pen_241.001 der Dichter uns nicht zeigen, wie das pen_241.002 Wiederauferstehen wirklich geschehe: er ist pen_241.003 zufrieden, daß wir uns die Sache nur so pen_241.004 denken wie sie aus den angegebenen Zügen pen_241.005 herauskömmt; er hat Alles darauf pen_241.006 eingerichtet, daß das Gemälde schon so pen_241.007 seine ganze Wirkung thun muß; er überläßt pen_241.008 es gern unsrer Phantasie, sich die pen_241.009 Züge nach ihrer eigenen Art weiter auszumalen. pen_241.010 In jenem ersten Gemälde, fehlt pen_241.011 zu der Absicht an jedem Zuge etwas; in pen_241.012 dem letztern, fehlt nichts. Der Duft, wovon pen_241.013 hier der Dichter spricht, das Wallen, pen_241.014 das Sinken, soll nur so ein Duft, ein pen_241.015 Wallen, ein Sinken seyn, wie wir es schon pen_241.016 kennen und wie wir uns selbst es näher pen_241.017 bestimmen wollen; allein in jenem Gemälde pen_241.018 ist das Starren des Auges, das Tieferheraufathmen, pen_241.019 sind überhaupt alle angegebene pen_241.020 Züge, eben weil ihnen die speciellen
pen_241.001 der Dichter uns nicht zeigen, wie das pen_241.002 Wiederauferstehen wirklich geschehe: er ist pen_241.003 zufrieden, daß wir uns die Sache nur so pen_241.004 denken wie sie aus den angegebenen Zügen pen_241.005 herauskömmt; er hat Alles darauf pen_241.006 eingerichtet, daß das Gemälde schon so pen_241.007 seine ganze Wirkung thun muß; er überläßt pen_241.008 es gern unsrer Phantasie, sich die pen_241.009 Züge nach ihrer eigenen Art weiter auszumalen. pen_241.010 In jenem ersten Gemälde, fehlt pen_241.011 zu der Absicht an jedem Zuge etwas; in pen_241.012 dem letztern, fehlt nichts. Der Duft, wovon pen_241.013 hier der Dichter spricht, das Wallen, pen_241.014 das Sinken, soll nur so ein Duft, ein pen_241.015 Wallen, ein Sinken seyn, wie wir es schon pen_241.016 kennen und wie wir uns selbst es näher pen_241.017 bestimmen wollen; allein in jenem Gemälde pen_241.018 ist das Starren des Auges, das Tieferheraufathmen, pen_241.019 sind überhaupt alle angegebene pen_241.020 Züge, eben weil ihnen die speciellen
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0284"n="241"/><lbn="pen_241.001"/>
der Dichter uns nicht zeigen, wie das <lbn="pen_241.002"/>
Wiederauferstehen wirklich geschehe: er ist <lbn="pen_241.003"/>
zufrieden, daß wir uns die Sache nur so <lbn="pen_241.004"/>
denken wie sie aus den angegebenen Zügen <lbn="pen_241.005"/>
herauskömmt; er hat Alles darauf <lbn="pen_241.006"/>
eingerichtet, daß das Gemälde schon so <lbn="pen_241.007"/>
seine ganze Wirkung thun muß; er überläßt <lbn="pen_241.008"/>
es gern unsrer Phantasie, sich die <lbn="pen_241.009"/>
Züge nach ihrer eigenen Art weiter auszumalen. <lbn="pen_241.010"/>
In jenem ersten Gemälde, fehlt <lbn="pen_241.011"/>
zu der Absicht an jedem Zuge etwas; in <lbn="pen_241.012"/>
dem letztern, fehlt nichts. Der Duft, wovon <lbn="pen_241.013"/>
hier der Dichter spricht, das Wallen, <lbn="pen_241.014"/>
das Sinken, soll nur so ein Duft, ein <lbn="pen_241.015"/>
Wallen, ein Sinken seyn, wie wir es schon <lbn="pen_241.016"/>
kennen und wie wir uns selbst es näher <lbn="pen_241.017"/>
bestimmen wollen; allein in jenem Gemälde <lbn="pen_241.018"/>
ist das Starren des Auges, das Tieferheraufathmen, <lbn="pen_241.019"/>
sind überhaupt alle angegebene <lbn="pen_241.020"/>
Züge, eben weil ihnen die speciellen
</p></div></body></text></TEI>
[241/0284]
pen_241.001
der Dichter uns nicht zeigen, wie das pen_241.002
Wiederauferstehen wirklich geschehe: er ist pen_241.003
zufrieden, daß wir uns die Sache nur so pen_241.004
denken wie sie aus den angegebenen Zügen pen_241.005
herauskömmt; er hat Alles darauf pen_241.006
eingerichtet, daß das Gemälde schon so pen_241.007
seine ganze Wirkung thun muß; er überläßt pen_241.008
es gern unsrer Phantasie, sich die pen_241.009
Züge nach ihrer eigenen Art weiter auszumalen. pen_241.010
In jenem ersten Gemälde, fehlt pen_241.011
zu der Absicht an jedem Zuge etwas; in pen_241.012
dem letztern, fehlt nichts. Der Duft, wovon pen_241.013
hier der Dichter spricht, das Wallen, pen_241.014
das Sinken, soll nur so ein Duft, ein pen_241.015
Wallen, ein Sinken seyn, wie wir es schon pen_241.016
kennen und wie wir uns selbst es näher pen_241.017
bestimmen wollen; allein in jenem Gemälde pen_241.018
ist das Starren des Auges, das Tieferheraufathmen, pen_241.019
sind überhaupt alle angegebene pen_241.020
Züge, eben weil ihnen die speciellen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/284>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.