Aus Ehrgeiz gern der Führer ist,pen_109.002 Wär' einst ein größrer Held geworden,pen_109.003 Als du, vornehmer Held, nicht bist!
pen_109.004 Der junge Mann, geschickt im Unterrichten,pen_109.005 Erfüllte redlich seine Pflichten;pen_109.006 Und dies gefiel dem Bauer sehr.pen_109.007 Er hielt ihn ungemein in Ehren,pen_109.008 Kam oft den Kindern zuzuhören,pen_109.009 Als obs die Pflicht der Väter wär.
pen_109.010 Nun war ein Jahr vorbei. Herr! sprach der pen_109.011 gute Bauer:pen_109.012 Was soll für Seine Mühe seyn?pen_109.013 "Ich fordre dreißig Thaler." - Nein,pen_109.014 Nein! fiel der Alte hitzig ein:pen_109.015 Sein Informatordienst ist sauer.pen_109.016 So kriegte ja der Großknecht, der mir pflügt,pen_109.017 Beinah so viel, als der Gelehrte kriegt,pen_109.018 Der das besorgt, was mir am Herzen liegt.pen_109.019 Die Kinder nützen Ihn ja durch ihr ganzes Leben.pen_109.020 Nein, lieber Herr, das geht nicht an;pen_109.021 So wenig giebt kein reicher Mann.pen_109.022 Ich will Ihm mehr, ich will Ihm hundert Thaler pen_109.023 geben,
pen_109.001
Aus Ehrgeiz gern der Führer ist,pen_109.002 Wär' einst ein größrer Held geworden,pen_109.003 Als du, vornehmer Held, nicht bist!
pen_109.004 Der junge Mann, geschickt im Unterrichten,pen_109.005 Erfüllte redlich seine Pflichten;pen_109.006 Und dies gefiel dem Bauer sehr.pen_109.007 Er hielt ihn ungemein in Ehren,pen_109.008 Kam oft den Kindern zuzuhören,pen_109.009 Als obs die Pflicht der Väter wär.
pen_109.010 Nun war ein Jahr vorbei. Herr! sprach der pen_109.011 gute Bauer:pen_109.012 Was soll für Seine Mühe seyn?pen_109.013 „Ich fordre dreißig Thaler.“ – Nein,pen_109.014 Nein! fiel der Alte hitzig ein:pen_109.015 Sein Informatordienst ist sauer.pen_109.016 So kriegte ja der Großknecht, der mir pflügt,pen_109.017 Beinah so viel, als der Gelehrte kriegt,pen_109.018 Der das besorgt, was mir am Herzen liegt.pen_109.019 Die Kinder nützen Ihn ja durch ihr ganzes Leben.pen_109.020 Nein, lieber Herr, das geht nicht an;pen_109.021 So wenig giebt kein reicher Mann.pen_109.022 Ich will Ihm mehr, ich will Ihm hundert Thaler pen_109.023 geben,
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0150"n="109"/><lbn="pen_109.001"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Aus Ehrgeiz gern der Führer ist,</l><lbn="pen_109.002"/><l>Wär' einst ein größrer Held geworden,</l><lbn="pen_109.003"/><l>Als du, vornehmer Held, nicht bist! </l></lg><lg><lbn="pen_109.004"/><l> Der junge Mann, geschickt im Unterrichten,</l><lbn="pen_109.005"/><l>Erfüllte redlich seine Pflichten;</l><lbn="pen_109.006"/><l>Und dies gefiel dem Bauer sehr.</l><lbn="pen_109.007"/><l>Er hielt ihn ungemein in Ehren,</l><lbn="pen_109.008"/><l>Kam oft den Kindern zuzuhören,</l><lbn="pen_109.009"/><l>Als obs die Pflicht der Väter wär. </l></lg><lg><lbn="pen_109.010"/><l> Nun war ein Jahr vorbei. Herr! sprach der <lbn="pen_109.011"/>
gute Bauer:</l><lbn="pen_109.012"/><l>Was soll für Seine Mühe seyn?</l><lbn="pen_109.013"/><l>„Ich fordre dreißig Thaler.“– Nein,</l><lbn="pen_109.014"/><l>Nein! fiel der Alte hitzig ein:</l><lbn="pen_109.015"/><l>Sein Informatordienst ist sauer.</l><lbn="pen_109.016"/><l>So kriegte ja der Großknecht, der mir pflügt,</l><lbn="pen_109.017"/><l>Beinah so viel, als der Gelehrte kriegt,</l><lbn="pen_109.018"/><l>Der das besorgt, was mir am Herzen liegt.</l><lbn="pen_109.019"/><l>Die Kinder nützen Ihn ja durch ihr ganzes Leben.</l><lbn="pen_109.020"/><l>Nein, lieber Herr, das geht nicht an;</l><lbn="pen_109.021"/><l>So wenig giebt kein reicher Mann.</l><lbn="pen_109.022"/><l>Ich will Ihm mehr, ich will Ihm hundert Thaler <lbn="pen_109.023"/>
geben,</l></lg></hi></p></div></body></text></TEI>
[109/0150]
pen_109.001
Aus Ehrgeiz gern der Führer ist, pen_109.002
Wär' einst ein größrer Held geworden, pen_109.003
Als du, vornehmer Held, nicht bist!
pen_109.004
Der junge Mann, geschickt im Unterrichten, pen_109.005
Erfüllte redlich seine Pflichten; pen_109.006
Und dies gefiel dem Bauer sehr. pen_109.007
Er hielt ihn ungemein in Ehren, pen_109.008
Kam oft den Kindern zuzuhören, pen_109.009
Als obs die Pflicht der Väter wär.
pen_109.010
Nun war ein Jahr vorbei. Herr! sprach der pen_109.011
gute Bauer: pen_109.012
Was soll für Seine Mühe seyn? pen_109.013
„Ich fordre dreißig Thaler.“ – Nein, pen_109.014
Nein! fiel der Alte hitzig ein: pen_109.015
Sein Informatordienst ist sauer. pen_109.016
So kriegte ja der Großknecht, der mir pflügt, pen_109.017
Beinah so viel, als der Gelehrte kriegt, pen_109.018
Der das besorgt, was mir am Herzen liegt. pen_109.019
Die Kinder nützen Ihn ja durch ihr ganzes Leben. pen_109.020
Nein, lieber Herr, das geht nicht an; pen_109.021
So wenig giebt kein reicher Mann. pen_109.022
Ich will Ihm mehr, ich will Ihm hundert Thaler pen_109.023
geben,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/150>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.