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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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machte ich wieder ein Schläfchen und ging dann an das Wasser hinunter, wo ich mit Franke eine Zeit lang angelte. Ernst und Max kamen dazu; mit Ersterem ging ich zu den Zelten zurück. Es sieht in unsrem Lager jetzt nicht ganz erfreulich aus: Frey hat heut wieder Fieberanfall und Lepsius desgleichen; auch Ernst ist noch keineswegs hergestellt, und so ist es mir lieb, daß der Scheich von Saccara oder sein Bruder allabendlich mit Dorfbedeckung zu uns kommen, und so uns ungestörten Schlaf sichern. Ich bin neugierig, ob wir Ende dieser Woche aus diesem fatalen Felsenneste abziehen werden, was mir je länger, je mehr zum Ekel wird. - Heut Abend unterhalte ich mich mit neu angekommenen Zeitungen. Der Wind hat sich wieder gegen Nordost gewandt und bläst auf das Heftigste und Unangenehmste; wann wird eine gleichmäßige schöne Witterung [eintreten] Dabei ist das Getreide im Felde schon geärndtet, und die Stoppeln machen die Ebne nicht schöner. Gurken werden jetzt in reichlicher Menge auf den Feldern gewonnen (Chear) -

Dienstag den 18ten April 1843. Meine Absicht, nach Daschur zu gehen, um meine Karte fortzusetzen, wird durch den heftigsten Nordostwind vereitelt, der von Morgen bis Abend andauert und Wolken Sandes und Staubes durch alle Ritzen und Poren unsres Zeltes treibt; Mattigkeit und Benommenheit ist bei Allen vorhanden; Lepsius und Frey sind so unwohl und krank wie gestern, Frei schlimmer; er scheint in der That das Fieber zu haben. Ich setze die Bleizeichnung meiner Karte in Tusche, und bin der Einzige, der arbeitet. - Am Nachmittage werde ich durch einen Brief von Bruder Heinrich höchlichst erfreut, um so mehr, da er mir noch Andre baldigst nachfolgend verspricht; Luises glückliche Niederkunft hat mich mit großem Dank und Freude erfüllt. - Morgen und Abend waren heut kühl und unbehaglich. -

machte ich wieder ein Schläfchen und ging dann an das Wasser hinunter, wo ich mit Franke eine Zeit lang angelte. Ernst und Max kamen dazu; mit Ersterem ging ich zu den Zelten zurück. Es sieht in unsrem Lager jetzt nicht ganz erfreulich aus: Frey hat heut wieder Fieberanfall und Lepsius desgleichen; auch Ernst ist noch keineswegs hergestellt, und so ist es mir lieb, daß der Scheich von Saccara oder sein Bruder allabendlich mit Dorfbedeckung zu uns kommen, und so uns ungestörten Schlaf sichern. Ich bin neugierig, ob wir Ende dieser Woche aus diesem fatalen Felsenneste abziehen werden, was mir je länger, je mehr zum Ekel wird. - Heut Abend unterhalte ich mich mit neu angekommenen Zeitungen. Der Wind hat sich wieder gegen Nordost gewandt und bläst auf das Heftigste und Unangenehmste; wann wird eine gleichmäßige schöne Witterung [eintreten] Dabei ist das Getreide im Felde schon geärndtet, und die Stoppeln machen die Ebne nicht schöner. Gurken werden jetzt in reichlicher Menge auf den Feldern gewonnen (Chear) -

Dienstag den 18ten April 1843. Meine Absicht, nach Daschur zu gehen, um meine Karte fortzusetzen, wird durch den heftigsten Nordostwind vereitelt, der von Morgen bis Abend andauert und Wolken Sandes und Staubes durch alle Ritzen und Poren unsres Zeltes treibt; Mattigkeit und Benommenheit ist bei Allen vorhanden; Lepsius und Frey sind so unwohl und krank wie gestern, Frei schlimmer; er scheint in der That das Fieber zu haben. Ich setze die Bleizeichnung meiner Karte in Tusche, und bin der Einzige, der arbeitet. - Am Nachmittage werde ich durch einen Brief von Bruder Heinrich höchlichst erfreut, um so mehr, da er mir noch Andre baldigst nachfolgend verspricht; Luises glückliche Niederkunft hat mich mit großem Dank und Freude erfüllt. - Morgen und Abend waren heut kühl und unbehaglich. -

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[194/0195] machte ich wieder ein Schläfchen d ging dann an das Wasser hinunter, wo ich mit Franke eine Zeit lang angelte. Ernst d Max kamen dazu; mit Ersterem ging ich zu d Zelten zurück. Es sieht in unsrem Lager jetzt nicht ganz erfreulich aus: Frey hat heut wieder Fieberanfall d Lepsius desgleichen; auch Ernst ist noch keineswegs hergestellt, d so ist es mir lieb, daß d Scheich v Saccara od s Bruder allabendlich mit Dorfbedeckung zu uns kommen, d so uns ungestörten Schlaf sichern. Ich bin neugierig, ob wir Ende dieser Woche aus diesem fatalen Felsenneste abziehen werden, was mir je länger, je mehr zum Ekel wird. - Heut Abend unterhalte ich mich mit neu angekommenen Zeitungen. Der Wind hat sich wieder gegen Nordost gewandt d bläst auf das Heftigste d Unangenehmste; wann wird eine gleichmäßige schöne Witterung eintreten Dabei ist das Getreide im Felde schon geärndtet, d die Stoppeln machen die Ebne nicht schöner. Gurken werden jetzt in reichlicher Menge auf d Feldern gewonnen (Chear) - Dienstag d 18ten April 1843. Meine Absicht, nach Daschur zu gehen, um meine Karte fortzusetzen, wird durch den heftigsten Nordostwind vereitelt, der v Morgen bis Abend andauert d Wolken Sandes d Staubes durch alle Ritzen d Poren unsres Zeltes treibt; Mattigkeit d Benommenheit ist b Allen vorhanden; Leps d Frey sind so unwohl d krank wie gestern, Frei schlimmer; er scheint in d That d Fieber zu haben. Ich setze die Bleizeichnung meiner Karte in Tusche, d bin der Einzige, der arbeitet. - Am Nachmittage werde ich durch einen Brief v Bruder Heinrich höchlichst erfreut, um so mehr, da er mir noch Andre baldigst nachfolgend verspricht; Luises glückliche Niederkunft hat mich mit großem Dank d Freude erfüllt. - Morgen d Abend waren heut kühl d unbehaglich. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/195>, abgerufen am 23.11.2024.