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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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der Pyramide führt, gefunden, und ich besichtige die Sache nach dem Mittagsschläfchen. Lepsius kommt hinzu und wir beschäftigen dann wieder Arbeiter, um die Bauart der Pyramide selbst zu untersuchen. Dann fange ich an, am Labyrinth aufzuzeichnen, und nehme zum Schluß des Tages ein stärkendes Bad. - Abeken und Bonomi kommen auch heut noch nicht zurück. - Wir haben jetzt täglich 100 und einige Ausgräber.

Freitag den 9ten Juni 1843. Vormittags beschäftigt mich die Aufzeichnung der Pyramide von Meidum, die ich gemäß unsrer letzten Aufmessung construire. Am Nachmittag ferneres Auftragen des Labyrinths, Besichtigung der Arbeiten am Eingang der Pyramide, Bad. Früh Morgens vor Sonnenaufgang 12°, um Mittag 30°; viel Wind, besonders jetzt gegen 10 Uhr; herrlicher Mondschein. -

Sonnabend den 10ten Juni 1843. Auftragen am Labyrinth; am Nachmittage auch weitere Aufnahme desselben. - Abends wieder ein Bad genommen. - Besuch von Herrn Clidden, Herrn Giuseppe und Herrn Müller, einem Deutschen, Neffen des Herrn Dumreicher, die heut Mittag mit uns essen. - Wir haben heut 28° Wärme, Nachmittag und Abends heftige Windstöße. -

Sonntag den 11ten Juni 1843. Nach dem Frühstück Spatziergang mit Frey und Ernst nach Howara, wo wir eine Ansicht des Dorfes zeichnen. Um 1/2 11 Uhr zu Hause, Andacht, Frühstück; dann Besehen der Ausgrabungen und Untersuchungen an der Pyramide mit Lepsius. - Bei der Rückkehr sehen wir plötzlich sich einen der großen Architravblöcke bewegen, und in die daneben gegrabene Grube fallen. Kinder hatten vorher dort gespielt, und ein Wimmern verkündete uns sogleich Unglück. Wir laufen hinzu und finden die 3 Kinder unter dem Blocke begraben; 2 davon, ein Mädchen und 1 Knabe, werden fast wunderbar erhalten, beinah unversehrt darunter hervorgezogen und gegraben; der letztere nur war am Knie beschädigt. - Noch 1 Kind von etwa 9 - 10 Jahren lag unten. Mit vereinten Bemühungen fast aller Arbeiter wird der Block herabgewälzt, und die zerschlagene Leiche des Knabens darunter hervorgezogen; das war dann ein trauriger Anblick. - Lepsius schickte den alten Eltern des Knaben 60 Piaster und wie ich höre, hat man das Kind schon heut begraben. Der Block hatte sich gewälzt, weil die Kinder sich damit vergnügten, Schutt unter demselben herauszubuddeln. Nach einem Schläfchen Spatziergang mit Abeken und Frey nach einem Theile des Bahr bela ma, wo wir Letzteren Ansichten dieser höchst interressanten schönen Felsformationen, welche vom Wasser

der Pyramide führt, gefunden, und ich besichtige die Sache nach dem Mittagsschläfchen. Lepsius kommt hinzu und wir beschäftigen dann wieder Arbeiter, um die Bauart der Pyramide selbst zu untersuchen. Dann fange ich an, am Labyrinth aufzuzeichnen, und nehme zum Schluß des Tages ein stärkendes Bad. - Abeken und Bonomi kommen auch heut noch nicht zurück. - Wir haben jetzt täglich 100 und einige Ausgräber.

Freitag den 9ten Juni 1843. Vormittags beschäftigt mich die Aufzeichnung der Pyramide von Meidum, die ich gemäß unsrer letzten Aufmessung construire. Am Nachmittag ferneres Auftragen des Labyrinths, Besichtigung der Arbeiten am Eingang der Pyramide, Bad. Früh Morgens vor Sonnenaufgang 12°, um Mittag 30°; viel Wind, besonders jetzt gegen 10 Uhr; herrlicher Mondschein. -

Sonnabend den 10ten Juni 1843. Auftragen am Labyrinth; am Nachmittage auch weitere Aufnahme desselben. - Abends wieder ein Bad genommen. - Besuch von Herrn Clidden, Herrn Giuseppe und Herrn Müller, einem Deutschen, Neffen des Herrn Dumreicher, die heut Mittag mit uns essen. - Wir haben heut 28° Wärme, Nachmittag und Abends heftige Windstöße. -

Sonntag den 11ten Juni 1843. Nach dem Frühstück Spatziergang mit Frey und Ernst nach Howara, wo wir eine Ansicht des Dorfes zeichnen. Um ½ 11 Uhr zu Hause, Andacht, Frühstück; dann Besehen der Ausgrabungen und Untersuchungen an der Pyramide mit Lepsius. - Bei der Rückkehr sehen wir plötzlich sich einen der großen Architravblöcke bewegen, und in die daneben gegrabene Grube fallen. Kinder hatten vorher dort gespielt, und ein Wimmern verkündete uns sogleich Unglück. Wir laufen hinzu und finden die 3 Kinder unter dem Blocke begraben; 2 davon, ein Mädchen und 1 Knabe, werden fast wunderbar erhalten, beinah unversehrt darunter hervorgezogen und gegraben; der letztere nur war am Knie beschädigt. - Noch 1 Kind von etwa 9 - 10 Jahren lag unten. Mit vereinten Bemühungen fast aller Arbeiter wird der Block herabgewälzt, und die zerschlagene Leiche des Knabens darunter hervorgezogen; das war dann ein trauriger Anblick. - Lepsius schickte den alten Eltern des Knaben 60 Piaster und wie ich höre, hat man das Kind schon heut begraben. Der Block hatte sich gewälzt, weil die Kinder sich damit vergnügten, Schutt unter demselben herauszubuddeln. Nach einem Schläfchen Spatziergang mit Abeken und Frey nach einem Theile des Bahr bela ma, wo wir Letzteren Ansichten dieser höchst interressanten schönen Felsformationen, welche vom Wasser

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[7/0008] der Pyr führt, gefunden, d ich besichtige die Sache nach dem Mittagsschläfchen. Leps kommt hinzu d wir beschäftigen dann wieder Arbeiter, um die Bauart der Pyr selbst zu untersuchen. Dann fange ich an, am Labyrinth aufzuzeichnen, d nehme zum Schluß des Tages ein stärkendes Bad. - Abeken d Bonomi kommen auch heut noch nicht zurück. - Wir haben jetzt täglich 100 d einige Ausgräber. Freitag d 9ten Juni 1843. Vormittags beschäftigt mich die Aufzeichnung der Pyr v Meidum, die ich gemäß unsrer letzten Aufmessung construire. Am Nachmittag ferneres Auftragen des Labyrinths, Besichtigung der Arbeiten am Eingang d Pyr, Bad. Früh Morgens vor Sonnenaufgang 12°, um Mittag 30°; viel Wind, besonders jetzt gegen 10 Uhr; herrlicher Mondschein. - Sonnabend d 10ten Juni 1843. Auftragen am Labyrinth; am Nachmittage auch weitere Aufnahme desselben. - Abends wieder ein Bad genommen. - Besuch v H Clidden, H Giuseppe d H Müller, einem Deutschen, Neffen des H Dumreicher, die heut Mittag mit uns essen. - Wir haben heut 28° Wärme, Nachmittag d Abends heftige Windstöße. - Sonntag d 11ten Juni 1843. Nach dem Frühstück Spatziergang mit Frey d Ernst nach Howara, wo wir eine Ansicht des Dorfes zeichnen. Um ½ 11 Uhr zu Hause, Andacht, Frühstück; dann Besehen der Ausgrabungen d Untersuchungen an d Pyr mit Leps. - Bei d Rückkehr sehen wir plötzlich sich einen der großen Architravblöcke bewegen, d in die daneben gegrabene Grube fallen. Kinder hatten vorher dort gespielt, d ein Wimmern verkündete uns sogleich Unglück. Wir laufen hinzu d finden die 3 Kinder unter dem Blocke begraben; 2 davon, ein Mädchen d 1 Knabe, werden fast wunderbar erhalten, beinah unversehrt darunter hervorgezogen d gegraben; der letztere nur war am Knie beschädigt. - Noch 1 Kind v etwa 9 - 10 Jahren lag unten. Mit vereinten Bemühungen fast aller Arbeiter wird d Block herabgewälzt, d die zerschlagene Leiche des Knabens darunter hervorgezogen; das war dann ein trauriger Anblick. - Leps schickte den alten Eltern des Knaben 60 Piaster d wie ich höre, hat m d Kind schon heut begraben. Der Block hatte sich gewälzt, weil die Kinder sich damit vergnügten, Schutt unter demselben herauszubuddeln. Nach einem Schläfchen Spatziergang mit Abeken d Frey nach einem Theile des Bahr bela ma, wo wir Letzteren Ansichten dieser höchst interressanten schönen Felsformationen, welche vom Wasser

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/8>, abgerufen am 21.11.2024.