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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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kam man auf die Geschenke des Königs, ging auf diesen selbst über, sprach von seiner Reise nach dem Rhein, wo er eben zurückgekehrt war, vom Kölner Dom, selbst von der englischen Angelegenheit, dann wieder ward auf Egypten übergegangen, Lepsius erwähnte seine Absicht von Ausgrabungen, schlug auch vor, die Sammlung Mehmet Alis in Cairo vergrößern zu helfen. Schmeicheleien kamen dazwischen oft vor. Caffe und Pfeifen wurden präsentirt wie auch Sherbet (was mir eine Art Himbeersaft in Wasser schien; es schmeckte sehr gut). Nach einer starken halben Stunde empfahlen wir uns Seiner Excellenz, die uns bis an die Treppe begleitete, und sehr artig Abschied nahm. Boghos Bey hatte einen dunkelbraunen Kaftan von Tuch gemacht an, einen weißen Turban bis an die Augen gedrückt, und war höchst einfach angezogen wie eingerichtet. Er erscheint kaum so alt wie der Pascha. Er ist ein Armenier. Seine Augenbrauen hoch gekrümmt, wie seine Nase; die Augen etwas matt; vorstehende Unterlippe mit Stoppeln bedeckt; die Oberlippe trägt einen Schnurrbart. - Da Ibrahim Pascha nicht zu Hause war, begaben wir uns zurück in das Gasthaus. - Den Nachmittag verbrachte ich mit Abschreiben eines französischen Briefes, der von der dritten Expedition des Paschas nach der Quelle des weißen Nils handelte; doch mußte ich es endlich aufgeben, weil ich zu vieles nicht entziffern konnte; die Copie war vom Dr. Schreiber; der Originalbrief an den griechischen Consul Tuffiza gerichtet. - Abends wieder in das Cafee, Eis und Limonade genossen, dann mit Bonomi im Mondschein umhergewandelt; heut habe ich den langen Brief an die Mutter zugemacht, weil morgen das englische Dampfschiff abgeht. -

kam man auf die Geschenke des Königs, ging auf diesen selbst über, sprach von seiner Reise nach dem Rhein, wo er eben zurückgekehrt war, vom Kölner Dom, selbst von der englischen Angelegenheit, dann wieder ward auf Egypten übergegangen, Lepsius erwähnte seine Absicht von Ausgrabungen, schlug auch vor, die Sammlung Mehmet Alis in Cairo vergrößern zu helfen. Schmeicheleien kamen dazwischen oft vor. Caffe und Pfeifen wurden präsentirt wie auch Sherbet (was mir eine Art Himbeersaft in Wasser schien; es schmeckte sehr gut). Nach einer starken halben Stunde empfahlen wir uns Seiner Excellenz, die uns bis an die Treppe begleitete, und sehr artig Abschied nahm. Boghos Bey hatte einen dunkelbraunen Kaftan von Tuch gemacht an, einen weißen Turban bis an die Augen gedrückt, und war höchst einfach angezogen wie eingerichtet. Er erscheint kaum so alt wie der Pascha. Er ist ein Armenier. Seine Augenbrauen hoch gekrümmt, wie seine Nase; die Augen etwas matt; vorstehende Unterlippe mit Stoppeln bedeckt; die Oberlippe trägt einen Schnurrbart. - Da Ibrahim Pascha nicht zu Hause war, begaben wir uns zurück in das Gasthaus. - Den Nachmittag verbrachte ich mit Abschreiben eines französischen Briefes, der von der dritten Expedition des Paschas nach der Quelle des weißen Nils handelte; doch mußte ich es endlich aufgeben, weil ich zu vieles nicht entziffern konnte; die Copie war vom Dr. Schreiber; der Originalbrief an den griechischen Consul Tuffiza gerichtet. - Abends wieder in das Cafée, Eis und Limonade genossen, dann mit Bonomi im Mondschein umhergewandelt; heut habe ich den langen Brief an die Mutter zugemacht, weil morgen das englische Dampfschiff abgeht. -

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[39/0040] kam man auf die Geschenke des Königs, ging auf diesen selbst über, sprach v s Reise nach d Rhein, wo er eben zurückgekehrt war, vom Kölner Dom, selbst v d englisch Angelegenheit, dann wieder ward auf Egypten übergegangen, Leps erwähnte s Absicht von Ausgrabungen, schlug auch vor, d Sammlung Mehmet Alis in Cairo vergrößern zu helfen. Schmeicheleien kamen dazwischen oft vor. Caffe d Pfeifen wurden präsentirt wie auch Sherbet (was mir eine Art Himbeersaft in Wasser schien; es schmeckte sehr gut). Nach e starken halben Stunde empfahlen wir uns Sr Excellenz, die uns bis an d Treppe begleitete, d sehr artig Abschied nahm. Boghos Bey hatte einen dunkelbraunen Kaftan v Tuch gemacht an, einen weißen Turban bis an d Augen gedrückt, d war höchst einfach angezogen wie eingerichtet. Er erscheint kaum so alt wie d Pascha. Er ist ein Armenier. Seine Augenbrauen hoch gekrümmt, wie seine Nase; die Augen etwas matt; vorstehende Unterlippe mit Stoppeln bedeckt; die Oberlippe trägt einen Schnurrbart. - Da Ibrahim Pascha nicht zu Hause war, begaben wir uns zurück in d Gasthaus. - Den Nachmittag verbrachte ich mit Abschreiben eines franz Briefes, der v d dritten Expedition des Paschas nach d Quelle des weißen Nils handelte; doch mußte ich es endl aufgeben, weil ich zu vieles nicht entziffern konnte; die Copie war vom Dr. Schreiber; der Originalbrief an d griech Consul Tuffiza gerichtet. - Abends wieder in das Cafée, Eis d Limonade genossen, dann mit Bonomi im Mondschein umhergewandelt; heut habe ich d langen Brief an d Mutter zugemacht, weil morgen das engl Dampfschiff abgeht. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/40>, abgerufen am 23.11.2024.