Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.Syra gehen. Gegen 6 Uhr verlassen wir den Hafen und ich sage Athen Lebewohl, von dessen Gegend ich wenig oder gar nicht erbaut bin; nicht ein Blümchen des Abpflückens werth habe ich [...] gefunden, wohl aber einige Palmen gesehen. Das Wetter war sehr heiß. - Am Abend erfreute ich mich wieder des schönen Sternenhimmels; die Musikanten gaben unter ihm wieder ein Concert. Um 9 Uhr zu Bett. Freitag den 9ten September 1842. Heut Morgen 5 Uhr landeten wir vor Syra, im trefflichen Hafen lagen unzählige Schiffe. Die Stadt baut sich 3eckig an den Bergen empor, und nimmt sich von Ferne sehr hübsch aus. In der Mitte strebt eine mit Häusern ganz besetzte Bergspitze hoch empor, mit einer Kirche gekrönt. An dem einen Ende des Hafens liegt die große Quarantaine-Anstalt. Leider finden wir das französische Dampfschiff, auf welches wir übergehen müssen, noch nicht hier; es kommt erst übermorgen früh, und so sind wir gezwungen, 2 Tage in dieser traurigen Stadt, deren Umgegend nichts bietet, uns aufzuhalten. Um 8 Uhr bezahl ich die Rechnung auf dem Schiffe und wir gehen ans Land; mein Mantelsack wird visitirt; wir quartiren uns im Hotel de Londres ein, mit unsrem Engländer. Schönes Dejeuner mit Honig und Trauben. Bis 2 Uhr habe ich nun dieß Tagebuch ergänzt. Wir machen zusammen einen Spatziergang durch die Stadt, die zwar eng aber nicht schlecht gebaut ist, an einer schönen und noch neuen griechischen Kirche vorbei; wo Marmorsäulen im Innern und Äußern angebracht sind, auf den mittleren Bergkegel der Stadt. Die Gäßchen Syra gehen. Gegen 6 Uhr verlassen wir den Hafen und ich sage Athen Lebewohl, von dessen Gegend ich wenig oder gar nicht erbaut bin; nicht ein Blümchen des Abpflückens werth habe ich […] gefunden, wohl aber einige Palmen gesehen. Das Wetter war sehr heiß. - Am Abend erfreute ich mich wieder des schönen Sternenhimmels; die Musikanten gaben unter ihm wieder ein Concert. Um 9 Uhr zu Bett. Freitag den 9ten September 1842. Heut Morgen 5 Uhr landeten wir vor Syra, im trefflichen Hafen lagen unzählige Schiffe. Die Stadt baut sich 3eckig an den Bergen empor, und nimmt sich von Ferne sehr hübsch aus. In der Mitte strebt eine mit Häusern ganz besetzte Bergspitze hoch empor, mit einer Kirche gekrönt. An dem einen Ende des Hafens liegt die große Quarantaine-Anstalt. Leider finden wir das französische Dampfschiff, auf welches wir übergehen müssen, noch nicht hier; es kommt erst übermorgen früh, und so sind wir gezwungen, 2 Tage in dieser traurigen Stadt, deren Umgegend nichts bietet, uns aufzuhalten. Um 8 Uhr bezahl ich die Rechnung auf dem Schiffe und wir gehen ans Land; mein Mantelsack wird visitirt; wir quartiren uns im Hôtel de Londres ein, mit unsrem Engländer. Schönes Dejeuner mit Honig und Trauben. Bis 2 Uhr habe ich nun dieß Tagebuch ergänzt. Wir machen zusammen einen Spatziergang durch die Stadt, die zwar eng aber nicht schlecht gebaut ist, an einer schönen und noch neuen griechischen Kirche vorbei; wo Marmorsäulen im Innern und Äußern angebracht sind, auf den mittleren Bergkegel der Stadt. Die Gäßchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="18"/><placeName>Syra</placeName> gehen. Gegen 6 Uhr verlassen wir den Hafen <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich sage <placeName>Athen</placeName> Lebewohl, von dessen Gegend ich wenig <choice><abbr>od</abbr><expan>oder</expan></choice> gar nicht erbaut bin; nicht <choice><abbr>e</abbr><expan>ein</expan></choice> Blümchen des Abpflückens werth habe ich <choice><sic>nicht</sic><corr/></choice> gefunden, wohl aber einige Palmen gesehen. Das Wetter war sehr heiß. - Am Abend erfreute ich mich wieder des schönen Sternenhimmels; die Musikanten gaben unter ihm wieder ein Concert. 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Freitag d 9ten Sept 1842. Heut Morgen 5 Uhr landeten wir vor Syra, im treffl Hafen lagen unzählige Schiffe. Die Stadt baut sich 3eckig an den Bergen empor, d nimmt sich v Ferne sehr hübsch aus. In d Mitte strebt eine mit Häusern ganz besetzte Bergspitze hoch empor, mit e Kirche gekrönt. An dem einen Ende des Hafens liegt die große Quarantaine-Anstalt. Leider finden wir d franz Dampfschiff, auf welches wir übergehen müssen, noch nicht hier; es kommt erst übermorgen früh, d so sind wir gezwungen, 2 Tage in dieser traurigen Stadt, deren Umgegend nichts bietet, uns aufzuhalten. Um 8 Uhr bezahl ich d Rechnung auf d Schiffe d wir gehen ans Land; mein Mantelsack wird visitirt; wir quartiren uns im Hôtel de Londres ein, mit unsrem Engländer. Schönes Dejeuner mit Honig d Trauben. Bis 2 Uhr habe ich nun dieß Tagebuch ergänzt. Wir machen zusammen e Spatziergang durch die Stadt, die zwar eng aber nicht schlecht gebaut ist, an einer schönen d noch neuen griech Kirche vorbei; wo Marmorsäulen im Innern d Äußern angebracht sind, auf den mittleren Bergkegel der Stadt. Die Gäßchen
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