Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
pen_174.001

Verwandelt die Vernunft zum Schwert in seiner pen_174.002
Hand.
pen_174.003
Bald, bald erlernet da, nach Blut und Schätzen pen_174.004
dürsten,
pen_174.005
Wo Stolz um Kronen ficht, der Sklav von seinem pen_174.006
Fürsten.
pen_174.007
So viele Leben, ach! grausame Herrschbegier! pen_174.008
Um eine Spanne Land, gepflügt von Einem Stier? pen_174.009
Ach Hochmuth! um ein Wort, vielleicht zu pen_174.010
schnell geredet,
pen_174.011
Ach Geiz! um elend Gold die halbe Welt verödet? pen_174.012
pen_174.013
Gebietende Vernunft, wenn du uns herrschen pen_174.014
lehrst,
pen_174.015
Fang' in dem Menschen an und herrsche da pen_174.016
zuerst!

pen_174.017

Dusch.

pen_174.018

Will man völlig gewiß seyn, ob wir pen_174.019
in dem festgesetzten Begriff die wahre pen_174.020
Grundquelle aller Lebhaftigkeit gefunden pen_174.021
haben; so untersuche man, ob die pen_174.022
sämmtlichen Unterscheidungsmerkmaale pen_174.023
des Gedichts, die im ersten Hauptstück

pen_174.001

Verwandelt die Vernunft zum Schwert in seiner pen_174.002
Hand.
pen_174.003
Bald, bald erlernet da, nach Blut und Schätzen pen_174.004
dürsten,
pen_174.005
Wo Stolz um Kronen ficht, der Sklav von seinem pen_174.006
Fürsten.
pen_174.007
So viele Leben, ach! grausame Herrschbegier! pen_174.008
Um eine Spanne Land, gepflügt von Einem Stier? pen_174.009
Ach Hochmuth! um ein Wort, vielleicht zu pen_174.010
schnell geredet,
pen_174.011
Ach Geiz! um elend Gold die halbe Welt verödet? pen_174.012
pen_174.013
Gebietende Vernunft, wenn du uns herrschen pen_174.014
lehrst,
pen_174.015
Fang' in dem Menschen an und herrsche da pen_174.016
zuerst!

pen_174.017

Dusch.

pen_174.018

  Will man völlig gewiß seyn, ob wir pen_174.019
in dem festgesetzten Begriff die wahre pen_174.020
Grundquelle aller Lebhaftigkeit gefunden pen_174.021
haben; so untersuche man, ob die pen_174.022
sämmtlichen Unterscheidungsmerkmaale pen_174.023
des Gedichts, die im ersten Hauptstück

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0215" n="174"/>
        <lb n="pen_174.001"/>
        <p> <hi rendition="#aq">
            <lg>
              <l>Verwandelt die Vernunft zum Schwert in seiner <lb n="pen_174.002"/>
Hand.</l>
              <lb n="pen_174.003"/>
              <l>Bald, bald erlernet da, nach Blut und Schätzen <lb n="pen_174.004"/>
dürsten,</l>
              <lb n="pen_174.005"/>
              <l>Wo Stolz um Kronen ficht, der Sklav von seinem <lb n="pen_174.006"/>
Fürsten.</l>
              <lb n="pen_174.007"/>
              <l>So viele Leben, ach! grausame Herrschbegier!</l>
              <lb n="pen_174.008"/>
              <l>Um eine Spanne Land, gepflügt von Einem Stier?</l>
              <lb n="pen_174.009"/>
              <l>Ach Hochmuth! um ein Wort, vielleicht zu <lb n="pen_174.010"/>
schnell geredet,</l>
              <lb n="pen_174.011"/>
              <l>Ach Geiz! um elend Gold die halbe Welt verödet?</l>
              <lb n="pen_174.012"/>
              <lb n="pen_174.013"/>
              <l>Gebietende Vernunft, wenn du uns herrschen <lb n="pen_174.014"/>
lehrst,</l>
              <lb n="pen_174.015"/>
              <l>Fang' in dem Menschen an und herrsche da <lb n="pen_174.016"/>
zuerst!</l>
            </lg>
          </hi> </p>
        <lb n="pen_174.017"/>
        <p> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Dusch.</hi> </hi> </hi> </p>
        <lb n="pen_174.018"/>
        <p>  Will man völlig gewiß seyn, ob wir <lb n="pen_174.019"/>
in dem festgesetzten Begriff die wahre <lb n="pen_174.020"/>
Grundquelle aller Lebhaftigkeit gefunden <lb n="pen_174.021"/>
haben; so untersuche man, ob die <lb n="pen_174.022"/>
sämmtlichen Unterscheidungsmerkmaale <lb n="pen_174.023"/>
des Gedichts, die im ersten Hauptstück
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0215] pen_174.001 Verwandelt die Vernunft zum Schwert in seiner pen_174.002 Hand. pen_174.003 Bald, bald erlernet da, nach Blut und Schätzen pen_174.004 dürsten, pen_174.005 Wo Stolz um Kronen ficht, der Sklav von seinem pen_174.006 Fürsten. pen_174.007 So viele Leben, ach! grausame Herrschbegier! pen_174.008 Um eine Spanne Land, gepflügt von Einem Stier? pen_174.009 Ach Hochmuth! um ein Wort, vielleicht zu pen_174.010 schnell geredet, pen_174.011 Ach Geiz! um elend Gold die halbe Welt verödet? pen_174.012 pen_174.013 Gebietende Vernunft, wenn du uns herrschen pen_174.014 lehrst, pen_174.015 Fang' in dem Menschen an und herrsche da pen_174.016 zuerst! pen_174.017 Dusch. pen_174.018   Will man völlig gewiß seyn, ob wir pen_174.019 in dem festgesetzten Begriff die wahre pen_174.020 Grundquelle aller Lebhaftigkeit gefunden pen_174.021 haben; so untersuche man, ob die pen_174.022 sämmtlichen Unterscheidungsmerkmaale pen_174.023 des Gedichts, die im ersten Hauptstück

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/215
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/215>, abgerufen am 24.11.2024.