pen_546.001 der Seelen der Beobachter, insofern pen_546.002 sich nehmlich die Art wie sie die Gegenstände pen_546.003 ansehn, in ihren Reden ausdrückt; pen_546.004 allein die äußern sinnlichen Erscheinungen pen_546.005 selbst sind und müssen in berichtender pen_546.006 Form seyn: nur daß hier der Bericht pen_546.007 durch mehr als durch Einen Mund geschieht. pen_546.008 Eben eine solche scheinbare Form, pen_546.009 die wir auch die zufällige nennen können, pen_546.010 findet sich an dialogirten Handlungen, pen_546.011 wo die Handlung als schon geschehen; pen_546.012 an dialogirten Lehrgedichten, wo pen_546.013 die Wahrheit als schon untersucht und pen_546.014 entwickelt vorgetragen wird.
pen_546.015
Das malende Gedicht für sinnliche Gegenstände pen_546.016 fällt also in der Lehre von den pen_546.017 Formen, eben weil dieses Gedicht, seiner pen_546.018 Natur nach, nur Eine annimmt, ganz und pen_546.019 gar außer die Frage; und eben so, aber pen_546.020 aus einem völlig entgegengesetzten Grunde,
pen_546.001 der Seelen der Beobachter, insofern pen_546.002 sich nehmlich die Art wie sie die Gegenstände pen_546.003 ansehn, in ihren Reden ausdrückt; pen_546.004 allein die äußern sinnlichen Erscheinungen pen_546.005 selbst sind und müssen in berichtender pen_546.006 Form seyn: nur daß hier der Bericht pen_546.007 durch mehr als durch Einen Mund geschieht. pen_546.008 Eben eine solche scheinbare Form, pen_546.009 die wir auch die zufällige nennen können, pen_546.010 findet sich an dialogirten Handlungen, pen_546.011 wo die Handlung als schon geschehen; pen_546.012 an dialogirten Lehrgedichten, wo pen_546.013 die Wahrheit als schon untersucht und pen_546.014 entwickelt vorgetragen wird.
pen_546.015
Das malende Gedicht für sinnliche Gegenstände pen_546.016 fällt also in der Lehre von den pen_546.017 Formen, eben weil dieses Gedicht, seiner pen_546.018 Natur nach, nur Eine annimmt, ganz und pen_546.019 gar außer die Frage; und eben so, aber pen_546.020 aus einem völlig entgegengesetzten Grunde,
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0589"n="546"/><lbn="pen_546.001"/>
der Seelen der Beobachter, insofern <lbn="pen_546.002"/>
sich nehmlich die Art wie sie die Gegenstände <lbn="pen_546.003"/>
ansehn, in ihren Reden ausdrückt; <lbn="pen_546.004"/>
allein die äußern sinnlichen Erscheinungen <lbn="pen_546.005"/>
selbst sind und müssen in berichtender <lbn="pen_546.006"/>
Form seyn: nur daß hier der Bericht <lbn="pen_546.007"/>
durch mehr als durch Einen Mund geschieht. <lbn="pen_546.008"/>
Eben eine solche <hirendition="#i">scheinbare</hi> Form, <lbn="pen_546.009"/>
die wir auch die <hirendition="#i">zufällige</hi> nennen können, <lbn="pen_546.010"/>
findet sich an dialogirten Handlungen, <lbn="pen_546.011"/>
wo die Handlung als schon geschehen; <lbn="pen_546.012"/>
an dialogirten Lehrgedichten, wo <lbn="pen_546.013"/>
die Wahrheit als schon untersucht und <lbn="pen_546.014"/>
entwickelt vorgetragen wird.</p><lbn="pen_546.015"/><p> Das malende Gedicht für sinnliche Gegenstände <lbn="pen_546.016"/>
fällt also in der Lehre von den <lbn="pen_546.017"/>
Formen, eben weil dieses Gedicht, seiner <lbn="pen_546.018"/>
Natur nach, nur Eine annimmt, ganz und <lbn="pen_546.019"/>
gar außer die Frage; und eben so, aber <lbn="pen_546.020"/>
aus einem völlig entgegengesetzten Grunde,
</p></div></body></text></TEI>
[546/0589]
pen_546.001
der Seelen der Beobachter, insofern pen_546.002
sich nehmlich die Art wie sie die Gegenstände pen_546.003
ansehn, in ihren Reden ausdrückt; pen_546.004
allein die äußern sinnlichen Erscheinungen pen_546.005
selbst sind und müssen in berichtender pen_546.006
Form seyn: nur daß hier der Bericht pen_546.007
durch mehr als durch Einen Mund geschieht. pen_546.008
Eben eine solche scheinbare Form, pen_546.009
die wir auch die zufällige nennen können, pen_546.010
findet sich an dialogirten Handlungen, pen_546.011
wo die Handlung als schon geschehen; pen_546.012
an dialogirten Lehrgedichten, wo pen_546.013
die Wahrheit als schon untersucht und pen_546.014
entwickelt vorgetragen wird.
pen_546.015
Das malende Gedicht für sinnliche Gegenstände pen_546.016
fällt also in der Lehre von den pen_546.017
Formen, eben weil dieses Gedicht, seiner pen_546.018
Natur nach, nur Eine annimmt, ganz und pen_546.019
gar außer die Frage; und eben so, aber pen_546.020
aus einem völlig entgegengesetzten Grunde,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/589>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.