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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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ansteigende Wüste. Dann hinüber zu den Ruinen, die beim ersten Durchwandern sehr unsrem Labyrinth gleichen. Nachdem wir uns mit Speise und Trank, die wir mitgenommen, erquickt, fange ich mit der Aufnahme der ganzen Geschichte an, komme aber heut nicht weiter als die Umhegung des Tempelgebiets reicht. Da ich nicht fertig werde, fällt Abeken auf die romantische Idee, ich sollte die Nacht über dort bleiben und meine Sache am andern Tag beenden, er wolle bei mir bleiben. Eine kalte gebratene Gans, Brod und Wasser ward uns dagelassen, nach unsern Decken in den Barken geschickt und während die Andern den Rückweg zum Zelte antraten, bleiben wir ganz allein in der ungeheuren Öde. Betrachten des Sonnenuntergangs von den Ruinen eines Wohngebäudes aus. Dann zurück, wir essen ein wenig, Abeken erzählte mir Geschichten, während der Mond aufgeht. Unangenehmes Sandwehen. Endlich kommen 2 Mann vom Schiffe zurück mit unsren Decken, und völlig gestiefelt und gespornt legen wir uns schlafen, fest in die Decke gewickelt. -

Freitag den 7ten Juli 1843. Nach leisem und für mich wenig erquicklichen Schlaf gehe ich wieder (nüchtern, da wir keinen Caffee hatten) an meine Arbeit, bis Müdigkeit mich zwingt, den letzten Theil unsrer Gans und etwas Brod zu verzehren; Abeken, der einen weiten Spatziergang gemacht, kommt zurück, als ich damit fertig bin; nun plaudern wir noch zusammen eine Weile und dann arbeite ich fort bis gegen Mittag Lepsius mit Ernst und Bonomi kommen, die dann neues Trinkwasser und Fourage mitbringen. Da wird nun gegessen, dann wieder gearbeitet bis 5 Uhr, und da ich fertig werde; dann bis 6 Uhr geruht und nun zur Barke aufgebrochen, die wir in 1 1/2 Stunden erreichen; im köstlichen Mondschein noch 1 1/2 Stunden über den See gefahren; es konnte keine schönere Nacht geben, und ich wachte geistig lebendig, so körperlich müde ich auch war. Endlich erreichten wir das Zelt; trefflicher Gänsebraten und [Banurn] stärkte mich und dann legte ich mich zu Bette, wo ich dann viel besser als gestern schlief. -

Sonnabend den 8ten Juli 1843. Heinrichs Geburtstag. - Unser Gepäck mit dem Kavaß geht zu Lande und wir zu Wasser nach dem Kasr Keiroun am äußersten südwestlichen Ende der Stadt. Um 8 Uhr brechen wir auf und nach schöner, wenngleich heißer Seefahrt landen wir in 4 Stunden um 12 Uhr am Ende des Sees; unterwegs wird er getieft und Wasser mitgenommen; seine größte Tiefe ist etwa nur 14 Fuß, also gar nicht sehr bedeutend. Heut hatten wir eine größere Barke wie gestern und eine große Menge Mannschaft, deren nackte Gestalt mir oft Freude machte. Ein treffliches Seebad erquickte uns, ehe wir nach dem 1 Stunde entfernten Kasr Keiroun aufbrachen. Kameele und Esel waren mit uns zugleich am Landungsplatz angekommen. Unter dem Zelte am Seeufer frühstückten wir noch Gänsebraten, Weintrauben, Brod, Kaffee, ein Hammel ward geschlachtet, und dann brachen wir nach Kasr Keiroun auf, was wir nach 1 Stunde Reitens über niedriger unendlich ebner und kahler Wüste erreichten, aus der das schloßartige Gebäude mit noch andern Ruinen hervorragte. -

ansteigende Wüste. Dann hinüber zu den Ruinen, die beim ersten Durchwandern sehr unsrem Labyrinth gleichen. Nachdem wir uns mit Speise und Trank, die wir mitgenommen, erquickt, fange ich mit der Aufnahme der ganzen Geschichte an, komme aber heut nicht weiter als die Umhegung des Tempelgebiets reicht. Da ich nicht fertig werde, fällt Abeken auf die romantische Idee, ich sollte die Nacht über dort bleiben und meine Sache am andern Tag beenden, er wolle bei mir bleiben. Eine kalte gebratene Gans, Brod und Wasser ward uns dagelassen, nach unsern Decken in den Barken geschickt und während die Andern den Rückweg zum Zelte antraten, bleiben wir ganz allein in der ungeheuren Öde. Betrachten des Sonnenuntergangs von den Ruinen eines Wohngebäudes aus. Dann zurück, wir essen ein wenig, Abeken erzählte mir Geschichten, während der Mond aufgeht. Unangenehmes Sandwehen. Endlich kommen 2 Mann vom Schiffe zurück mit unsren Decken, und völlig gestiefelt und gespornt legen wir uns schlafen, fest in die Decke gewickelt. -

Freitag den 7ten Juli 1843. Nach leisem und für mich wenig erquicklichen Schlaf gehe ich wieder (nüchtern, da wir keinen Caffee hatten) an meine Arbeit, bis Müdigkeit mich zwingt, den letzten Theil unsrer Gans und etwas Brod zu verzehren; Abeken, der einen weiten Spatziergang gemacht, kommt zurück, als ich damit fertig bin; nun plaudern wir noch zusammen eine Weile und dann arbeite ich fort bis gegen Mittag Lepsius mit Ernst und Bonomi kommen, die dann neues Trinkwasser und Fourage mitbringen. Da wird nun gegessen, dann wieder gearbeitet bis 5 Uhr, und da ich fertig werde; dann bis 6 Uhr geruht und nun zur Barke aufgebrochen, die wir in 1 ½ Stunden erreichen; im köstlichen Mondschein noch 1 ½ Stunden über den See gefahren; es konnte keine schönere Nacht geben, und ich wachte geistig lebendig, so körperlich müde ich auch war. Endlich erreichten wir das Zelt; trefflicher Gänsebraten und [Banurn] stärkte mich und dann legte ich mich zu Bette, wo ich dann viel besser als gestern schlief. -

Sonnabend den 8ten Juli 1843. Heinrichs Geburtstag. - Unser Gepäck mit dem Kavaß geht zu Lande und wir zu Wasser nach dem Kasr Keiroun am äußersten südwestlichen Ende der Stadt. Um 8 Uhr brechen wir auf und nach schöner, wenngleich heißer Seefahrt landen wir in 4 Stunden um 12 Uhr am Ende des Sees; unterwegs wird er getieft und Wasser mitgenommen; seine größte Tiefe ist etwa nur 14 Fuß, also gar nicht sehr bedeutend. Heut hatten wir eine größere Barke wie gestern und eine große Menge Mannschaft, deren nackte Gestalt mir oft Freude machte. Ein treffliches Seebad erquickte uns, ehe wir nach dem 1 Stunde entfernten Kasr Keiroun aufbrachen. Kameele und Esel waren mit uns zugleich am Landungsplatz angekommen. Unter dem Zelte am Seeufer frühstückten wir noch Gänsebraten, Weintrauben, Brod, Kaffee, ein Hammel ward geschlachtet, und dann brachen wir nach Kasr Keiroun auf, was wir nach 1 Stunde Reitens über niedriger unendlich ebner und kahler Wüste erreichten, aus der das schloßartige Gebäude mit noch andern Ruinen hervorragte. -

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[18/0019] ansteigende Wüste. Dann hinüber zu den Ruinen, die beim ersten Durchwandern sehr unsrem Labyrinth gleichen. Nachdem wir uns mit Speise d Trank, die wir mitgenommen, erquickt, fange ich mit der Aufnahme der ganzen Geschichte an, komme aber heut nicht weiter als die Umhegung des Tempelgebiets reicht. Da ich nicht fertig werde, fällt Abeken auf die romantische Idee, ich sollte d Nacht über dort bleiben d meine Sache am andern Tag beenden, er wolle bei mir bleiben. Eine kalte gebratene Gans, Brod d Wasser ward uns dagelassen, nach unsern Decken in d Barken geschickt d während die Andern den Rückweg z Zelte antraten, bleiben wir ganz allein in d ungeheuren Öde. Betrachten des Sonnenuntergangs v d Ruinen eines Wohngebäudes aus. Dann zurück, wir essen e wenig, Abeken erzählte mir Geschichten, während d Mond aufgeht. Unangenehmes Sandwehen. Endl kommen 2 Mann v Schiffe zurück mit unsren Decken, d völlig gestiefelt d gespornt legen wir uns schlafen, fest in d Decke gewickelt. - Freitag d 7ten Juli 1843. Nach leisem d für mich wenig erquicklichen Schlaf gehe ich wieder (nüchtern, da wir keinen Caffee hatten) an meine Arbeit, bis Müdigkeit mich zwingt, den letzten Theil unsrer Gans d etwas Brod zu verzehren; Abeken, der einen weiten Spatziergang gemacht, kommt zurück, als ich damit fertig bin; nun plaudern wir noch zus eine Weile d dann arbeite ich fort bis gegen Mittag Leps mit Ernst d Bonomi kommen, die dann neues Trinkwasser d Fourage mitbringen. Da wird nun gegessen, dann wieder gearbeitet bis 5 Uhr, d da ich fertig werde; dann bis 6 Uhr geruht d nun zur Barke aufgebrochen, die wir in 1 ½ Stunden erreichen; im köstl Mondschein noch 1 ½ St über d See gefahren; es konnte keine schönere Nacht geben, d ich wachte geistig lebendig, so körperlich müde ich auch war. Endl erreichten wir d Zelt; treffl Gänsebraten d Banurn stärkte mich d dann legte ich mich zu Bette, wo ich dann viel besser als gestern schlief. - Sonnabend d 8ten Juli 1843. Heinrichs Geburtstag. - Unser Gepäck mit d Kavaß geht zu Lande d wir zu Wasser nach d Kasr Keiroun am äußersten südwestl Ende der Stadt. Um 8 Uhr brechen wir auf d nach schöner, wenngleich heißer Seefahrt landen wir in 4 Stunden um 12 Uhr am Ende des Sees; unterwegs wird er getieft d Wasser mitgenommen; seine größte Tiefe ist etwa nur 14 Fuß, also gar nicht sehr bedeutend. Heut hatten wir eine größere Barke wie gestern d eine große Menge Mannschaft, deren nackte Gestalt mir oft Freude machte. Ein treffl Seebad erquickte uns, ehe wir nach dem 1 St entfernten Kasr Keiroun aufbrachen. Kameele d Esel waren mit uns zugl am Landungsplatz angekommen. Unter d Zelte am Seeufer frühstückten wir noch Gänsebraten, Weintrauben, Brod, Kaffee, e Hammel ward geschlachtet, d dann brachen wir nach Kasr Keiroun auf, was wir nach 1 Stunde Reitens über niedriger unendlich ebner d kahler Wüste erreichten, aus der das schloßartige Gebäude mit noch andern Ruinen hervorragte. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/19>, abgerufen am 24.11.2024.