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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Anmerckungen bey einem Blumengarten.

Dieweil auch einige Samen zween/ drey/ und mehr Monat in der erden blei-
ben/ ehe sie auffgehen/ entweder weil solches ihre natürliche eigenschafft/ oder weil sie
etwas alt: so hütet euch/ daß ihr an derselben auffkommen nicht zu zeitig zweiffelt/
und die erde herumb rühret/ etwas newes drein zu säen/ sondern habet hierunter gnug-
same gedult. Da aber schawet fleissig und offters zu/ ob sie frisch fort wachsen oder
zu trawren anfangen: auff diesen fall sehet euch umb nach der ursach solches traw-
rens/ welche mehrentheils bey der wurtzel verborgen/ und brauchet eine bequeme Cu-
re von denen/ welche im VII. cap. des I. Buchs/ oder auch im VI. cap. des IV. Buchs
gelehret werden. Die erzehlung aber der zaßrichen Sommer-gewächse/ welche jähr-
lich durch Samen zu ernewern/ findet ihr im VI. cap. des II. Buchs.

Das III. Cap.
Schirm-gewächs von
Blumwerck.

ES ist im dritten Capitel des vorigen Buchs allbereit gemel-
det worden/ daß zu einem vollkommenen Garten unter andern
nohtwendigen Gebäwen auch ein Pommerantzenhauß oder der-
gleichen bequemer ort erfodert werde/ dahin man die jenige fremde
Gewächse/ so unsere rauhe Winterlufft nicht vertragen mögen/
mit außgang des Herbsts beysetzen könne: ist auch beneben/ wel-
cher gestalt sotane Beysetzung geschehen solle/ angezeiget worden.
Solche Schirm-Gewächs aber sind entweder Bäume und Stau-
den/ welche drunten im Baumgarten erzehlet werden sollen: oder Kräuter und Blu-
men/ an der zahl ohngefehr XLII. arten/ die wir zusammen in diß Capitel einschlies-
sen wollen.

1. Spanisch Cypressen-kraut.

Abrotanum foemina viridis, Casp. Bauhini in seinem Pinace Botanico, dessen
Nomenclatur oder Namen-nennung wir umb mehrer gewißheit willen in diesem
gantzen Wercke folgen wollen. Abrotanum foemina Salmanticensis sexta Clusij, wel-
cher diß Gewächs zu erst aus Castilien nach Teutschland überbracht. Es behält sei-
ne blätter/ blühet im May oder Brachmonat/ wird durch zerreissung der Stöcke fort-
gepflantzt/ und bedarff sonst keiner sonderlichen wartung. Dieses ist von farben
grün/ es ist aber noch eine grawliche art vorhanden/ nemlich Abrotanum foemina fo-
liis minus incanis, C. B. Abrotanum secundum, Clus. Polij altera species non ita
incana, Column.
Von dem gemeinen Cypressenkraut besihe das 2. cap. des 6. Buchs.

2. Welsch Bärenklaw.

Acanthus sativus, C. B. Dod. Lob. Tab. Acanthus, Matth. verus, Trag. levis,
Eyst. Topiaria quorundam, & Marmoraria,
weil die Römische Bawmeister vorzei-

ten
Anmerckungen bey einem Blumengarten.

Dieweil auch einige Samen zween/ drey/ und mehr Monat in der erden blei-
ben/ ehe ſie auffgehen/ entweder weil ſolches ihre natuͤrliche eigenſchafft/ oder weil ſie
etwas alt: ſo huͤtet euch/ daß ihr an derſelben auffkommen nicht zu zeitig zweiffelt/
und die erde herumb ruͤhret/ etwas newes drein zu ſaͤen/ ſondern habet hierunter gnug-
ſame gedult. Da aber ſchawet fleiſſig und offters zu/ ob ſie friſch fort wachſen oder
zu trawren anfangen: auff dieſen fall ſehet euch umb nach der urſach ſolches traw-
rens/ welche mehrentheils bey der wurtzel verborgen/ und brauchet eine bequeme Cu-
re von denen/ welche im VII. cap. des I. Buchs/ oder auch im VI. cap. des IV. Buchs
gelehret werden. Die erzehlung aber der zaßrichen Sommer-gewaͤchſe/ welche jaͤhr-
lich durch Samen zu ernewern/ findet ihr im VI. cap. des II. Buchs.

Das III. Cap.
Schirm-gewaͤchs von
Blumwerck.

ES iſt im dritten Capitel des vorigen Buchs allbereit gemel-
det worden/ daß zu einem vollkommenen Garten unter andern
nohtwendigen Gebaͤwen auch ein Pommerantzenhauß oder der-
gleichen bequemer ort erfodert werde/ dahin man die jenige fremde
Gewaͤchſe/ ſo unſere rauhe Winterlufft nicht vertragen moͤgen/
mit außgang des Herbſts beyſetzen koͤnne: iſt auch beneben/ wel-
cher geſtalt ſotane Beyſetzung geſchehen ſolle/ angezeiget worden.
Solche Schirm-Gewaͤchs aber ſind entweder Baͤume und Stau-
den/ welche drunten im Baumgarten erzehlet werden ſollen: oder Kraͤuter und Blu-
men/ an der zahl ohngefehr XLII. arten/ die wir zuſammen in diß Capitel einſchlieſ-
ſen wollen.

1. Spaniſch Cypreſſen-kraut.

Abrotanum fœmina viridis, Caſp. Bauhini in ſeinem Pinace Botanico, deſſen
Nomenclatur oder Namen-nennung wir umb mehrer gewißheit willen in dieſem
gantzen Wercke folgen wollen. Abrotanum fœmina Salmanticenſis ſexta Cluſij, wel-
cher diß Gewaͤchs zu erſt aus Caſtilien nach Teutſchland uͤberbracht. Es behaͤlt ſei-
ne blaͤtter/ bluͤhet im May oder Brachmonat/ wird durch zerreiſſung der Stoͤcke fort-
gepflantzt/ und bedarff ſonſt keiner ſonderlichen wartung. Dieſes iſt von farben
gruͤn/ es iſt aber noch eine grawliche art vorhanden/ nemlich Abrotanum fœmina fo-
liis minus incanis, C. B. Abrotanum ſecundum, Cluſ. Polij altera ſpecies non ita
incana, Column.
Von dem gemeinen Cypreſſenkraut beſihe das 2. cap. des 6. Buchs.

2. Welſch Baͤrenklaw.

Acanthus ſativus, C. B. Dod. Lob. Tab. Acanthus, Matth. verus, Tràg. levis,
Eyſt. Topiaria quorundam, & Marmoraria,
weil die Roͤmiſche Bawmeiſter vorzei-

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[47/0079] Anmerckungen bey einem Blumengarten. Dieweil auch einige Samen zween/ drey/ und mehr Monat in der erden blei- ben/ ehe ſie auffgehen/ entweder weil ſolches ihre natuͤrliche eigenſchafft/ oder weil ſie etwas alt: ſo huͤtet euch/ daß ihr an derſelben auffkommen nicht zu zeitig zweiffelt/ und die erde herumb ruͤhret/ etwas newes drein zu ſaͤen/ ſondern habet hierunter gnug- ſame gedult. Da aber ſchawet fleiſſig und offters zu/ ob ſie friſch fort wachſen oder zu trawren anfangen: auff dieſen fall ſehet euch umb nach der urſach ſolches traw- rens/ welche mehrentheils bey der wurtzel verborgen/ und brauchet eine bequeme Cu- re von denen/ welche im VII. cap. des I. Buchs/ oder auch im VI. cap. des IV. Buchs gelehret werden. Die erzehlung aber der zaßrichen Sommer-gewaͤchſe/ welche jaͤhr- lich durch Samen zu ernewern/ findet ihr im VI. cap. des II. Buchs. Das III. Cap. Schirm-gewaͤchs von Blumwerck. ES iſt im dritten Capitel des vorigen Buchs allbereit gemel- det worden/ daß zu einem vollkommenen Garten unter andern nohtwendigen Gebaͤwen auch ein Pommerantzenhauß oder der- gleichen bequemer ort erfodert werde/ dahin man die jenige fremde Gewaͤchſe/ ſo unſere rauhe Winterlufft nicht vertragen moͤgen/ mit außgang des Herbſts beyſetzen koͤnne: iſt auch beneben/ wel- cher geſtalt ſotane Beyſetzung geſchehen ſolle/ angezeiget worden. Solche Schirm-Gewaͤchs aber ſind entweder Baͤume und Stau- den/ welche drunten im Baumgarten erzehlet werden ſollen: oder Kraͤuter und Blu- men/ an der zahl ohngefehr XLII. arten/ die wir zuſammen in diß Capitel einſchlieſ- ſen wollen. 1. Spaniſch Cypreſſen-kraut. Abrotanum fœmina viridis, Caſp. Bauhini in ſeinem Pinace Botanico, deſſen Nomenclatur oder Namen-nennung wir umb mehrer gewißheit willen in dieſem gantzen Wercke folgen wollen. Abrotanum fœmina Salmanticenſis ſexta Cluſij, wel- cher diß Gewaͤchs zu erſt aus Caſtilien nach Teutſchland uͤberbracht. Es behaͤlt ſei- ne blaͤtter/ bluͤhet im May oder Brachmonat/ wird durch zerreiſſung der Stoͤcke fort- gepflantzt/ und bedarff ſonſt keiner ſonderlichen wartung. Dieſes iſt von farben gruͤn/ es iſt aber noch eine grawliche art vorhanden/ nemlich Abrotanum fœmina fo- liis minus incanis, C. B. Abrotanum ſecundum, Cluſ. Polij altera ſpecies non ita incana, Column. Von dem gemeinen Cypreſſenkraut beſihe das 2. cap. des 6. Buchs. 2. Welſch Baͤrenklaw. Acanthus ſativus, C. B. Dod. Lob. Tab. Acanthus, Matth. verus, Tràg. levis, Eyſt. Topiaria quorundam, & Marmoraria, weil die Roͤmiſche Bawmeiſter vorzei- ten

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/79>, abgerufen am 23.11.2024.