dieſer baum ſonderlich gebawet wird
an denen orten/ da man ſich derſelbigen befleißiget.

XX. Nußbaum.

Dieſer gehoͤret unter die groͤſten baͤume unſers landes: der ſtamm iſt dick/ die
aͤſte ſtarck/ die blaͤtter breit/ lang/ eines ſtarcken geruchs. Jm April treibet er neben
ſeinen newen blaͤttern gruͤne zaſichte dolden oder zapffen herfuͤr/ welche hernach gelb
werden und abfallen: bald drauff folget die bluͤht wie kelchlein anzuſehen/ aus wel-
chen die Nuͤſſe herfuͤr kommen. Dieſe frucht iſt mit ſchalen und heutlein doppelt be-
decket. Die euſſerſte gruͤne ſchale iſt glat und ſafftig/ die andre runzlich und hart:
unter denen iſt ein gelbes ſtarckes/ und noch ein weiſſes duͤnnes heutlein verborgen/
welche beyde den kern/ eben wie die menynges das gehirn im haupt einwickeln. Der
kern ſelbſt aber wird durch den Nuß-ſattel creutzweiß in vier gleiche ſtuͤck zertheilet.
Die geſchlecht der Nuͤſſe betreffend/ ſind bey uns nachfolgende drey zufoͤderſt bekand.

Nux juglans ſive regia vulgaris, C. B. Nux juglans, Trag. Matth. Dod. Lob.

Tab.
F f
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0261" n="225"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ba&#x0364;ume und Stauden/ &#x017F;o den winter dulden.</hi></fw><lb/>
gend nicht vertragen: wenn er aber ohn &#x017F;chaden die&#x017F;elbe zubracht/ kan er zu einem<lb/>
hohen alter gelangen. Die Mu&#x0364;cken und dergleichen ge&#x017F;chmeiß fliehet &#x017F;einen bla&#x0364;ttern/<lb/>
und &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en fru&#x0364;chten &#x017F;ehr nach: derowegen dienet er nicht nahe bey bewohnten gema&#x0364;-<lb/>
chern.</p><lb/>
              <p>Seine vermehrung kan zwar durch die kleinen &#x017F;amko&#x0364;rnlein &#x017F;einer fru&#x0364;chte ge-<lb/>
&#x017F;chehen/ aber es gehet lang&#x017F;am her/ und die fru&#x0364;chte davon arten gar ungleich: dero-<lb/>
wegen i&#x017F;t es fu&#x0364;glicher durch die Neben&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e/ welche die wurzel zuneh&#x017F;t am &#x017F;tamme<lb/>
treibet. Solche Wurzel&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e muß man jedes mahl vor winters nieder biegen/ und<lb/>
wie die Weinreben mit erde bedecken/ damit &#x017F;ie vor dem fro&#x017F;t befreyet &#x017F;eyn mo&#x0364;gen:<lb/>
ja man u&#x0364;mbwindet auch wol den &#x017F;tamm bis an die a&#x0364;&#x017F;te mit &#x017F;troh zu mehrer ver&#x017F;iche-<lb/>
rung. Uber dem kan die fortpflantzung auch durch abgebrochene zweige ge&#x017F;chehen/<lb/>
wenn man nemlich ein Gipffel-&#x017F;cho&#x0364;ßlein ein oder anderthalb fuß lang aus&#x017F;uchet/ wel-<lb/>
ches ein&#x017F;cho&#x0364;ßig oder ohn ga&#x0364;belein i&#x017F;t/ und &#x017F;elbiges in gut erdreich pflantzet/ &#x017F;o bewurzelt<lb/>
es &#x017F;ich/ und wa&#x0364;ch&#x017F;et zu einem beumlein.</p><lb/>
              <p>Von der ver&#x017F;etzung i&#x017F;t in acht zu nehmen/ daß die jungen und zarten &#x017F;ta&#x0364;mme<lb/>
im Mertz/ die er&#x017F;tarckten aber im October oder November zu ver&#x017F;etzen. Die gruben<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en weit und tieff &#x017F;eyn/ auch vorher mit gutem erdreich mit ku&#x0364;hmi&#x017F;t wol vermen-<lb/>
get aus gefu&#x0364;llet werden. Jmgleichen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die &#x017F;ta&#x0364;nde weit von einander &#x017F;eyn/ all-<lb/>
dieweil der Maulbeerbaum mit der zeit viel &#x017F;chatten machet/ und al&#x017F;o weder bey &#x017F;eines<lb/>
gleichen/ noch bey andern ba&#x0364;umen ohn &#x017F;chaden &#x017F;ehr nahe &#x017F;tehen kan.</p><lb/>
              <p>Der Maulbeerbaum i&#x017F;t nicht &#x017F;ehr bequem/ daß man auff ihn Encken von an-<lb/>
dern Ob&#x017F;tba&#x0364;umen &#x017F;etzen wolte/ wie &#x017F;chon droben im <hi rendition="#aq">IV.</hi> Cap. N. 8. gemeldet worden:<lb/>
jedoch nimt er &#x017F;eine eigene Encken an: auch Encken von ihm gebrochen ko&#x0364;nnen auff<lb/>
andere ba&#x0364;ume ver&#x017F;etzet werden. Und &#x017F;o viel von den &#x017F;chwartzen bey uns &#x017F;ehr gemeinen<lb/>
Maulbeern/ au&#x017F;&#x017F;er welchen noch eine andre art vorhanden/ nemlich</p><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">Morus fructu albo, C. B.</hi> Wei&#x017F;&#x017F;e Maulbeern. <hi rendition="#aq">Morus alba, Matth. Tab.<lb/>
candida, Dod. Lob.</hi> Die&#x017F;er i&#x017F;t un&#x017F;ers orts etwas rarer/ hat &#x017F;on&#x017F;t la&#x0364;nglicher/ zarter<lb/>
und weißlicher bla&#x0364;tter als der vorige. Die frucht i&#x017F;t kleiner/ an farben weiß und &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;u&#x0364;ß/ dennoch nicht &#x017F;o hoch geachtet/ als die &#x017F;chwartzen. Die bla&#x0364;tter aber &#x017F;ind der<lb/>
Seidenwu&#x0364;rmer rechte nahrung/ welchen zu gut die&#x017F;er baum &#x017F;onderlich gebawet wird<lb/>
an denen orten/ da man &#x017F;ich der&#x017F;elbigen befleißiget.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XX.</hi> Nußbaum.</hi> </head><lb/>
              <p>Die&#x017F;er geho&#x0364;ret unter die gro&#x0364;&#x017F;ten ba&#x0364;ume un&#x017F;ers landes: der &#x017F;tamm i&#x017F;t dick/ die<lb/>
a&#x0364;&#x017F;te &#x017F;tarck/ die bla&#x0364;tter breit/ lang/ eines &#x017F;tarcken geruchs. Jm April treibet er neben<lb/>
&#x017F;einen newen bla&#x0364;ttern gru&#x0364;ne za&#x017F;ichte dolden oder zapffen herfu&#x0364;r/ welche hernach gelb<lb/>
werden und abfallen: bald drauff folget die blu&#x0364;ht wie kelchlein anzu&#x017F;ehen/ aus wel-<lb/>
chen die Nu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e herfu&#x0364;r kommen. Die&#x017F;e frucht i&#x017F;t mit &#x017F;chalen und heutlein doppelt be-<lb/>
decket. Die eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te gru&#x0364;ne &#x017F;chale i&#x017F;t glat und &#x017F;afftig/ die andre runzlich und hart:<lb/>
unter denen i&#x017F;t ein gelbes &#x017F;tarckes/ und noch ein wei&#x017F;&#x017F;es du&#x0364;nnes heutlein verborgen/<lb/>
welche beyde den kern/ eben wie die <hi rendition="#aq">menynges</hi> das gehirn im haupt einwickeln. Der<lb/>
kern &#x017F;elb&#x017F;t aber wird durch den Nuß-&#x017F;attel creutzweiß in vier gleiche &#x017F;tu&#x0364;ck zertheilet.<lb/>
Die ge&#x017F;chlecht der Nu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e betreffend/ &#x017F;ind bey uns nachfolgende drey zufo&#x0364;der&#x017F;t bekand.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#aq">Nux juglans &#x017F;ive regia vulgaris, C. B. Nux juglans, Trag. Matth. Dod. Lob.</hi><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">F f</fw>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Tab.</hi> </fw><lb/>
              </p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0261] Baͤume und Stauden/ ſo den winter dulden. gend nicht vertragen: wenn er aber ohn ſchaden dieſelbe zubracht/ kan er zu einem hohen alter gelangen. Die Muͤcken und dergleichen geſchmeiß fliehet ſeinen blaͤttern/ und ſuͤſſen fruͤchten ſehr nach: derowegen dienet er nicht nahe bey bewohnten gemaͤ- chern. Seine vermehrung kan zwar durch die kleinen ſamkoͤrnlein ſeiner fruͤchte ge- ſchehen/ aber es gehet langſam her/ und die fruͤchte davon arten gar ungleich: dero- wegen iſt es fuͤglicher durch die Nebenſchoſſe/ welche die wurzel zunehſt am ſtamme treibet. Solche Wurzelſchoſſe muß man jedes mahl vor winters nieder biegen/ und wie die Weinreben mit erde bedecken/ damit ſie vor dem froſt befreyet ſeyn moͤgen: ja man uͤmbwindet auch wol den ſtamm bis an die aͤſte mit ſtroh zu mehrer verſiche- rung. Uber dem kan die fortpflantzung auch durch abgebrochene zweige geſchehen/ wenn man nemlich ein Gipffel-ſchoͤßlein ein oder anderthalb fuß lang ausſuchet/ wel- ches einſchoͤßig oder ohn gaͤbelein iſt/ und ſelbiges in gut erdreich pflantzet/ ſo bewurzelt es ſich/ und waͤchſet zu einem beumlein. Von der verſetzung iſt in acht zu nehmen/ daß die jungen und zarten ſtaͤmme im Mertz/ die erſtarckten aber im October oder November zu verſetzen. Die gruben muͤſſen weit und tieff ſeyn/ auch vorher mit gutem erdreich mit kuͤhmiſt wol vermen- get aus gefuͤllet werden. Jmgleichen muͤſſen die ſtaͤnde weit von einander ſeyn/ all- dieweil der Maulbeerbaum mit der zeit viel ſchatten machet/ und alſo weder bey ſeines gleichen/ noch bey andern baͤumen ohn ſchaden ſehr nahe ſtehen kan. Der Maulbeerbaum iſt nicht ſehr bequem/ daß man auff ihn Encken von an- dern Obſtbaͤumen ſetzen wolte/ wie ſchon droben im IV. Cap. N. 8. gemeldet worden: jedoch nimt er ſeine eigene Encken an: auch Encken von ihm gebrochen koͤnnen auff andere baͤume verſetzet werden. Und ſo viel von den ſchwartzen bey uns ſehr gemeinen Maulbeern/ auſſer welchen noch eine andre art vorhanden/ nemlich Morus fructu albo, C. B. Weiſſe Maulbeern. Morus alba, Matth. Tab. candida, Dod. Lob. Dieſer iſt unſers orts etwas rarer/ hat ſonſt laͤnglicher/ zarter und weißlicher blaͤtter als der vorige. Die frucht iſt kleiner/ an farben weiß und ſehr ſuͤß/ dennoch nicht ſo hoch geachtet/ als die ſchwartzen. Die blaͤtter aber ſind der Seidenwuͤrmer rechte nahrung/ welchen zu gut dieſer baum ſonderlich gebawet wird an denen orten/ da man ſich derſelbigen befleißiget. XX. Nußbaum. Dieſer gehoͤret unter die groͤſten baͤume unſers landes: der ſtamm iſt dick/ die aͤſte ſtarck/ die blaͤtter breit/ lang/ eines ſtarcken geruchs. Jm April treibet er neben ſeinen newen blaͤttern gruͤne zaſichte dolden oder zapffen herfuͤr/ welche hernach gelb werden und abfallen: bald drauff folget die bluͤht wie kelchlein anzuſehen/ aus wel- chen die Nuͤſſe herfuͤr kommen. Dieſe frucht iſt mit ſchalen und heutlein doppelt be- decket. Die euſſerſte gruͤne ſchale iſt glat und ſafftig/ die andre runzlich und hart: unter denen iſt ein gelbes ſtarckes/ und noch ein weiſſes duͤnnes heutlein verborgen/ welche beyde den kern/ eben wie die menynges das gehirn im haupt einwickeln. Der kern ſelbſt aber wird durch den Nuß-ſattel creutzweiß in vier gleiche ſtuͤck zertheilet. Die geſchlecht der Nuͤſſe betreffend/ ſind bey uns nachfolgende drey zufoͤderſt bekand. Nux juglans ſive regia vulgaris, C. B. Nux juglans, Trag. Matth. Dod. Lob. Tab. F f

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/261
Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/261>, abgerufen am 24.11.2024.