Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.Leider weiß ich keinen Platz, um dieß anzusehen, da man in europäischer Kleidung sich nicht leicht unter die fanatische Menge mischen kann. Bei dem alten ehrwürdigen Kaufmann, den ich schon von früher kenne, hält Bonomi an; wir setzen uns in seine Bude; er bietet uns Pfeife und Caffee und dann machen wir Einkäufe, ich ein seidnes Tüchelchen gegen die Sonne (für 25 Piaster, Fabrikat aus Sidon), Abeken eine sehr theure türkische Jacke und auch ein ähnliches, doch viel theureres Tuch (beides zusammen über 300 Piaster); er wirft auch hier wieder das Geld unnötig weg. - Nachher werden noch einzelne Kleinigkeiten gekauft, Schuhe, Tagien etc. und dann begebe ich mich zum Gasthofe zurück. Am Abend mit Abeken und Bonomi an der Wirtshaustafel gespeist; ich habe abscheuliche Zahnschmerzen; wir aßen dort mit Mister Prisse, Dr. Abbott (ekliger Kerl) und Mister Loid zusammen. Ich drücke mich um 10 Uhr in mein Zimmer und nehme, wie gewöhnlich zum Creoset meine Zuflucht. - Die Flöhe auf dem steinernen Fußboden im Gasthof und überall sind enorm und unausstehlich. - Donnerstag den 6ten April 1843. Mein erster Gang, nachdem ich um 7 Uhr aufgestanden, ist zu Dr. Pruner, den ich im Begriff finde auszureiten; er kommt aber noch einmal nach oben, und zieht mir nach einigen Einschnitten in das Zahnfleisch, den Zahn sehr gut aus; es that schrecklich weh, aber ich bin nachher wie im Himmel. Nun gehe ich mit Bonomi zu Wagner, da wir noch keine Aufklärung über unsre Vorstellung beim Prinzen haben. Es ist keiner zu Hause. Auf dem Rückweg zum Gasthof sehen wir Wagner und Lepsius im Gefolge des Prinzen, der mit seinen Begleitern von dem gestern erwähnten Festzuge zurückkommt. Während ich mit Bonomi beim Dejeuner sitze, erscheint endlich Abeken, der mir sagt, daß der Prinz keine Vorstellung annehmen wolle, und es sei nun so eingerichtet, daß ich mit ihm morgen sammt Lepsius nach Ghize und Sakkara, wo der Prinz uns einen Besuch machen wollte, Leider weiß ich keinen Platz, um dieß anzusehen, da man in europäischer Kleidung sich nicht leicht unter die fanatische Menge mischen kann. Bei dem alten ehrwürdigen Kaufmann, den ich schon von früher kenne, hält Bonomi an; wir setzen uns in seine Bude; er bietet uns Pfeife und Caffee und dann machen wir Einkäufe, ich ein seidnes Tüchelchen gegen die Sonne (für 25 Piaster, Fabrikat aus Sidon), Abeken eine sehr theure türkische Jacke und auch ein ähnliches, doch viel theureres Tuch (beides zusammen über 300 Piaster); er wirft auch hier wieder das Geld unnötig weg. - Nachher werden noch einzelne Kleinigkeiten gekauft, Schuhe, Tagien etc. und dann begebe ich mich zum Gasthofe zurück. Am Abend mit Abeken und Bonomi an der Wirtshaustafel gespeist; ich habe abscheuliche Zahnschmerzen; wir aßen dort mit Mister Prisse, Dr. Abbott (ekliger Kerl) und Mister Loid zusammen. Ich drücke mich um 10 Uhr in mein Zimmer und nehme, wie gewöhnlich zum Creoset meine Zuflucht. - Die Flöhe auf dem steinernen Fußboden im Gasthof und überall sind enorm und unausstehlich. - Donnerstag den 6ten April 1843. Mein erster Gang, nachdem ich um 7 Uhr aufgestanden, ist zu Dr. Pruner, den ich im Begriff finde auszureiten; er kommt aber noch einmal nach oben, und zieht mir nach einigen Einschnitten in das Zahnfleisch, den Zahn sehr gut aus; es that schrecklich weh, aber ich bin nachher wie im Himmel. Nun gehe ich mit Bonomi zu Wagner, da wir noch keine Aufklärung über unsre Vorstellung beim Prinzen haben. Es ist keiner zu Hause. Auf dem Rückweg zum Gasthof sehen wir Wagner und Lepsius im Gefolge des Prinzen, der mit seinen Begleitern von dem gestern erwähnten Festzuge zurückkommt. 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Donnerstag d 6ten April 1843. Mein erster Gang, nachdem ich um 7 Uhr aufgestanden, ist zu Dr. Pruner, den ich im Begriff finde auszureiten; er kommt aber noch einmal oben, d zieht mir nach einigen Einschnitten in d Zahnfleisch, den Zahn sehr gut aus; es that schrecklich weh, aber ich bin nachher wie im Himmel. Nun gehe ich mit Bonomi zu Wagner, da wir noch keine Aufklärung über unsre Vorstellung beim Prinzen haben. Es ist keiner zu Hause. Auf d Rückweg z Gasthof sehen wir Wagner d Leps im Gefolge des Prinzen, der mit s Begleitern von dem gestern erwähnten Festzuge zurückkommt. Während ich mit Bonomi beim Dejeuner sitze, erscheint endl Abeken, der mir sagt, daß d Prinz keine Vorstellung annehmen wolle, d es sei nun so eingerichtet, daß ich mit ihm morgen sammt Leps nach Ghize und Sakkara, wo d Prinz uns einen Besuch machen wollte,
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