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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Hand vor den Augen; nothgedrungen mußten wir jetzt warten, bis der Staub sich etwas gelegt hatte. In dickster Athmosphäre setzten wir noch über den Fluß, was des heftigen Windes wegen mühsam war; das Baden mußte unterbleiben, und etwa um 8 Uhr kamen wir bei den Zelten an, wo die Andern schon mit dem Essen fertig waren. - Nach Jussufs Angabe hatten wir heut um 2 Uhr im Zeltschatten 40° Wärme.

Sonnabend den 25ten Mai 1844. Obgleich am Morgen die Luft abgekühlt erschien, kam doch am Tage wieder starker Gluthwind, und die Hitze stieg auf 37 1/2°. Ich zeichnete heut die Kloster und Kirchenruinen vom Wadi Abudom aus, und vollende so wieder ein Blatt. - Abends Bad; noch um 9 Uhr einige 30°. -

Sonntag den 26ten Mai 1844. Pfingstfeiertag. Obgleich schon am Morgen die Athmosphäre taub und staubig ist, mache ich mich nach dem Dorfe auf, um die letzt angefangene Zeichnung vom Berg Barkal zu vollenden. Ich komme zur Schokolade zu spät zurück und muß nachexerciren. Der Tag ist heiß und drückend 37 1/2 °. Nachmittags verdickt sich der Horizont im Südosten; grau und gelb, schwer zieht es herauf, wir müssen uns auf Sandsturm vorbereiten; die Sonne verschwindet hinter der Sandschicht vollkommen; langsam hüllt sie uns ein, aber wider Erwarten ohne Wind; der nahe Barkal zeigt blos seine Masse aber keine Formen. Wir spielen recht vergnügt das Botschi Spiel; nachdem wir uns durch gut gebacknen Blätterkuchen aus Meraue, durch Melonen und Batich und durch Rosenscherbeth von Abeken erquickt haben. - Dann Bad; das Wasser erscheint dunkelgrün; beim Heimgehen erhebt sich Wind, aber es ist Samumwind, der etwa noch 35° haben mochte. Nach dem Abendessen vermehrte er sich und wir bekamen auch eine kleine Regenhusche; nach derselben noch 31° Wärme. Die darauf folgende Nacht hat an Schwülheit noch nicht ihres Gleichen gehabt; wir schlafen alle sehr schlecht und Laken wie Kopfkissen sind am Morgen vollständig von Schweiß durchnäßt.

Montag den 27ten Mai 1844. Der Morgen zeigt keine Sonne und keinen blauen Himmel, dicke Sandathmosphäre überzieht Alles; dabei stickigte Luft; frühmorgens 26°. - Am Vormittag beginne ich den allgemeineren Brief nach Hause; Nachmittag's komme ich nicht weiter dazu, sondern bleibe beim Zeitungslesen. Der Thermometer zeigt heut 37 1/2° und 38°, trotz dem, daß die Sonne die Sandathmoshäre nicht recht zu durchbrechen vermag; die Hitze der oberen Nilerde wie des Sandes hat 53°. Lepsius liest uns sein pro memoria über die Fortschaffung des Obelisken und der Grabkammern vor. Gegen Abend boggia Spiel und dann Bad. -

Dienstag den 28ten Mai 1844. Den Tag über an dem Plan von den Pyramiden von Nuri gearbeitet. Wieder sehr heiß, obgleich luftig. 38°, sogar bei heißen Stömungen 38 1/2°. Abends Bad wie gewöhnlich. Die Luft reinigt sich heut wieder etwas.

Hand vor den Augen; nothgedrungen mußten wir jetzt warten, bis der Staub sich etwas gelegt hatte. In dickster Athmosphäre setzten wir noch über den Fluß, was des heftigen Windes wegen mühsam war; das Baden mußte unterbleiben, und etwa um 8 Uhr kamen wir bei den Zelten an, wo die Andern schon mit dem Essen fertig waren. - Nach Jussufs Angabe hatten wir heut um 2 Uhr im Zeltschatten 40° Wärme.

Sonnabend den 25ten Mai 1844. Obgleich am Morgen die Luft abgekühlt erschien, kam doch am Tage wieder starker Gluthwind, und die Hitze stieg auf 37 ½°. Ich zeichnete heut die Kloster und Kirchenruinen vom Wadi Abudom aus, und vollende so wieder ein Blatt. - Abends Bad; noch um 9 Uhr einige 30°. -

Sonntag den 26ten Mai 1844. Pfingstfeiertag. Obgleich schon am Morgen die Athmosphäre taub und staubig ist, mache ich mich nach dem Dorfe auf, um die letzt angefangene Zeichnung vom Berg Barkal zu vollenden. Ich komme zur Schokolade zu spät zurück und muß nachexerciren. Der Tag ist heiß und drückend 37 ½ °. Nachmittags verdickt sich der Horizont im Südosten; grau und gelb, schwer zieht es herauf, wir müssen uns auf Sandsturm vorbereiten; die Sonne verschwindet hinter der Sandschicht vollkommen; langsam hüllt sie uns ein, aber wider Erwarten ohne Wind; der nahe Barkal zeigt blos seine Masse aber keine Formen. Wir spielen recht vergnügt das Botschi Spiel; nachdem wir uns durch gut gebacknen Blätterkuchen aus Meraue, durch Melonen und Batich und durch Rosenscherbeth von Abeken erquickt haben. - Dann Bad; das Wasser erscheint dunkelgrün; beim Heimgehen erhebt sich Wind, aber es ist Samumwind, der etwa noch 35° haben mochte. Nach dem Abendessen vermehrte er sich und wir bekamen auch eine kleine Regenhusche; nach derselben noch 31° Wärme. Die darauf folgende Nacht hat an Schwülheit noch nicht ihres Gleichen gehabt; wir schlafen alle sehr schlecht und Laken wie Kopfkissen sind am Morgen vollständig von Schweiß durchnäßt.

Montag den 27ten Mai 1844. Der Morgen zeigt keine Sonne und keinen blauen Himmel, dicke Sandathmosphäre überzieht Alles; dabei stickigte Luft; frühmorgens 26°. - Am Vormittag beginne ich den allgemeineren Brief nach Hause; Nachmittag’s komme ich nicht weiter dazu, sondern bleibe beim Zeitungslesen. Der Thermometer zeigt heut 37 ½° und 38°, trotz dem, daß die Sonne die Sandathmoshäre nicht recht zu durchbrechen vermag; die Hitze der oberen Nilerde wie des Sandes hat 53°. Lepsius liest uns sein pro memoria über die Fortschaffung des Obelisken und der Grabkammern vor. Gegen Abend boggia Spiel und dann Bad. -

Dienstag den 28ten Mai 1844. Den Tag über an dem Plan von den Pyramiden von Nuri gearbeitet. Wieder sehr heiß, obgleich luftig. 38°, sogar bei heißen Stömungen 38 ½°. Abends Bad wie gewöhnlich. Die Luft reinigt sich heut wieder etwas.

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[153/0154] Hand vor den Augen; nothgedrungen mußten wir jetzt warten, bis d Staub sich etwas gelegt hatte. In dickster Athmosphäre setzten wir noch über den Fluß, was des heftigen Windes wegen mühsam war; das Baden mußte unterbleiben, d etwa um 8 Uhr kamen wir bei d Zelten an, wo die Andern schon mit d Essen fertig waren. - Nach Jussufs Angabe hatten wir heut um 2 Uhr im Zeltschatten 40° Wärme. Sonnabend d 25ten Mai 1844. Obgleich am Morgen d Luft abgekühlt erschien, kam doch am Tage wieder starker Gluthwind, d d Hitze stieg auf 37 ½°. Ich zeichnete heut die Kloster d Kirchenruinen vom Wadi Abudom aus, d vollende so wieder ein Blatt. - Abends Bad; noch um 9 Uhr einige 30°. - Sonntag d 26ten Mai 1844. Pfingstfeiertag. Obgleich schon am Morgen die Athmosphäre taub d staubig ist, mache ich mich nach d Dorfe auf, um die letzt angefangene Zeichnung v Berg Barkal zu vollenden. Ich komme zur Schokolade zu spät zurück d muß nachexerciren. Der Tag ist heiß d drückend 37 ½ °. Nachm verdickt sich der Horizont im Südosten; grau d gelb, schwer zieht es herauf, wir müssen uns auf Sandsturm vorbereiten; die Sonne verschwindet hinter der Sandschicht vollkommen; langsam hüllt sie uns ein, aber wider Erwarten ohne Wind; der nahe Barkal zeigt blos seine Masse aber keine Formen. Wir spielen recht vergnügt das Botschi Spiel; nachdem wir uns durch gut gebacknen Blätterkuchen aus Meraue, durch Melonen d Batich d durch Rosenscherbeth v Ab erquickt haben. - Dann Bad; das Wasser erscheint dunkelgrün; beim Heimgehen erhebt sich Wind, aber es ist Samumwind, der etwa noch 35° haben mochte. Nach d Abendessen vermehrte er sich d wir bekamen auch eine kleine Regenhusche; nach derselben noch 31° Wärme. Die darauf folgende Nacht hat an Schwülheit noch nicht ihres Gleichen gehabt; wir schlafen alle sehr schlecht d Laken wie Kopfkissen sind am Morgen vollständig v Schweiß durchnäßt. Montag d 27ten Mai 1844. Der Morgen zeigt keine Sonne d keinen blauen Himmel, dicke Sandathmosphäre überzieht Alles; dabei stickigte Luft; frühmorgens 26°. - Am Vorm beginne ich den allgemeineren Brief nach Hause; Nachm’s komme ich nicht weiter dazu, sond bleibe beim Zeitungslesen. Der Therm zeigt heut 37 ½° d 38°, trotz dem, daß die Sonne die Sandathmoshäre nicht recht zu durchbrechen vermag; die Hitze der oberen Nilerde wie des Sandes hat 53°. Leps liest uns sein pro memoria über die Fortschaffung des Obelisken d der Grabkammern vor. Gegen Abend boggia Spiel d dann Bad. - Dienstag d 28ten Mai 1844. Den Tag über an dem Plan v den Pyramiden v Nuri gearbeitet. Wieder sehr heiß, obgleich luftig. 38°, sogar bei heißen Stömungen 38 ½°. Abends Bad wie gewöhnlich. Die Luft reinigt sich heut wieder etwas.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/154>, abgerufen am 21.11.2024.