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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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und Geflügel. Unsre Zelte schlugen wir nah dem Typhonium in dem dichten Akazienwäldchen auf; was zwischen demselben und dem Flusse sich hinzieht. Den Nachmittag wandten wir in eben diesem Gehölze zur Jagd an. Franke schoß ein Rebhuhn und Tauben; Ernst einen Hasen und eine Art Pfefferfresser mit enormem Schnabel, und ich schoß auf eine Art Bergkatze, aber obgleich nah genug, leider ohne sie zu erlegen. An meinem Flintenkolben hat sich eine Schraube gelöst und dadurch bin ich meines Schusses, wie ich heut bemerkt habe, nicht mehr gewiß; das ist mir sehr fatal. Bei Tage ist es hier im Wäldchen sehr freundlich, aber jetzt bei Licht, wo ich schreibe, gibt es eine Unmasse kriechendes und fliegendes Geschmeiß, was sehr belästigt. Wir werden wohl nur morgen hier bleiben, da auch von Ausgrabungen nichts zu hoffen ist. Von Lepsius merkwürdiger Weise noch keine Nachricht. - Max schoß heut einen sehr niedlichen Kolibri, der in prächtigsten Farben glänzte.

Montag den 18ten März 1844. Heut früh besichtigte ich die Ruinen, um zu sehen, was für Arbeit es wohl gebe. Ich untersuchte [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] alle Säulenstücke des einen Tempels, der noch am Typhonium liegt, und die sämtlich beschrieben waren; auch fand ich 2 abgebrochene Theile eines Königsschildes. Bei längerem Umhersuchen gelang es uns mit Hilfe der Kameeltreiber, die wir als Ausgräber anstellten, 2 trefflich erhaltene Altäre aufzudecken, die mit Schrift und Figuren vollständig versehen waren, ein dritter kleinerer war ohne Schrift. Die Schilder ergaben dieselben Herrscher, König und Königin, wie in Ben Naga in der Wüste. Beide Altäre wurden denn heut Nachmittag noch gezeichnet und von mir am Abend abgeklatscht. Neben dem einen fanden wir ein interressantes und sauber gearbeitetes Büchschen. Ich maß die höchst geringen Tempelüberbleibsel auf, und da bei dem Typhonium gar keine Hoffnung auf Erfolg der Ausgrabungen war, so wollen wir morgen diesen Ort, der Kanais-el Kirbukan genannt wird, verlassen und nach dem leidigen Shendy aufbrechen. Der Tag war nicht allzu warm, luftig, Nachmittags 30°; am Abend nach 9 Uhr kühl nur 13°.

Dienstag den 19ten März 1844. Heut früh um 1/4 8 Uhr kamen wir zum Abreiten; der Tag war heut heiß; aber der Weg fortwährend ohnweit des Flusses sich hinziehend, sehr anmuthig, denn er führte durch Sant- und Nabbukgehölze, zwischen denen offene Stellen mit grün überzogenem Rasen wechselten; der Honigduft der feinen gelben Santbäume und das Gezwitscher und das Leben von 1000 darin [fristenden] Vögeln war gar anmuthig; bisweilen sah man ein Stückchen der Nilfläche dazwischen hindurchgucken; die an den Bäumen aufrecht stehenden Ziegen, die Menge der Hammelheerden und Ziegenheerden, die begegnenden Kameel- und Eselreiter, Alles gab Abwechslung und Interesse. So ging es etwa bis Ghos, wo wir nach 11 Uhr vorbeikamen. Von hier ab ritten wir Übrigen der Karawane voraus, und gelangten schneller

und Geflügel. Unsre Zelte schlugen wir nah dem Typhonium in dem dichten Akazienwäldchen auf; was zwischen demselben und dem Flusse sich hinzieht. Den Nachmittag wandten wir in eben diesem Gehölze zur Jagd an. Franke schoß ein Rebhuhn und Tauben; Ernst einen Hasen und eine Art Pfefferfresser mit enormem Schnabel, und ich schoß auf eine Art Bergkatze, aber obgleich nah genug, leider ohne sie zu erlegen. An meinem Flintenkolben hat sich eine Schraube gelöst und dadurch bin ich meines Schusses, wie ich heut bemerkt habe, nicht mehr gewiß; das ist mir sehr fatal. Bei Tage ist es hier im Wäldchen sehr freundlich, aber jetzt bei Licht, wo ich schreibe, gibt es eine Unmasse kriechendes und fliegendes Geschmeiß, was sehr belästigt. Wir werden wohl nur morgen hier bleiben, da auch von Ausgrabungen nichts zu hoffen ist. Von Lepsius merkwürdiger Weise noch keine Nachricht. - Max schoß heut einen sehr niedlichen Kolibri, der in prächtigsten Farben glänzte.

Montag den 18ten März 1844. Heut früh besichtigte ich die Ruinen, um zu sehen, was für Arbeit es wohl gebe. Ich untersuchte [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] alle Säulenstücke des einen Tempels, der noch am Typhonium liegt, und die sämtlich beschrieben waren; auch fand ich 2 abgebrochene Theile eines Königsschildes. Bei längerem Umhersuchen gelang es uns mit Hilfe der Kameeltreiber, die wir als Ausgräber anstellten, 2 trefflich erhaltene Altäre aufzudecken, die mit Schrift und Figuren vollständig versehen waren, ein dritter kleinerer war ohne Schrift. Die Schilder ergaben dieselben Herrscher, König und Königin, wie in Ben Naga in der Wüste. Beide Altäre wurden denn heut Nachmittag noch gezeichnet und von mir am Abend abgeklatscht. Neben dem einen fanden wir ein interressantes und sauber gearbeitetes Büchschen. Ich maß die höchst geringen Tempelüberbleibsel auf, und da bei dem Typhonium gar keine Hoffnung auf Erfolg der Ausgrabungen war, so wollen wir morgen diesen Ort, der Kanais-el Kirbukan genannt wird, verlassen und nach dem leidigen Shendy aufbrechen. Der Tag war nicht allzu warm, luftig, Nachmittags 30°; am Abend nach 9 Uhr kühl nur 13°.

Dienstag den 19ten März 1844. Heut früh um ¼ 8 Uhr kamen wir zum Abreiten; der Tag war heut heiß; aber der Weg fortwährend ohnweit des Flusses sich hinziehend, sehr anmuthig, denn er führte durch Sant- und Nabbukgehölze, zwischen denen offene Stellen mit grün überzogenem Rasen wechselten; der Honigduft der feinen gelben Santbäume und das Gezwitscher und das Leben von 1000 darin [fristenden] Vögeln war gar anmuthig; bisweilen sah man ein Stückchen der Nilfläche dazwischen hindurchgucken; die an den Bäumen aufrecht stehenden Ziegen, die Menge der Hammelheerden und Ziegenheerden, die begegnenden Kameel- und Eselreiter, Alles gab Abwechslung und Interesse. So ging es etwa bis Ghos, wo wir nach 11 Uhr vorbeikamen. Von hier ab ritten wir Übrigen der Karawane voraus, und gelangten schneller

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[128/0129] und Geflügel. Unsre Zelte schlugen wir nah dem Typhonium in dem dichten Akazienwäldchen auf; was zw demselben d dem Flusse sich hinzieht. Den Nachm wandten wir in eben diesem Gehölze zur Jagd an. Franke schoß e Rebhuhn d Tauben; Ernst e Hasen d eine Art Pfefferfresser mit enormem Schnabel, d ich schoß auf eine Art Bergkatze, aber obgl nah genug, leider ohne sie zu erlegen. An meinem Flintenkolben hat sich e Schraube gelöst d dadurch bin ich meines Schusses, wie ich heut bemerkt habe, nicht mehr gewiß; das ist mir sehr fatal. Bei Tage ist es hier im Wäldchen sehr freundlich, aber jetzt bei Licht, wo ich schreibe, gibt es eine Unmasse kriechendes d fliegendes Geschmeiß, was sehr belästigt. Wir werden wohl nur morgen hier bleiben, da auch v Ausgrabungen nichts zu hoffen ist. Von Leps merkwürdiger Weise noch keine Nachricht. - Max schoß heut einen sehr niedlichen Kolibri, der in prächtigsten Farben glänzte. Montag d 18ten März 1844. Heut früh besichtigte ich die Ruinen, um zu sehen, was für Arbeit es wohl gebe. Ich untersuchte _ alle Säulenstücke des einen Tempels, der noch am Typhonium liegt, d die sämtlich beschrieben waren; auch fand ich 2 abgebrochene Theile eines Königsschildes. Bei längerem Umhersuchen gelang es uns mit Hilfe der Kameeltreiber, die wir als Ausgräber anstellten, 2 trefflich erhaltene Altäre aufzudecken, die mit Schrift d Figuren vollständig versehen waren, ein dritter kleinerer war ohne Schrift. Die Schilder ergaben dieselben Herrscher, König d Königin, wie in Ben Naga in d Wüste. Beide Altäre wurden denn heut Nachmittag noch gezeichnet d von mir am Abend abgeklatscht. Neben dem einen fanden wir ein interressantes d sauber gearbeitetes Büchschen. Ich maß die höchst geringen Tempelüberbleibsel auf, d da bei dem Typhonium gar keine Hoffnung auf Erfolg der Ausgrabungen war, so wollen wir morgen diesen Ort, der Kanais-el Kirbukan genannt wird, verlassen und nach dem leidigen Shendy aufbrechen. Der Tag war nicht allzu warm, luftig, Nachm 30°; am Abend nach 9 Uhr kühl nur 13°. Dienstag d 19ten März 1844. Heut früh um ¼ 8 Uhr kamen wir zum Abreiten; der Tag war heut heiß; aber der Weg fortwährend ohnweit des Flusses sich hinziehend, sehr anmuthig, denn er führte durch Sant- d Nabbukgehölze, zwischen denen offene Stellen mit grün überzogenem Rasen wechselten; der Honigduft der feinen gelben Santbäume d das Gezwitscher d d Leben von 1000 darin fristenden Vögeln war gar anmuthig; bisweilen sah man ein Stückchen der Nilfläche dazwischen hindurchgucken; die an den Bäumen aufrecht stehenden Ziegen, die Menge der Hammelheerden d Ziegenheerden, die begegnenden Kameel- d Eselreiter, Alles gab Abwechslung d Interesse. So ging es etwa bis Ghos, wo wir nach 11 Uhr vorbeikamen. Von hier ab ritten wir Übrigen der Karawane voraus, d gelangten schneller

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/129>, abgerufen am 24.11.2024.