Ei so flieg weg! Wie wenn er wiederkäme pen_047.003 Mit dem Geschütz, das ihm das Leben nahm, pen_047.004 Und gleichfalls dir das Leben nähme?
pen_047.005
Taube.
pen_047.006
Thut er es nicht, so thut es doch der Gram.
pen_047.007
Gleim.
pen_047.008
In diesem Stücke ist freilich das nicht pen_047.009 was wir unter Wahrheit verstanden; aber pen_047.010 ist auch das Stück eine Fabel? Es ist, pen_047.011 finden wir, bloß ein rührendes Geschichtchen, pen_047.012 dessen ganzes Verdienst in einer pen_047.013 feinen, zärtlichen Empfindung besteht, pen_047.014 und das sich in die Sammlung worin wir pen_047.015 es antreffen, bloß scheint verirrt zu haben. pen_047.016 Die Wahrheit ist also allerdings wesentlich; pen_047.017 und um allen Mißverstand zu pen_047.018 vermeiden, wollen wir uns noch deutlicher pen_047.019 ausdrücken, und zur Fabel eine allgemeinepen_047.020 Wahrheit fordern. - Doch wie, pen_047.021 wenn auch dieses noch nicht hinlänglich
pen_047.001
Wanderer.
pen_047.002
Ei so flieg weg! Wie wenn er wiederkäme pen_047.003 Mit dem Geschütz, das ihm das Leben nahm, pen_047.004 Und gleichfalls dir das Leben nähme?
pen_047.005
Taube.
pen_047.006
Thut er es nicht, so thut es doch der Gram.
pen_047.007
Gleim.
pen_047.008
In diesem Stücke ist freilich das nicht pen_047.009 was wir unter Wahrheit verstanden; aber pen_047.010 ist auch das Stück eine Fabel? Es ist, pen_047.011 finden wir, bloß ein rührendes Geschichtchen, pen_047.012 dessen ganzes Verdienst in einer pen_047.013 feinen, zärtlichen Empfindung besteht, pen_047.014 und das sich in die Sammlung worin wir pen_047.015 es antreffen, bloß scheint verirrt zu haben. pen_047.016 Die Wahrheit ist also allerdings wesentlich; pen_047.017 und um allen Mißverstand zu pen_047.018 vermeiden, wollen wir uns noch deutlicher pen_047.019 ausdrücken, und zur Fabel eine allgemeinepen_047.020 Wahrheit fordern. – Doch wie, pen_047.021 wenn auch dieses noch nicht hinlänglich
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0088"n="47"/><lbn="pen_047.001"/><p><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Wanderer.</hi></hi></hi></p><lbn="pen_047.002"/><p><hirendition="#aq">Ei so flieg weg! Wie wenn er wiederkäme <lbn="pen_047.003"/>
Mit dem Geschütz, das ihm das Leben nahm, <lbn="pen_047.004"/>
Und gleichfalls dir das Leben nähme?</hi></p><lbn="pen_047.005"/><p><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Taube.</hi></hi></hi></p><lbn="pen_047.006"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Thut er es nicht, so thut es doch der Gram.</l></lg></hi></p><lbn="pen_047.007"/><p><hirendition="#right"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Gleim.</hi></hi></hi></p><lbn="pen_047.008"/><p> In diesem Stücke ist freilich das nicht <lbn="pen_047.009"/>
was wir unter Wahrheit verstanden; aber <lbn="pen_047.010"/><hirendition="#i">ist</hi> auch das Stück eine Fabel? Es ist, <lbn="pen_047.011"/>
finden wir, bloß ein rührendes Geschichtchen, <lbn="pen_047.012"/>
dessen ganzes Verdienst in einer <lbn="pen_047.013"/>
feinen, zärtlichen Empfindung besteht, <lbn="pen_047.014"/>
und das sich in die Sammlung worin wir <lbn="pen_047.015"/>
es antreffen, bloß scheint verirrt zu haben. <lbn="pen_047.016"/>
Die Wahrheit ist also allerdings wesentlich; <lbn="pen_047.017"/>
und um allen Mißverstand zu <lbn="pen_047.018"/>
vermeiden, wollen wir uns noch deutlicher <lbn="pen_047.019"/>
ausdrücken, und zur Fabel eine <hirendition="#i">allgemeine</hi><lbn="pen_047.020"/>
Wahrheit fordern. – Doch wie, <lbn="pen_047.021"/>
wenn auch dieses noch nicht hinlänglich
</p></div></body></text></TEI>
[47/0088]
pen_047.001
Wanderer.
pen_047.002
Ei so flieg weg! Wie wenn er wiederkäme pen_047.003
Mit dem Geschütz, das ihm das Leben nahm, pen_047.004
Und gleichfalls dir das Leben nähme?
pen_047.005
Taube.
pen_047.006
Thut er es nicht, so thut es doch der Gram.
pen_047.007
Gleim.
pen_047.008
In diesem Stücke ist freilich das nicht pen_047.009
was wir unter Wahrheit verstanden; aber pen_047.010
ist auch das Stück eine Fabel? Es ist, pen_047.011
finden wir, bloß ein rührendes Geschichtchen, pen_047.012
dessen ganzes Verdienst in einer pen_047.013
feinen, zärtlichen Empfindung besteht, pen_047.014
und das sich in die Sammlung worin wir pen_047.015
es antreffen, bloß scheint verirrt zu haben. pen_047.016
Die Wahrheit ist also allerdings wesentlich; pen_047.017
und um allen Mißverstand zu pen_047.018
vermeiden, wollen wir uns noch deutlicher pen_047.019
ausdrücken, und zur Fabel eine allgemeine pen_047.020
Wahrheit fordern. – Doch wie, pen_047.021
wenn auch dieses noch nicht hinlänglich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/88>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.