pen_204.001 und giebt der Rede beides mehr Abänderung pen_204.002 und mehr Leidenschaftliches. - pen_204.003 Noch ein größeres Interesse wird entstehen, pen_204.004 wenn die Unterredner ihre Meinungen pen_204.005 nicht schon festgesetzt haben, sich pen_204.006 nicht bloß ihre schon sonst gemachten pen_204.007 Betrachtungen mittheilen, sondern eben pen_204.008 itzt, während des Gesprächs, alle ihre pen_204.009 Kräfte zur Untersuchung der Wahrheit pen_204.010 aufbieten. Indeß ist zur Bewirkung dieses pen_204.011 Interesse die dialogische Form nicht pen_204.012 durchaus unentbehrlich; es giebt philosophische pen_204.013 Selbstgespräche, wo ein einziger pen_204.014 denkender Geist, es sei der Dichter pen_204.015 selbst, oder ein anderer von ihm fingirter pen_204.016 Charakter, die Betrachtung vor unsern pen_204.017 Augen anfängt und endigt. Man sehe, pen_204.018 wenn man Beispiele wünscht, verschiedene pen_204.019 Stücke in Gleims "Halladat"; oder pen_204.020 man denke sich folgenden philosophischen pen_204.021 Monolog vollendet:
pen_204.001 und giebt der Rede beides mehr Abänderung pen_204.002 und mehr Leidenschaftliches. – pen_204.003 Noch ein größeres Interesse wird entstehen, pen_204.004 wenn die Unterredner ihre Meinungen pen_204.005 nicht schon festgesetzt haben, sich pen_204.006 nicht bloß ihre schon sonst gemachten pen_204.007 Betrachtungen mittheilen, sondern eben pen_204.008 itzt, während des Gesprächs, alle ihre pen_204.009 Kräfte zur Untersuchung der Wahrheit pen_204.010 aufbieten. Indeß ist zur Bewirkung dieses pen_204.011 Interesse die dialogische Form nicht pen_204.012 durchaus unentbehrlich; es giebt philosophische pen_204.013 Selbstgespräche, wo ein einziger pen_204.014 denkender Geist, es sei der Dichter pen_204.015 selbst, oder ein anderer von ihm fingirter pen_204.016 Charakter, die Betrachtung vor unsern pen_204.017 Augen anfängt und endigt. Man sehe, pen_204.018 wenn man Beispiele wünscht, verschiedene pen_204.019 Stücke in Gleims „Halladat“; oder pen_204.020 man denke sich folgenden philosophischen pen_204.021 Monolog vollendet:
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0245"n="204"/><lbn="pen_204.001"/>
und giebt der Rede beides mehr Abänderung <lbn="pen_204.002"/>
und mehr Leidenschaftliches. –<lbn="pen_204.003"/>
Noch ein größeres Interesse wird entstehen, <lbn="pen_204.004"/>
wenn die Unterredner ihre Meinungen <lbn="pen_204.005"/>
nicht schon festgesetzt haben, sich <lbn="pen_204.006"/>
nicht bloß ihre schon sonst gemachten <lbn="pen_204.007"/>
Betrachtungen mittheilen, sondern eben <lbn="pen_204.008"/>
itzt, während des Gesprächs, alle ihre <lbn="pen_204.009"/>
Kräfte zur Untersuchung der Wahrheit <lbn="pen_204.010"/>
aufbieten. Indeß ist zur Bewirkung dieses <lbn="pen_204.011"/>
Interesse die dialogische Form nicht <lbn="pen_204.012"/>
durchaus unentbehrlich; es giebt philosophische <lbn="pen_204.013"/><hirendition="#i">Selbstgespräche,</hi> wo ein einziger <lbn="pen_204.014"/>
denkender Geist, es sei der Dichter <lbn="pen_204.015"/>
selbst, oder ein anderer von ihm fingirter <lbn="pen_204.016"/>
Charakter, die Betrachtung vor unsern <lbn="pen_204.017"/>
Augen anfängt und endigt. Man sehe, <lbn="pen_204.018"/>
wenn man Beispiele wünscht, verschiedene <lbn="pen_204.019"/>
Stücke in <hirendition="#i">Gleims</hi>„Halladat“; oder <lbn="pen_204.020"/>
man denke sich folgenden philosophischen <lbn="pen_204.021"/>
Monolog vollendet:</p></div></body></text></TEI>
[204/0245]
pen_204.001
und giebt der Rede beides mehr Abänderung pen_204.002
und mehr Leidenschaftliches. – pen_204.003
Noch ein größeres Interesse wird entstehen, pen_204.004
wenn die Unterredner ihre Meinungen pen_204.005
nicht schon festgesetzt haben, sich pen_204.006
nicht bloß ihre schon sonst gemachten pen_204.007
Betrachtungen mittheilen, sondern eben pen_204.008
itzt, während des Gesprächs, alle ihre pen_204.009
Kräfte zur Untersuchung der Wahrheit pen_204.010
aufbieten. Indeß ist zur Bewirkung dieses pen_204.011
Interesse die dialogische Form nicht pen_204.012
durchaus unentbehrlich; es giebt philosophische pen_204.013
Selbstgespräche, wo ein einziger pen_204.014
denkender Geist, es sei der Dichter pen_204.015
selbst, oder ein anderer von ihm fingirter pen_204.016
Charakter, die Betrachtung vor unsern pen_204.017
Augen anfängt und endigt. Man sehe, pen_204.018
wenn man Beispiele wünscht, verschiedene pen_204.019
Stücke in Gleims „Halladat“; oder pen_204.020
man denke sich folgenden philosophischen pen_204.021
Monolog vollendet:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/245>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.