Hört im Geräusch des Bachs den Ton des pen_199.002 Donners rollen.
pen_199.003
Die sogenannten apagogischen Beweise pen_199.004 sind von einer besonders poetischen Wirkung; pen_199.005 denn sie zeigen in der Gegenmeinung pen_199.006 eine Abgeschmacktheit, die Niemand pen_199.007 gerne gedacht haben will. Auch hievon pen_199.008 sehe man ein vortreffliches Beispiel von pen_199.009 dem nehmlichen Dichter:
pen_199.010
Der Aberglaube zürnt im Dunkel heil'ger Wetter,pen_199.011 Und schleudert Fluch und Bann auf Denker pen_199.012 mehr, als Spötter.pen_199.013 Doch würde, gleich entbrannt, der Eifrer, der pen_199.014 am Rheinpen_199.015 Dem Clemens widersprach, am Po sein Streiter pen_199.016 seyn.pen_199.017 "Nie, ruft er, darf Vernunft zu prüfen sich erkühnen.pen_199.018 pen_199.019 "Der Glaub' herrscht unumschränkt; die Magd,pen_199.020 Vernunft, muß dienen."pen_199.021 So spricht des heil'gen Stuhls furchtsamer Unterthan;
pen_199.022
pen_199.001
Hört im Geräusch des Bachs den Ton des pen_199.002 Donners rollen.
pen_199.003
Die sogenannten apagogischen Beweise pen_199.004 sind von einer besonders poetischen Wirkung; pen_199.005 denn sie zeigen in der Gegenmeinung pen_199.006 eine Abgeschmacktheit, die Niemand pen_199.007 gerne gedacht haben will. Auch hievon pen_199.008 sehe man ein vortreffliches Beispiel von pen_199.009 dem nehmlichen Dichter:
pen_199.010
Der Aberglaube zürnt im Dunkel heil'ger Wetter,pen_199.011 Und schleudert Fluch und Bann auf Denker pen_199.012 mehr, als Spötter.pen_199.013 Doch würde, gleich entbrannt, der Eifrer, der pen_199.014 am Rheinpen_199.015 Dem Clemens widersprach, am Po sein Streiter pen_199.016 seyn.pen_199.017 „Nie, ruft er, darf Vernunft zu prüfen sich erkühnen.pen_199.018 pen_199.019 „Der Glaub' herrscht unumschränkt; die Magd,pen_199.020 Vernunft, muß dienen.“pen_199.021 So spricht des heil'gen Stuhls furchtsamer Unterthan;
pen_199.022
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0240"n="199"/><lbn="pen_199.001"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Hört im Geräusch des Bachs den Ton des <lbn="pen_199.002"/>
Donners rollen.</l></lg></hi></p><lbn="pen_199.003"/><p> Die sogenannten apagogischen Beweise <lbn="pen_199.004"/>
sind von einer besonders poetischen Wirkung; <lbn="pen_199.005"/>
denn sie zeigen in der Gegenmeinung <lbn="pen_199.006"/>
eine Abgeschmacktheit, die Niemand <lbn="pen_199.007"/>
gerne gedacht haben will. Auch hievon <lbn="pen_199.008"/>
sehe man ein vortreffliches Beispiel von <lbn="pen_199.009"/>
dem nehmlichen Dichter:</p><lbn="pen_199.010"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Der Aberglaube zürnt im Dunkel heil'ger Wetter,</l><lbn="pen_199.011"/><l>Und schleudert Fluch und Bann auf Denker <lbn="pen_199.012"/>
mehr, als Spötter.</l><lbn="pen_199.013"/><l>Doch würde, gleich entbrannt, der Eifrer, der <lbn="pen_199.014"/>
am Rhein</l><lbn="pen_199.015"/><l>Dem Clemens widersprach, am Po sein Streiter <lbn="pen_199.016"/>
seyn.</l><lbn="pen_199.017"/><l>„Nie, ruft er, darf Vernunft zu prüfen sich erkühnen.</l><lbn="pen_199.018"/><l/><lbn="pen_199.019"/><l>„Der Glaub' herrscht unumschränkt; die Magd,</l><lbn="pen_199.020"/><l>Vernunft, muß dienen.“</l><lbn="pen_199.021"/><l>So spricht des heil'gen Stuhls furchtsamer Unterthan;</l></lg></hi></p><lbn="pen_199.022"/></div></body></text></TEI>
[199/0240]
pen_199.001
Hört im Geräusch des Bachs den Ton des pen_199.002
Donners rollen.
pen_199.003
Die sogenannten apagogischen Beweise pen_199.004
sind von einer besonders poetischen Wirkung; pen_199.005
denn sie zeigen in der Gegenmeinung pen_199.006
eine Abgeschmacktheit, die Niemand pen_199.007
gerne gedacht haben will. Auch hievon pen_199.008
sehe man ein vortreffliches Beispiel von pen_199.009
dem nehmlichen Dichter:
pen_199.010
Der Aberglaube zürnt im Dunkel heil'ger Wetter, pen_199.011
Und schleudert Fluch und Bann auf Denker pen_199.012
mehr, als Spötter. pen_199.013
Doch würde, gleich entbrannt, der Eifrer, der pen_199.014
am Rhein pen_199.015
Dem Clemens widersprach, am Po sein Streiter pen_199.016
seyn. pen_199.017
„Nie, ruft er, darf Vernunft zu prüfen sich erkühnen. pen_199.018
pen_199.019
„Der Glaub' herrscht unumschränkt; die Magd, pen_199.020
Vernunft, muß dienen.“ pen_199.021
So spricht des heil'gen Stuhls furchtsamer Unterthan;
pen_199.022
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/240>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.