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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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sich aus dem bisher Gesagten von selbst pen_127.002
erkennen. Sie muß der abgezweckten pen_127.003
Wirkung gemäß, überall sanft und ruhig, pen_127.004
selbst auch da nicht heftig und rauh seyn, pen_127.005
wo man die Personen im Unglück, oder pen_127.006
wo man lasterhafte Charaktere schildert. pen_127.007
Denn, wie wir ausgemacht haben, so sollen pen_127.008
Unglück und Laster hier nur zu Mitteln pen_127.009
dienen, um liebenswürdige Eigenschaften pen_127.010
und das Glückliche des Zustandes pen_127.011
im Ganzen besser ans Licht zu treiben. pen_127.012
Wohlgefallen und sanfte Rührung pen_127.013
also bleiben immer die Hauptempfindung: pen_127.014
und die Hauptempfindung giebt für das pen_127.015
Werk den Ton an, den man zwar verschiedentlich pen_127.016
abändern, aber nie so ganz pen_127.017
verlassen darf, daß man in den entgegengesetzten pen_127.018
verfiele.

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Ein zweites Haupterforderniß dieser pen_127.020
Schreibart ist Einfalt. Und zwar eine

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sich aus dem bisher Gesagten von selbst pen_127.002
erkennen. Sie muß der abgezweckten pen_127.003
Wirkung gemäß, überall sanft und ruhig, pen_127.004
selbst auch da nicht heftig und rauh seyn, pen_127.005
wo man die Personen im Unglück, oder pen_127.006
wo man lasterhafte Charaktere schildert. pen_127.007
Denn, wie wir ausgemacht haben, so sollen pen_127.008
Unglück und Laster hier nur zu Mitteln pen_127.009
dienen, um liebenswürdige Eigenschaften pen_127.010
und das Glückliche des Zustandes pen_127.011
im Ganzen besser ans Licht zu treiben. pen_127.012
Wohlgefallen und sanfte Rührung pen_127.013
also bleiben immer die Hauptempfindung: pen_127.014
und die Hauptempfindung giebt für das pen_127.015
Werk den Ton an, den man zwar verschiedentlich pen_127.016
abändern, aber nie so ganz pen_127.017
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[127/0168] pen_127.001 sich aus dem bisher Gesagten von selbst pen_127.002 erkennen. Sie muß der abgezweckten pen_127.003 Wirkung gemäß, überall sanft und ruhig, pen_127.004 selbst auch da nicht heftig und rauh seyn, pen_127.005 wo man die Personen im Unglück, oder pen_127.006 wo man lasterhafte Charaktere schildert. pen_127.007 Denn, wie wir ausgemacht haben, so sollen pen_127.008 Unglück und Laster hier nur zu Mitteln pen_127.009 dienen, um liebenswürdige Eigenschaften pen_127.010 und das Glückliche des Zustandes pen_127.011 im Ganzen besser ans Licht zu treiben. pen_127.012 Wohlgefallen und sanfte Rührung pen_127.013 also bleiben immer die Hauptempfindung: pen_127.014 und die Hauptempfindung giebt für das pen_127.015 Werk den Ton an, den man zwar verschiedentlich pen_127.016 abändern, aber nie so ganz pen_127.017 verlassen darf, daß man in den entgegengesetzten pen_127.018 verfiele. pen_127.019   Ein zweites Haupterforderniß dieser pen_127.020 Schreibart ist Einfalt. Und zwar eine

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/168>, abgerufen am 21.11.2024.