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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Frey, Kuhne und ich) durch die Campagna, die hier ganz eben ist, an alten Wasserleitungen und der Gräberstraße vorbei nach Albano. Von hier spatzirten wir nach dem Frühstück zu dem naheliegenden Arrizio, von dessen burgartiger Höhe wir die schönste Aussicht auf Gazano, die Campagna und die Vorberge rings genossen. Durch den Park von Arricio, der die köstlichsten Laubparthien hat, kehrten wir nach Albano zurück, wo wir, vorher bedungen, Esel vorfanden. Mit diesen ritten wir nun einen unvergleichlichen Weg um den Albaner See herum, bei der Grotte ferrate vorbei, durch die hochgebaute Stadt Rocco di Papa hindurch, auf den nahen, aber sehr hohen Monte Cavo. Der Weg im üppigsten Gebüsch und der Aufenthalt oben war feucht und kalt, die Aussicht auf den See Nemi, Albano und die ganze Umgegend aber großartig. Im Kloster da oben mittelmäßigen Wein, gutes Brod und Schinken genossen. - Von hier bald wieder hinab, bis wir nach Sonnenuntergang in Frascati ankamen, wo wir bei gutem Wein, Makaroni, Cottelets pp. in einem Halbkreissaale uns von den schlechten Eseln erholten.

Donnerstag den 30ten October 1845. Früh zur Villa arinario oder Tusculano, und die schöne Aussicht von deren Terrasse auf die Campagna und das ferne Rom genossen; dann einen weiten aber schönen Weg hinauf zu dem alten Tusculum des Cicero gemacht. Interessantes kleines Theater daselbst, gar wohl erhalten. - Von hier wieder hinab nach Frascati und die Villa Conti bei der Stadt besucht; großartige Treppenanlagen, Fontänen, Cascaden im Park mit den üppigsten Laubbäumen. - Da wir keine Thiere bekommen konnten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg und gingen bis zu dem Bergstädtchen Monte Porzia, wo von einem halbrunden Vorplatze aus die wunderbarste Aussicht belohnte. In der Stadt tranken wir in einer Kneipe vorzüglichen Wein, Brod und Schinken und machten dann mit Pferden uns auf den Weg nach Palaestrina über Monte Compatri. Der Weg war ziemlich weit, aber unsre Thiere gut und so ging es dann schnell. In Palaestrina sahen wir einige Säulenkapitäle aus einer Wand gucken von einem Tempel der Fortuna, der hier stand. Wir hielten uns nur kurz auf und gingen abermals zu Fuß weiter bis zum Städtchen Genezano, einen Weg, der an Schönheit mir fast die Krone von allen erschien. Dabei war

Frey, Kuhne und ich) durch die Campagna, die hier ganz eben ist, an alten Wasserleitungen und der Gräberstraße vorbei nach Albano. Von hier spatzirten wir nach dem Frühstück zu dem naheliegenden Arrizio, von dessen burgartiger Höhe wir die schönste Aussicht auf Gazano, die Campagna und die Vorberge rings genossen. Durch den Park von Arricio, der die köstlichsten Laubparthien hat, kehrten wir nach Albano zurück, wo wir, vorher bedungen, Esel vorfanden. Mit diesen ritten wir nun einen unvergleichlichen Weg um den Albaner See herum, bei der Grotte ferrate vorbei, durch die hochgebaute Stadt Rocco di Papa hindurch, auf den nahen, aber sehr hohen Monte Cavo. Der Weg im üppigsten Gebüsch und der Aufenthalt oben war feucht und kalt, die Aussicht auf den See Nemi, Albano und die ganze Umgegend aber großartig. Im Kloster da oben mittelmäßigen Wein, gutes Brod und Schinken genossen. - Von hier bald wieder hinab, bis wir nach Sonnenuntergang in Frascati ankamen, wo wir bei gutem Wein, Makaroni, Cottelets pp. in einem Halbkreissaale uns von den schlechten Eseln erholten.

Donnerstag den 30ten October 1845. Früh zur Villa arinario oder Tusculano, und die schöne Aussicht von deren Terrasse auf die Campagna und das ferne Rom genossen; dann einen weiten aber schönen Weg hinauf zu dem alten Tusculum des Cicero gemacht. Interessantes kleines Theater daselbst, gar wohl erhalten. - Von hier wieder hinab nach Frascati und die Villa Conti bei der Stadt besucht; großartige Treppenanlagen, Fontänen, Cascaden im Park mit den üppigsten Laubbäumen. - Da wir keine Thiere bekommen konnten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg und gingen bis zu dem Bergstädtchen Monte Porzia, wo von einem halbrunden Vorplatze aus die wunderbarste Aussicht belohnte. In der Stadt tranken wir in einer Kneipe vorzüglichen Wein, Brod und Schinken und machten dann mit Pferden uns auf den Weg nach Palaestrina über Monte Compatri. Der Weg war ziemlich weit, aber unsre Thiere gut und so ging es dann schnell. In Palaestrina sahen wir einige Säulenkapitäle aus einer Wand gucken von einem Tempel der Fortuna, der hier stand. Wir hielten uns nur kurz auf und gingen abermals zu Fuß weiter bis zum Städtchen Genezano, einen Weg, der an Schönheit mir fast die Krone von allen erschien. Dabei war

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[120/0121] Frey, Kuhne d ich) durch die Campagna, die hier ganz eben ist, an alten Wasserleitungen d der Gräberstraße vorbei nach Albano. Von hier spatzirten wir nach d Frühstück zu dem naheliegenden Arrizio, von dessen burgartiger Höhe wir die schönste Aussicht auf Gazano, die Campagna d die Vorberge rings genossen. Durch den Park v Arricio, der die köstlichsten Laubparthien hat, kehrten wir nach Albano zurück, wo wir, vorher bedungen, Esel vorfanden. Mit diesen ritten wir nun einen unvergleichlichen Weg um den Albaner See herum, bei der Grotte ferrate vorbei, durch die hochgebaute Stadt Rocco di Papa hindurch, auf den nahen, aber sehr hohen Monte Cavo. Der Weg im üppigsten Gebüsch d der Aufenthalt oben war feucht d kalt, die Aussicht auf d See Nemi, Albano d die ganze Umgegend aber großartig. Im Kloster da oben mittelm Wein, gutes Brod d Schinken genossen. - Von hier bald wieder hinab, bis wir nach Sonnenuntergang in Frascati ankamen, wo wir bei gutem Wein, Makaroni, Cottelets pp. in einem Halbkreissaale uns von den schlechten Eseln erholten. Donnerstag d 30ten Oct 1845. Früh zur Villa arinario oder Tusculano, d die schöne Aussicht von deren Terrasse auf d Campagna d das ferne Rom genossen; dann einen weiten aber schönen Weg hinauf zu dem alten Tusculum des Cicero gemacht. Interess kl Theater daselbst, gar wohl erhalten. - Von hier wieder hinab nach Frascati d die Villa Conti bei d Stadt besucht; großartige Treppenanlagen, Fontänen, Cascaden im Park mit den üppigsten Laubbäumen. - Da wir keine Thiere bekommen konnten, machten wir uns zu Fuß auf d Weg d gingen bis zu dem Bergstädtchen Monte Porzia, wo von einem halbrunden Vorplatze aus die wunderbarste Aussicht belohnte. In d Stadt tranken wir in e Kneipe vorzüglichen Wein, Brod d Schinken d machten dann mit Pferden uns auf d Weg nach Palaestrina über Monte Compatri. Der Weg war ziemlich weit, aber unsre Thiere gut d so ging es dann schnell. In Palaestrina sahen wir einige Säulenkapitäle aus e Wand gucken v e Tempel der Fortuna, der hier stand. Wir hielten uns nur kurz auf d gingen abermals zu Fuß weiter bis zum Städtchen Genezano, einen Weg, der an Schönheit mir fast die Krone von allen erschien. Dabei war

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/121>, abgerufen am 26.11.2024.