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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Sauiet mit der Wüste verbindet. Lepsius, der die Nacht gar nicht geschlafen, fühlt sich wieder unwohl und sehr angegriffen. Schon an der Gorge hatten wir geruhet und einen kleinen Imbiß eingenommen. Auf dem Wege von Illahun bis zum Damme fanden wir beinah die ganze Thalgrenze mit Beduinenzelten bedeckt, Lager an Lager gereiht. Um unsern Eseln etwas zu fressen zu geben, traten wir in das Zelt eines Schechs. - Reichthum dieses Zeltes; außerordentliche Größe, obgleich wir nur die eine Hälfte einnahmen; die andre Hälfte ist Frauengemach. Rings umher aufgeschichtete große und kostbare Teppiche zwischen 30 - 40 an der Zahl. Man macht uns Setzeier, schöner Honig, kräftiges Brod und Honigwasser munden uns trefflich. Kaffee und Pfeifen werden geraucht. Der kleine Sohn des Schechs, Abd el Keder macht uns sehr viel Spaß mit seinem Pfeiferauchen, munterem Wesen und Dreistigkeit. Lepsius gibt ihm ein 10 piaster Stück. - Nach 1 Stunde Aufbruch von dort. Dammarbeiten von mehreren 100 Kindern; [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] mit Durrhaschilf zur Sicherung der höchst steilen [Dassirungen]. - Endlich gegen 1/2 7 Uhr Abends kommen wir sehr ermüdet in Sauiet an, wo wir denn unsre Barke finden und unsre Karavane, die erst vor 1/2 Stunde angekommen ist und kaum die Sachen abgepackt hat. Dieselben bleiben heut noch am Lande, wo für unsre 3 abgehenden Diener ein Zelt aufgeschlagen wird (der Koch Ali, Dollmetscher Eugen und Mohammet el Berberi). So gut es geht, werden heut unsre Lager auf der großen und eleganten Barke zurecht gemacht und wir schlafen auch Alle darauf recht gut.

Dienstag den 22ten August 1843. Ich hatte gestern Lepsius dazu überredet, die Landreise in der Art, wie er sie beabsichtigte, aufzugeben und lieber vom Schiffe aus Exkursionen zu machen; zu dem Ende sollen heut die 2 Kameele und 1 Esel mit den 3 Dienern nach Cairo zum Verkauf geschickt werden und 2 Esel werden wir mit auf die Barke nehmen. Auch unsre Zeichnungen vom Fayoum werden an Lieder geschickt und endlich gebe ich noch meinen Brief an Heinrich, Elisabeth, Feit, Riechers und Runge nach Cairo mit. Heut Vormittag Einpacken der Kisten in die Barke. - Abeken erwarten wir nun auch bald mit seiner Barke aus Cairo, wo er die Ankunft der englischen Briefpost noch abwarten wollte. Schwarz und weißer Wimpel weht von dem Hintertheil des Schiffes. Nachdem die hauptsächlichsten Gegenstände aus den Kisten umgepackt sind, werden Alle in die Barke geschafft, was erst am Nachmittag um 3 Uhr etwa fertig wird. Um Mittag sehen wir Abeken auf der entgegengesetzten Seite des Flusses in seiner Barke vorübersegeln;

Sauiet mit der Wüste verbindet. Lepsius, der die Nacht gar nicht geschlafen, fühlt sich wieder unwohl und sehr angegriffen. Schon an der Gorge hatten wir geruhet und einen kleinen Imbiß eingenommen. Auf dem Wege von Illahun bis zum Damme fanden wir beinah die ganze Thalgrenze mit Beduinenzelten bedeckt, Lager an Lager gereiht. Um unsern Eseln etwas zu fressen zu geben, traten wir in das Zelt eines Schechs. - Reichthum dieses Zeltes; außerordentliche Größe, obgleich wir nur die eine Hälfte einnahmen; die andre Hälfte ist Frauengemach. Rings umher aufgeschichtete große und kostbare Teppiche zwischen 30 - 40 an der Zahl. Man macht uns Setzeier, schöner Honig, kräftiges Brod und Honigwasser munden uns trefflich. Kaffee und Pfeifen werden geraucht. Der kleine Sohn des Schechs, Abd el Keder macht uns sehr viel Spaß mit seinem Pfeiferauchen, munterem Wesen und Dreistigkeit. Lepsius gibt ihm ein 10 piaster Stück. - Nach 1 Stunde Aufbruch von dort. Dammarbeiten von mehreren 100 Kindern; [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] mit Durrhaschilf zur Sicherung der höchst steilen [Dassirungen]. - Endlich gegen ½ 7 Uhr Abends kommen wir sehr ermüdet in Sauiet an, wo wir denn unsre Barke finden und unsre Karavane, die erst vor ½ Stunde angekommen ist und kaum die Sachen abgepackt hat. Dieselben bleiben heut noch am Lande, wo für unsre 3 abgehenden Diener ein Zelt aufgeschlagen wird (der Koch Ali, Dollmetscher Eugen und Mohammet el Berberi). So gut es geht, werden heut unsre Lager auf der großen und eleganten Barke zurecht gemacht und wir schlafen auch Alle darauf recht gut.

Dienstag den 22ten August 1843. Ich hatte gestern Lepsius dazu überredet, die Landreise in der Art, wie er sie beabsichtigte, aufzugeben und lieber vom Schiffe aus Exkursionen zu machen; zu dem Ende sollen heut die 2 Kameele und 1 Esel mit den 3 Dienern nach Cairo zum Verkauf geschickt werden und 2 Esel werden wir mit auf die Barke nehmen. Auch unsre Zeichnungen vom Fayoum werden an Lieder geschickt und endlich gebe ich noch meinen Brief an Heinrich, Elisabeth, Feit, Riechers und Runge nach Cairo mit. Heut Vormittag Einpacken der Kisten in die Barke. - Abeken erwarten wir nun auch bald mit seiner Barke aus Cairo, wo er die Ankunft der englischen Briefpost noch abwarten wollte. Schwarz und weißer Wimpel weht von dem Hintertheil des Schiffes. Nachdem die hauptsächlichsten Gegenstände aus den Kisten umgepackt sind, werden Alle in die Barke geschafft, was erst am Nachmittag um 3 Uhr etwa fertig wird. Um Mittag sehen wir Abeken auf der entgegengesetzten Seite des Flusses in seiner Barke vorübersegeln;

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[29/0030] Sauiet mit der Wüste verbindet. Leps, der die Nacht gar nicht geschlafen, fühlt sich wieder unwohl d sehr angegriffen. Schon an der Gorge hatten wir geruhet d einen kl Imbiß eingenommen. Auf dem Wege v Illahun bis zum Damme fanden wir beinah die ganze Thalgrenze mit Beduinenzelten bedeckt, Lager an Lager gereiht. Um unsern Eseln etwas zu fressen zu geben, traten wir in d Zelt eines Schechs. - Reichthum dieses Zeltes; außerordentliche Größe, obgl wir nur die eine Hälfte einnahmen; die andre Hälfte ist Frauengemach. Rings umher aufgeschichtete große d kostbare Teppiche zw 30 - 40 an d Zahl. Man macht uns Setzeier, schöner Honig, kräftiges Brod d Honigwasser munden uns trefflich. Kaffee d Pfeifen werden geraucht. Der kl Sohn des Schechs, Abd el Keder macht uns sehr viel Spaß mit seinem Pfeiferauchen, munterem Wesen d Dreistigkeit. Leps gibt ihm ein 10 p Stück. - Nach 1 Stunde Aufbruch von dort. Dammarbeiten v mehreren 100 Kindern; _ mit Durrhaschilf zur Sicherung der höchst steilen Dassirungen. - Endlich gegen ½ 7 Uhr Abends kommen wir sehr ermüdet in Sauiet an, wo wir denn unsre Barke finden d unsre Karavane, die erst vor ½ Stunde angekommen ist d kaum die Sachen abgepackt hat. Dieselben bleiben heut noch am Lande, wo für unsre 3 abgehenden Diener ein Zelt aufgeschlagen wird (d Koch Ali, Dollmetscher Eugen d Mohammet el Berberi). So gut es geht, werden heut unsre Lager auf der großen d eleganten Barke zurecht gemacht d wir schlafen auch Alle darauf recht gut. Dienstag d 22ten Aug 1843. Ich hatte gestern Leps dazu überredet, die Landreise in der Art, wie er sie beabsichtigte, aufzugeben d lieber v Schiffe aus Exkursionen zu machen; zu dem Ende sollen heut die 2 Kameele d 1 Esel mit d 3 Dienern nach Cairo zum Verkauf geschickt werden d 2 Esel werden wir mit auf d Barke nehmen. Auch unsre Zeichnungen v Fayoum werden an Lieder geschickt d endl gebe ich noch meinen Brief an Heinrich, Elis, Feit, Riechers d Runge nach Cairo mit. Heut Vormittag Einpacken d Kisten in die Barke. - Abeken erwarten wir nun auch bald mit seiner Barke aus Cairo, wo er d Ankunft der engl Briefpost noch abwarten wollte. Schwarz d weiße Wimpel weht v d Hintertheil des Schiffes. Nachdem die hauptsächlichsten Gegenstände aus d Kisten umgepackt sind, werden Alle in die Barke geschafft, was erst am Nachmittag um 3 Uhr etwa fertig wird. Um Mittag sehen wir Abeken auf d entgegengesetzten Seite des Flusses in seiner Barke vorübersegeln;

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/30>, abgerufen am 21.11.2024.