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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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"Dein Vater, einst mein Ehrenfeind, pen_387.002
Der's nimmer hold mit mir gemeint, pen_387.003
That Vieles mir zu Hohne. pen_387.004
Ihn haßt' ich noch im Sohne."

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Also: der väterlichen Liebe tritt eine andre pen_387.006
mächtige Leidenschaft in den Weg, pen_387.007
rachgierige Feindschaft; diese Leidenschaft pen_387.008
hat einen so begreiflichen Ursprung aus pen_387.009
ritterlicher Mitbewerbung um Ehre; wiederholte pen_387.010
Kränkungen sind dabei auf so pen_387.011
mancherlei Weise möglich; und daß diese pen_387.012
am Ende eingewurzelten Haß erzeugen, pen_387.013
daß überhaupt die Leidenschaften gern pen_387.014
durch die Verhältnisse gehn, und besonders pen_387.015
der Haß sich gern von Eltern auf pen_387.016
Kinder fortpflanzt: das Alles ist so bekannt, pen_387.017
ist so alltäglich, daß man sich pen_387.018
vollkommen dabei beruhigt, und alle Folgen pen_387.019
die der Dichter daraus herleiten mag, pen_387.020
willig annimmt. - In andern pragmatischen

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„Dein Vater, einst mein Ehrenfeind, pen_387.002
Der's nimmer hold mit mir gemeint, pen_387.003
That Vieles mir zu Hohne. pen_387.004
Ihn haßt' ich noch im Sohne.“

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Also: der väterlichen Liebe tritt eine andre pen_387.006
mächtige Leidenschaft in den Weg, pen_387.007
rachgierige Feindschaft; diese Leidenschaft pen_387.008
hat einen so begreiflichen Ursprung aus pen_387.009
ritterlicher Mitbewerbung um Ehre; wiederholte pen_387.010
Kränkungen sind dabei auf so pen_387.011
mancherlei Weise möglich; und daß diese pen_387.012
am Ende eingewurzelten Haß erzeugen, pen_387.013
daß überhaupt die Leidenschaften gern pen_387.014
durch die Verhältnisse gehn, und besonders pen_387.015
der Haß sich gern von Eltern auf pen_387.016
Kinder fortpflanzt: das Alles ist so bekannt, pen_387.017
ist so alltäglich, daß man sich pen_387.018
vollkommen dabei beruhigt, und alle Folgen pen_387.019
die der Dichter daraus herleiten mag, pen_387.020
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[387/0430] pen_387.001 „Dein Vater, einst mein Ehrenfeind, pen_387.002 Der's nimmer hold mit mir gemeint, pen_387.003 That Vieles mir zu Hohne. pen_387.004 Ihn haßt' ich noch im Sohne.“ pen_387.005 Also: der väterlichen Liebe tritt eine andre pen_387.006 mächtige Leidenschaft in den Weg, pen_387.007 rachgierige Feindschaft; diese Leidenschaft pen_387.008 hat einen so begreiflichen Ursprung aus pen_387.009 ritterlicher Mitbewerbung um Ehre; wiederholte pen_387.010 Kränkungen sind dabei auf so pen_387.011 mancherlei Weise möglich; und daß diese pen_387.012 am Ende eingewurzelten Haß erzeugen, pen_387.013 daß überhaupt die Leidenschaften gern pen_387.014 durch die Verhältnisse gehn, und besonders pen_387.015 der Haß sich gern von Eltern auf pen_387.016 Kinder fortpflanzt: das Alles ist so bekannt, pen_387.017 ist so alltäglich, daß man sich pen_387.018 vollkommen dabei beruhigt, und alle Folgen pen_387.019 die der Dichter daraus herleiten mag, pen_387.020 willig annimmt. – In andern pragmatischen

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/430>, abgerufen am 22.11.2024.