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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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Ideen von ihnen bilden. So war pen_352.002
in unsrer Romanze die Liebe des Ritters pen_352.003
und seines Fräuleins beschaffen: eine Liebe, pen_352.004
von der es sich leicht verräth, daß pen_352.005
sie mehr als thierischer Trieb, daß sie pen_352.006
feineres Bedürfniß des Herzens sei; und pen_352.007
die uns noch überdies, nach allen Umständen, pen_352.008
als eine erlaubte, selbst als eine pen_352.009
lobenswürdige Leidenschaft erscheint.

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Doch dies allein ist es noch nicht, was pen_352.011
unser ganzes Interesse an dieser Liebe bewirkt. pen_352.012
Denn, dürfte die Begierde beider pen_352.013
Liebenden nur den gewöhnlichen gebahnten pen_352.014
Weg gehen; wären Alle die in die pen_352.015
Sache zu reden haben, eben so zufrieden pen_352.016
mit ihrer Vereinigung, wie sie selbst; pen_352.017
brauchte es zur Befriedigung ihrer Leidenschaft pen_352.018
nur ganz einfache, leichte, von pen_352.019
selbst sich darbietende Thätigkeiten: so pen_352.020
würde uns dieser alltägliche Liebeshandel

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Ideen von ihnen bilden. So war pen_352.002
in unsrer Romanze die Liebe des Ritters pen_352.003
und seines Fräuleins beschaffen: eine Liebe, pen_352.004
von der es sich leicht verräth, daß pen_352.005
sie mehr als thierischer Trieb, daß sie pen_352.006
feineres Bedürfniß des Herzens sei; und pen_352.007
die uns noch überdies, nach allen Umständen, pen_352.008
als eine erlaubte, selbst als eine pen_352.009
lobenswürdige Leidenschaft erscheint.

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  Doch dies allein ist es noch nicht, was pen_352.011
unser ganzes Interesse an dieser Liebe bewirkt. pen_352.012
Denn, dürfte die Begierde beider pen_352.013
Liebenden nur den gewöhnlichen gebahnten pen_352.014
Weg gehen; wären Alle die in die pen_352.015
Sache zu reden haben, eben so zufrieden pen_352.016
mit ihrer Vereinigung, wie sie selbst; pen_352.017
brauchte es zur Befriedigung ihrer Leidenschaft pen_352.018
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[352/0395] pen_352.001 Ideen von ihnen bilden. So war pen_352.002 in unsrer Romanze die Liebe des Ritters pen_352.003 und seines Fräuleins beschaffen: eine Liebe, pen_352.004 von der es sich leicht verräth, daß pen_352.005 sie mehr als thierischer Trieb, daß sie pen_352.006 feineres Bedürfniß des Herzens sei; und pen_352.007 die uns noch überdies, nach allen Umständen, pen_352.008 als eine erlaubte, selbst als eine pen_352.009 lobenswürdige Leidenschaft erscheint. pen_352.010   Doch dies allein ist es noch nicht, was pen_352.011 unser ganzes Interesse an dieser Liebe bewirkt. pen_352.012 Denn, dürfte die Begierde beider pen_352.013 Liebenden nur den gewöhnlichen gebahnten pen_352.014 Weg gehen; wären Alle die in die pen_352.015 Sache zu reden haben, eben so zufrieden pen_352.016 mit ihrer Vereinigung, wie sie selbst; pen_352.017 brauchte es zur Befriedigung ihrer Leidenschaft pen_352.018 nur ganz einfache, leichte, von pen_352.019 selbst sich darbietende Thätigkeiten: so pen_352.020 würde uns dieser alltägliche Liebeshandel

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/395>, abgerufen am 23.11.2024.