Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.soweit ruhig vorüber. Der Morgen sehr kühl, der ganze Tag fast trübe, sehr windig, rauh, im Zelt 13°, draußten etwa nur 11° - 12°, am Nachmittag etwa 2 Stunden lang Regen, dann etwas Sonne, dann wieder Gewitter, do daß man in fortwährender Sorge um Zelt und Sachen ist. Ich besichtige am Morgen mit Lepsius die Ausgrabungen, nehme einige Maaße in dem bunten Grabe, was Frey und Bonomi zeichnen und komme etwa um 11 Uhr nach den Zelten zurück, wo ich dann mit dem Auszeichnen der Gräber beginne, und bis zum Abend fortfahre. Mohammed ist noch nicht aus Cairo zurück, also noch keine Nachricht von Abeken und zu Hause. - Unser Aufenthalt hier neigt sich allmählich seinem Ende zu; in 8 Tagen vielleicht können wir fort. - Donnerstag den 8ten December 1842. Am Morgen gehe ich zuerst mit Lepsius zu dem Säulengrabe, um einige Arbeiter dort anzustellen, die wenigstens eine der Säulen blos legen; dann wandre ich noch mit Lepsius ein wenig umher und begebe mich bald zurück, um meine aufgemessenen Gräber auszuzeichnen, wobei ich bis zum Abend beschäftigt bin. Um 4 Uhr etwa kommt unser Diener Mohammet aus Cairo zurück und bringt mir einen werthen Brief der Mutter, der viel des Interressanten enthält, aber auch des Trüben, denn er meldet den Tod des theuren Onkel Fritz am 16ten October und den meines Freundes Fliegel, beide freilich schon lange erwartet, doch aber überraschend und schmerzlich; Gott habe sie seelig. - Abeken ist noch nicht in Cairo, er muß wohl später abgereist sein. - Das Wetter ist heut, obwohl schön, doch erstaunlich kalt und bei Tage windig; ich schätze es höchstens Morgens und Abends 9° Wärme oder weniger. - soweit ruhig vorüber. Der Morgen sehr kühl, der ganze Tag fast trübe, sehr windig, rauh, im Zelt 13°, draußten etwa nur 11° - 12°, am Nachmittag etwa 2 Stunden lang Regen, dann etwas Sonne, dann wieder Gewitter, do daß man in fortwährender Sorge um Zelt und Sachen ist. Ich besichtige am Morgen mit Lepsius die Ausgrabungen, nehme einige Maaße in dem bunten Grabe, was Frey und Bonomi zeichnen und komme etwa um 11 Uhr nach den Zelten zurück, wo ich dann mit dem Auszeichnen der Gräber beginne, und bis zum Abend fortfahre. Mohammed ist noch nicht aus Cairo zurück, also noch keine Nachricht von Abeken und zu Hause. - Unser Aufenthalt hier neigt sich allmählich seinem Ende zu; in 8 Tagen vielleicht können wir fort. - Donnerstag den 8ten December 1842. Am Morgen gehe ich zuerst mit Lepsius zu dem Säulengrabe, um einige Arbeiter dort anzustellen, die wenigstens eine der Säulen blos legen; dann wandre ich noch mit Lepsius ein wenig umher und begebe mich bald zurück, um meine aufgemessenen Gräber auszuzeichnen, wobei ich bis zum Abend beschäftigt bin. Um 4 Uhr etwa kommt unser Diener Mohammet aus Cairo zurück und bringt mir einen werthen Brief der Mutter, der viel des Interressanten enthält, aber auch des Trüben, denn er meldet den Tod des theuren Onkel Fritz am 16ten October und den meines Freundes Fliegel, beide freilich schon lange erwartet, doch aber überraschend und schmerzlich; Gott habe sie seelig. - Abeken ist noch nicht in Cairo, er muß wohl später abgereist sein. - Das Wetter ist heut, obwohl schön, doch erstaunlich kalt und bei Tage windig; ich schätze es höchstens Morgens und Abends 9° Wärme oder weniger. - <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="105"/> soweit ruhig vorüber. 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Donnerstag d 8ten Dec 1842. Am Morgen gehe ich zuerst mit Leps zu dem Säulengrabe, um einige Arbeiter dort anzustellen, die wenigstens eine der Säulen blos legen; dann wandre ich noch mit Leps ein wenig umher u begebe mich bald zurück, um meine aufgemessenen Gräber auszuzeichnen, wobei ich bis zum Abend beschäftigt bin. Um 4 Uhr etwa kommt unser Diener Mohammet aus Cairo zurück d bringt mir einen werthen Brief der Mutter, der viel des Interressanten enthält, aber auch des Trüben, denn er meldet den Tod des theuren O Fritz am 16ten Oct d den meines Freundes Fliegel, beide freilich schon lange erwartet, doch aber überraschend d schmerzlich; Gott habe sie seelig. - Abeken ist noch nicht in Cairo, er muß wohl später abgereist sein. - Das Wetter ist heut, obwohl schön, doch erstaunlich kalt d bei Tage windig; ich schätze es höchstens Morgens d Abends 9° Wärme od weniger. -
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Zitationshilfe: | Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/106>, abgerufen am 16.02.2025. |