Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

Bild:
<< vorherige Seite


Das II. Buch.
Der Blumen-garte.
Das I. Cap.
Anlegung eines Blumen-
gartens.

UNnter den fünff particular Gärten/ in welche
der gantze platz droben im 2. cap. des I. Buchs ab-
gesondert ward/ fiel die erste stelle dem Blumen-
garten zu: und solches nicht ohn ursach/ sondern
nach anleitung der Natur selbst/ als welche in
demselben zur Frühlings zeit ihren ersten und
schönsten Prang sehen lässet. Derowegen wir
ihr hierin nachfolgen/ und die erklärung desselben
vor andern allen fürtragen wollen. Und zwar
betreffend die Anlegung eines tüchtigen Blu-
mengartens/ so sind dabey sieben stück zuföderst
wol in acht zu nehmen/ welche dann hier nach der
reihe folgen.

1. Die Gelegenheit/ und Forme.

Was von der situation des gantzen Gartens im vorigem Buch gemeldet wor-
den/ solches sol allhier auch vom Blumengarten/ und noch vielmehr/ verstanden wer-
den: sintemahl derselbe die meisten ausländische Gewächs ernehren muß/ denen
denn billich der beste grund/ und freye Sonne gegönnet wird. Auch verstehet ein je-
der von sich selbst leicht/ daß der Blumengarte/ als welcher dem gantzen Wercke den
grösten Wolstand giebet/ nicht hinter den Baum- oder Küchen-garten/ sondern umb
des prospects willen stracks vornan beym eingang geordnet werden müsse.

Die


Das II. Buch.
Der Blumen-garte.
Das I. Cap.
Anlegung eines Blumen-
gartens.

UNnter den fuͤnff particular Gaͤrten/ in welche
der gantze platz droben im 2. cap. des I. Buchs ab-
geſondert ward/ fiel die erſte ſtelle dem Blumen-
garten zu: und ſolches nicht ohn urſach/ ſondern
nach anleitung der Natur ſelbſt/ als welche in
demſelben zur Fruͤhlings zeit ihren erſten und
ſchoͤnſten Prang ſehen laͤſſet. Derowegen wir
ihr hierin nachfolgen/ und die erklaͤrung deſſelben
vor andern allen fuͤrtragen wollen. Und zwar
betreffend die Anlegung eines tuͤchtigen Blu-
mengartens/ ſo ſind dabey ſieben ſtuͤck zufoͤderſt
wol in acht zu nehmen/ welche dann hier nach der
reihe folgen.

1. Die Gelegenheit/ und Forme.

Was von der ſituation des gantzen Gartens im vorigem Buch gemeldet wor-
den/ ſolches ſol allhier auch vom Blumengarten/ und noch vielmehr/ verſtanden wer-
den: ſintemahl derſelbe die meiſten auslaͤndiſche Gewaͤchs ernehren muß/ denen
denn billich der beſte grund/ und freye Sonne gegoͤnnet wird. Auch verſtehet ein je-
der von ſich ſelbſt leicht/ daß der Blumengarte/ als welcher dem gantzen Wercke den
groͤſten Wolſtand giebet/ nicht hinter den Baum- oder Kuͤchen-garten/ ſondern umb
des proſpects willen ſtracks vornan beym eingang geordnet werden muͤſſe.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0071" n="39.[39]"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Buch.<lb/>
Der Blumen-garte.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Cap.<lb/>
Anlegung eines Blumen-<lb/>
gartens.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">U</hi><hi rendition="#fr">Nnter den fu&#x0364;nff particular Ga&#x0364;rten/ in welche</hi><lb/>
der gantze platz droben im 2. cap. des <hi rendition="#aq">I.</hi> Buchs ab-<lb/>
ge&#x017F;ondert ward/ fiel die er&#x017F;te &#x017F;telle dem Blumen-<lb/>
garten zu: und &#x017F;olches nicht ohn ur&#x017F;ach/ &#x017F;ondern<lb/>
nach anleitung der Natur &#x017F;elb&#x017F;t/ als welche in<lb/>
dem&#x017F;elben zur Fru&#x0364;hlings zeit ihren er&#x017F;ten und<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Prang &#x017F;ehen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et. Derowegen wir<lb/>
ihr hierin nachfolgen/ und die erkla&#x0364;rung de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
vor andern allen fu&#x0364;rtragen wollen. Und zwar<lb/>
betreffend die Anlegung eines tu&#x0364;chtigen Blu-<lb/>
mengartens/ &#x017F;o &#x017F;ind dabey &#x017F;ieben &#x017F;tu&#x0364;ck zufo&#x0364;der&#x017F;t<lb/>
wol in acht zu nehmen/ welche dann hier nach der<lb/>
reihe folgen.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">1. Die Gelegenheit/ und Forme.</hi> </head><lb/>
              <p>Was von der <hi rendition="#aq">&#x017F;ituation</hi> des gantzen Gartens im vorigem Buch gemeldet wor-<lb/>
den/ &#x017F;olches &#x017F;ol allhier auch vom Blumengarten/ und noch vielmehr/ ver&#x017F;tanden wer-<lb/>
den: &#x017F;intemahl der&#x017F;elbe die mei&#x017F;ten ausla&#x0364;ndi&#x017F;che Gewa&#x0364;chs ernehren muß/ denen<lb/>
denn billich der be&#x017F;te grund/ und freye Sonne gego&#x0364;nnet wird. Auch ver&#x017F;tehet ein je-<lb/>
der von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t leicht/ daß der Blumengarte/ als welcher dem gantzen Wercke den<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;ten Wol&#x017F;tand giebet/ nicht hinter den Baum- oder Ku&#x0364;chen-garten/ &#x017F;ondern umb<lb/>
des <hi rendition="#aq">pro&#x017F;pects</hi> willen &#x017F;tracks vornan beym eingang geordnet werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39.[39]/0071] Das II. Buch. Der Blumen-garte. Das I. Cap. Anlegung eines Blumen- gartens. UNnter den fuͤnff particular Gaͤrten/ in welche der gantze platz droben im 2. cap. des I. Buchs ab- geſondert ward/ fiel die erſte ſtelle dem Blumen- garten zu: und ſolches nicht ohn urſach/ ſondern nach anleitung der Natur ſelbſt/ als welche in demſelben zur Fruͤhlings zeit ihren erſten und ſchoͤnſten Prang ſehen laͤſſet. Derowegen wir ihr hierin nachfolgen/ und die erklaͤrung deſſelben vor andern allen fuͤrtragen wollen. Und zwar betreffend die Anlegung eines tuͤchtigen Blu- mengartens/ ſo ſind dabey ſieben ſtuͤck zufoͤderſt wol in acht zu nehmen/ welche dann hier nach der reihe folgen. 1. Die Gelegenheit/ und Forme. Was von der ſituation des gantzen Gartens im vorigem Buch gemeldet wor- den/ ſolches ſol allhier auch vom Blumengarten/ und noch vielmehr/ verſtanden wer- den: ſintemahl derſelbe die meiſten auslaͤndiſche Gewaͤchs ernehren muß/ denen denn billich der beſte grund/ und freye Sonne gegoͤnnet wird. Auch verſtehet ein je- der von ſich ſelbſt leicht/ daß der Blumengarte/ als welcher dem gantzen Wercke den groͤſten Wolſtand giebet/ nicht hinter den Baum- oder Kuͤchen-garten/ ſondern umb des proſpects willen ſtracks vornan beym eingang geordnet werden muͤſſe. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/71
Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 39.[39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/71>, abgerufen am 23.11.2024.