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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Wir hatten unter heitren Gesprächen den Weg bis zum Dorfe Schimbab fortgesetzt, da geschah es, daß Abekens Kameel, was leider, wie es scheint, stark blind ist, über einen Palmstamm stolperte, auf die Vorderfüße stürzte, und Abeken vornüber herabwarf; er fiel auf beide Ellenbogen, ich, dicht bei ihm, sprang vom Esel, hob ihn auf und führte den, seinen Arm gebrochen glaubenden unter den Schatten des Santons am Brunnen. Auf seinen ausgebreiteten Teppich und Bärenfell ließ ich ihn nieder, und nun zeigte es sich, daß zwar kein Bruch aber eine Ausrenkung des Ellenbogens stattgefunden. Glücklicherweise fand sich im Dorf ein Mann, der den Arm einzurenken verstand, denn Bonomi, von Massara's Fremden aufgehalten, war leider nicht mit uns gekommen. Der Araber verstand indeß seine Sache recht gut; er renkte ihn ein, machte einen Umschlag von heißer Butter und so, freilich nicht ohne große Schmerzen, war doch Abekens Lage erträglich. Kaffee ward gekocht, die Schechs des Dorfes kamen hinzu und bewirtheten uns, und wir sie mit Kaffee, auch setzten sie uns Datteln in Zucker vor, die trefflich süß schmeckten; wir lasen einige schöne Gedichte von Göthe, und ließen es uns nach dem Schreck noch recht wohl sein. Die Luft war trefflich, der Blick auf das Mokattamgebirge, die ganze Umgebung sehr malerisch. Zu guterletzt kam noch Bonomi, der dann große Augen machte. Bald nach seiner Ankunft brachen wir auf; ich setzte mich auf das blinde Thier und mit Vorsicht gelangten wir zu Hause im Dunkeln an, wo dann Bonomi sogleich mit Wichtigkeit untersuchte, ob ein Knochen gebrochen sei. - Ich war bei meinem bisherigen Unwohlsein durch den ganzen Tag sehr angegriffen und suchte mich wieder durch Fliederthee zum Schwitzen zu bringen. - Das war der Geburtstag des seeligen Ludwig.

Wir hatten unter heitren Gesprächen den Weg bis zum Dorfe Schimbab fortgesetzt, da geschah es, daß Abekens Kameel, was leider, wie es scheint, stark blind ist, über einen Palmstamm stolperte, auf die Vorderfüße stürzte, und Abeken vornüber herabwarf; er fiel auf beide Ellenbogen, ich, dicht bei ihm, sprang vom Esel, hob ihn auf und führte den, seinen Arm gebrochen glaubenden unter den Schatten des Santons am Brunnen. Auf seinen ausgebreiteten Teppich und Bärenfell ließ ich ihn nieder, und nun zeigte es sich, daß zwar kein Bruch aber eine Ausrenkung des Ellenbogens stattgefunden. Glücklicherweise fand sich im Dorf ein Mann, der den Arm einzurenken verstand, denn Bonomi, von Massara’s Fremden aufgehalten, war leider nicht mit uns gekommen. Der Araber verstand indeß seine Sache recht gut; er renkte ihn ein, machte einen Umschlag von heißer Butter und so, freilich nicht ohne große Schmerzen, war doch Abekens Lage erträglich. Kaffee ward gekocht, die Schechs des Dorfes kamen hinzu und bewirtheten uns, und wir sie mit Kaffee, auch setzten sie uns Datteln in Zucker vor, die trefflich süß schmeckten; wir lasen einige schöne Gedichte von Göthe, und ließen es uns nach dem Schreck noch recht wohl sein. Die Luft war trefflich, der Blick auf das Mokattamgebirge, die ganze Umgebung sehr malerisch. Zu guterletzt kam noch Bonomi, der dann große Augen machte. Bald nach seiner Ankunft brachen wir auf; ich setzte mich auf das blinde Thier und mit Vorsicht gelangten wir zu Hause im Dunkeln an, wo dann Bonomi sogleich mit Wichtigkeit untersuchte, ob ein Knochen gebrochen sei. - Ich war bei meinem bisherigen Unwohlsein durch den ganzen Tag sehr angegriffen und suchte mich wieder durch Fliederthee zum Schwitzen zu bringen. - Das war der Geburtstag des seeligen Ludwig.

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[202/0203] Wir hatten unter heitren Gesprächen den Weg bis zum Dorfe Schimbab fortgesetzt, da geschah es, daß Abekens Kameel, was leider, wie es scheint, stark blind ist, über einen Palmstamm stolperte, auf die Vorderfüße stürzte, d Abeken vornüber herabwarf; er fiel auf beide Ellenbogen, ich, dicht bei ihm, sprang v Esel, hob ihn auf d führte den, seinen Arm gebrochen glaubenden unter d Schatten des Santons am Brunnen. Auf s ausgebreiteten Teppich d Bärenfell ließ ich ihn nieder, d nun zeigte es sich, daß zwar kein Bruch aber eine Ausrenkung des Ellenbogens stattgefunden. Glücklicherweise fand sich im Dorf e Mann, der d Arm einzurenken verstand, denn Bon, von Massara’s Fremden aufgehalten, war leider nicht mit uns gekommen. D Araber verstand indeß s Sache recht gut; er renkte ihn ein, machte e Umschlag v heißer Butter d so, freilich nicht ohne große Schmerzen, war doch Abekens Lage erträglich. Kaffee ward gekocht, die Schechs des Dorfes kamen hinzu d bewirtheten uns, d wir sie mit Kaffee, auch setzten sie uns Datteln in Zucker vor, die trefflich süß schmeckten; wir lasen einige schöne Gedichte v Göthe, d ließen es uns nach d Schreck noch recht wohl sein. Die Luft war trefflich, d Blick auf d Mokattamgeb, die ganze Umgebung sehr malerisch. Zu guterletzt kam noch Bonomi, der dann große Augen machte. Bald nach s Ankunft brachen wir auf; ich setzte mich auf d blinde Thier d mit Vorsicht gelangten wir z Hause im Dunkeln an, wo dann Bon sogleich mit Wichtigkeit untersuchte, ob e Knochen gebrochen sei. - Ich war bei meinem bisherigen Unwohlsein durch d ganzen Tag sehr angegriffen d suchte mich wieder durch Fliederthee zum Schwitzen zu bringen. - Das war der Geburtstag des seel Ludwig.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/203>, abgerufen am 24.11.2024.