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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Von dem Gartenzeug.
10. Ein hölzerner Hammer/ Malleus. Diesen brauchet man/ pfäle damit
in die erde zu treiben.
11. Ein Moßkrazer oder Baumschabe/ Marra. Die abmosung der bäu-
me kan zwar obenhin mit Besemen/ sonderlich von Heydekraut geschehen/ dis instru-
ment aber machet ganz rein und glat. Bey mittelmäßigen bäumen kan der rücken
von einem starcken Reb-messer gnug thun.
12. Eine Hepe oder Rebmesser/ Falcicula. Hiemit beschneidet man die
Reben/ und ander Strauchwerck: man machet sie nach gelegenheit groß oder klein.
13. Ein Beil/ Securis. Dessen ist man etwas zu hawen/ stets benöhtiget.
14. Eine Heckschere/ Forfex: diese muß eine elle lang/ und zween bis drey
zoll breit seyn/ die Hecken und den Buchsbaum damit gleich zu stutzen: und zwra
muß solche beschneidung geschehen/ wenn es vorher geregnet/ oder früh im Taw/ sin-
temal alsdan der schnit leichter geschiehet/ als bey der truckne.
14. Eine Raupenschere/ Forfex erucarum. Diese stehet durch trieb einer
stälernen feder offen/ ist an ein stänglein gebunden/ und kan durch ziehung eines
Schnuers geschlossen werden/ ümb damit die Raupen-nester von den bäumen abzu-
schneiden.
16. Ein Baum-meissel/ Bipennis. Mit diesem kan man die hohen äste
nach sich ziehen/ auch herunter oder auffwarts abschneiden/ was man wil.
17. Eine Spizhacke/ Sarculum triquetrum. Diese hat ihren sonderbaren
nuz die wurzeln des Hopffens/ und dergleichen außzuhacken.
18. Ein Obstbrecher/ Harpace. Mit demselben bricht man die Aepffel
und Birnen ab/ welche lang dawren sollen/ damit sie durch abfallen nicht verlezet
werden.
19. Eine Leiter/ einfach und doppelt/ Scala. Mit jener steiget man auff
die hohen gipffel/ die bäume zu beschneiden oder das obst zu brechen: diese setzet man
wo man sonst keine gegenhältniß findet.
20. Stroh-klocken/ Campanae stramineae. Hiemit bedecket man die zar-
ten gewächse wieder frost/ reiff/ und kälte.
21. Glaß-klocken/ Campanae vitreae, mit welchen die junge Melonen und
dergleichen zeitige gewächse im Frühlinge bedecket werden. Etliche sind oben ge-
schlossen/ etliche offen/ damit durch das loch der auffsteigende Dunst des erdreichs
außdämpffe. Man machet sie entweder eckig/ oder rund/ oben plat oder spizig/ wie
beyderley aus der figur erscheinet.
22. Glaßfenster/ Fenestrae. Selbige werden über ein ganzes Mist-Bet-
te geleget/ darin Melonen oder andre junge pflänzlein im Frühling auffgangen/
ehe sie noch unter die Glaßglocken versetzet werden.
23. Rohr-decken/ Crates arundineae. Auch diese geben den jungen pflan-
zen wieder frost/ reiff/ und schnee eine beschirmung/ und zugleich eine erwärmung.
Jmgleichen können sie über die Glaßfenster geleget werden/ wenn man eines Hagels
sich vermuhtet/ damit selbige nicht zerschmettert werden.
24. Blumentöpffe/ Vasa floralia. Diese müssen seyn aus guter töpffer-
erde/ starck/ wol gebrandt/ und glasieret/ rund von form und nicht zu hoch. Auch
gehören hieher die hölzern kasten mit eisern Beschlägen/ zu frembden bäumlein/ wel-
chen die erdene Geschirr zu enge fallen.
25. Ge-
Von dem Gartenzeug.
10. Ein hoͤlzerner Hammer/ Malleus. Dieſen brauchet man/ pfaͤle damit
in die erde zu treiben.
11. Ein Moßkrazer oder Baumſchabe/ Marra. Die abmoſung der baͤu-
me kan zwar obenhin mit Beſemen/ ſonderlich von Heydekraut geſchehen/ dis inſtru-
ment aber machet ganz rein und glat. Bey mittelmaͤßigen baͤumen kan der ruͤcken
von einem ſtarcken Reb-meſſer gnug thun.
12. Eine Hepe oder Rebmeſſer/ Falcicula. Hiemit beſchneidet man die
Reben/ und ander Strauchwerck: man machet ſie nach gelegenheit groß oder klein.
13. Ein Beil/ Securis. Deſſen iſt man etwas zu hawen/ ſtets benoͤhtiget.
14. Eine Heckſchere/ Forfex: dieſe muß eine elle lang/ und zween bis drey
zoll breit ſeyn/ die Hecken und den Buchsbaum damit gleich zu ſtutzen: und zwra
muß ſolche beſchneidung geſchehen/ wenn es vorher geregnet/ oder fruͤh im Taw/ ſin-
temal alsdan der ſchnit leichter geſchiehet/ als bey der truckne.
14. Eine Raupenſchere/ Forfex erucarum. Dieſe ſtehet durch trieb einer
ſtaͤlernen feder offen/ iſt an ein ſtaͤnglein gebunden/ und kan durch ziehung eines
Schnuers geſchloſſen werden/ uͤmb damit die Raupen-neſter von den baͤumen abzu-
ſchneiden.
16. Ein Baum-meiſſel/ Bipennis. Mit dieſem kan man die hohen aͤſte
nach ſich ziehen/ auch herunter oder auffwarts abſchneiden/ was man wil.
17. Eine Spizhacke/ Sarculum triquetrum. Dieſe hat ihren ſonderbaren
nuz die wurzeln des Hopffens/ und dergleichen außzuhacken.
18. Ein Obſtbrecher/ Harpace. Mit demſelben bricht man die Aepffel
und Birnen ab/ welche lang dawren ſollen/ damit ſie durch abfallen nicht verlezet
werden.
19. Eine Leiter/ einfach und doppelt/ Scala. Mit jener ſteiget man auff
die hohen gipffel/ die baͤume zu beſchneiden oder das obſt zu brechen: dieſe ſetzet man
wo man ſonſt keine gegenhaͤltniß findet.
20. Stroh-klocken/ Campanæ ſtramineæ. Hiemit bedecket man die zar-
ten gewaͤchſe wieder froſt/ reiff/ und kaͤlte.
21. Glaß-klocken/ Campanæ vitreæ, mit welchen die junge Melonen und
dergleichen zeitige gewaͤchſe im Fruͤhlinge bedecket werden. Etliche ſind oben ge-
ſchloſſen/ etliche offen/ damit durch das loch der auffſteigende Dunſt des erdreichs
außdaͤmpffe. Man machet ſie entweder eckig/ oder rund/ oben plat oder ſpizig/ wie
beyderley aus der figur erſcheinet.
22. Glaßfenſter/ Feneſtræ. Selbige werden uͤber ein ganzes Miſt-Bet-
te geleget/ darin Melonen oder andre junge pflaͤnzlein im Fruͤhling auffgangen/
ehe ſie noch unter die Glaßglocken verſetzet werden.
23. Rohr-decken/ Crates arundineæ. Auch dieſe geben den jungen pflan-
zen wieder froſt/ reiff/ und ſchnee eine beſchirmung/ und zugleich eine erwaͤrmung.
Jmgleichen koͤnnen ſie uͤber die Glaßfenſter geleget werden/ wenn man eines Hagels
ſich vermuhtet/ damit ſelbige nicht zerſchmettert werden.
24. Blumentoͤpffe/ Vaſa floralia. Dieſe muͤſſen ſeyn aus guter toͤpffer-
erde/ ſtarck/ wol gebrandt/ und glaſieret/ rund von form und nicht zu hoch. Auch
gehoͤren hieher die hoͤlzern kaſten mit eiſern Beſchlaͤgen/ zu frembden baͤumlein/ wel-
chen die erdene Geſchirr zu enge fallen.
25. Ge-
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[15/0043] Von dem Gartenzeug. 10. Ein hoͤlzerner Hammer/ Malleus. Dieſen brauchet man/ pfaͤle damit in die erde zu treiben. 11. Ein Moßkrazer oder Baumſchabe/ Marra. Die abmoſung der baͤu- me kan zwar obenhin mit Beſemen/ ſonderlich von Heydekraut geſchehen/ dis inſtru- ment aber machet ganz rein und glat. Bey mittelmaͤßigen baͤumen kan der ruͤcken von einem ſtarcken Reb-meſſer gnug thun. 12. Eine Hepe oder Rebmeſſer/ Falcicula. Hiemit beſchneidet man die Reben/ und ander Strauchwerck: man machet ſie nach gelegenheit groß oder klein. 13. Ein Beil/ Securis. Deſſen iſt man etwas zu hawen/ ſtets benoͤhtiget. 14. Eine Heckſchere/ Forfex: dieſe muß eine elle lang/ und zween bis drey zoll breit ſeyn/ die Hecken und den Buchsbaum damit gleich zu ſtutzen: und zwra muß ſolche beſchneidung geſchehen/ wenn es vorher geregnet/ oder fruͤh im Taw/ ſin- temal alsdan der ſchnit leichter geſchiehet/ als bey der truckne. 14. Eine Raupenſchere/ Forfex erucarum. Dieſe ſtehet durch trieb einer ſtaͤlernen feder offen/ iſt an ein ſtaͤnglein gebunden/ und kan durch ziehung eines Schnuers geſchloſſen werden/ uͤmb damit die Raupen-neſter von den baͤumen abzu- ſchneiden. 16. Ein Baum-meiſſel/ Bipennis. Mit dieſem kan man die hohen aͤſte nach ſich ziehen/ auch herunter oder auffwarts abſchneiden/ was man wil. 17. Eine Spizhacke/ Sarculum triquetrum. Dieſe hat ihren ſonderbaren nuz die wurzeln des Hopffens/ und dergleichen außzuhacken. 18. Ein Obſtbrecher/ Harpace. Mit demſelben bricht man die Aepffel und Birnen ab/ welche lang dawren ſollen/ damit ſie durch abfallen nicht verlezet werden. 19. Eine Leiter/ einfach und doppelt/ Scala. Mit jener ſteiget man auff die hohen gipffel/ die baͤume zu beſchneiden oder das obſt zu brechen: dieſe ſetzet man wo man ſonſt keine gegenhaͤltniß findet. 20. Stroh-klocken/ Campanæ ſtramineæ. Hiemit bedecket man die zar- ten gewaͤchſe wieder froſt/ reiff/ und kaͤlte. 21. Glaß-klocken/ Campanæ vitreæ, mit welchen die junge Melonen und dergleichen zeitige gewaͤchſe im Fruͤhlinge bedecket werden. Etliche ſind oben ge- ſchloſſen/ etliche offen/ damit durch das loch der auffſteigende Dunſt des erdreichs außdaͤmpffe. Man machet ſie entweder eckig/ oder rund/ oben plat oder ſpizig/ wie beyderley aus der figur erſcheinet. 22. Glaßfenſter/ Feneſtræ. Selbige werden uͤber ein ganzes Miſt-Bet- te geleget/ darin Melonen oder andre junge pflaͤnzlein im Fruͤhling auffgangen/ ehe ſie noch unter die Glaßglocken verſetzet werden. 23. Rohr-decken/ Crates arundineæ. Auch dieſe geben den jungen pflan- zen wieder froſt/ reiff/ und ſchnee eine beſchirmung/ und zugleich eine erwaͤrmung. Jmgleichen koͤnnen ſie uͤber die Glaßfenſter geleget werden/ wenn man eines Hagels ſich vermuhtet/ damit ſelbige nicht zerſchmettert werden. 24. Blumentoͤpffe/ Vaſa floralia. Dieſe muͤſſen ſeyn aus guter toͤpffer- erde/ ſtarck/ wol gebrandt/ und glaſieret/ rund von form und nicht zu hoch. Auch gehoͤren hieher die hoͤlzern kaſten mit eiſern Beſchlaͤgen/ zu frembden baͤumlein/ wel- chen die erdene Geſchirr zu enge fallen. 25. Ge-

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/43>, abgerufen am 21.11.2024.