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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Gegend, die vor mir ausgebreitet lag, und die von unsrer Terrasse aus sich doppelt schön macht; so reizend wie heut war sie mir noch nie vorgekommen. -

Mittwoch den 22ten Januar 1845. Ich fahre fort, an meiner Randverzierung zu zeichnen. - N.B. Ankunft von Monsieur Ampere heute, nicht morgen.

Donnerstag den 23ten Januar 1845. Beschäftigung wie gestern. Heut Vormittag endlich kommt der von uns lang erwartete Monsieur Ampere, nebst 3 Begleitern, M(onsieu)r Durand, d'Antigues und Roushet. Mit ihnen unsre durch Abeken bestellten Zigarren, um die es uns eigentlich allein zu thun war. Heut Abend aß Lepsius mit den Franzosen auf ihrem Schiffe, während ich die neuen Zeitungen mit den Anderen durchsah. Unsre Preußische Zeitung wird von Tag zu Tag magrer und erbärmlicher, sie vermag kaum ihr Hauptblatt noch auszufüllen. -

Freitag den 24ten Januar 1845. Immer noch bei meiner Randverzierung. - Abends Allgemeine Zeitung gelesen. - NB Gestern Nachmittag kam wieder Ampere mit den 3 Franzosen und blieben den Abend bei uns. Ich nahm an der Unterhaltung keinen Antheil; Ampere hat ein sehr deutsches Ansehen und Wesen, fast wie ein Schulmeister oder Stubengelehrter, ein etwas pumpliches Wesen mit einer Brille auf der Nase; er war, wie auch die Andern durchaus natürlich ohne französische Affektation. Unsre Arbeiten hier scheinen kein Ende zu gewinnen; Tag für Tag kommen neue Gräber, aus denen etwas gezeichnet werden soll; dazu sind wir noch gar nicht in den Königsgräbern gewesen. - Sehr schönes Wetter heut.

Sonnabend den 25ten Januar 1845. Während ich immer noch an meiner Randverzierung arbeite, kommt heut Vormittag etwa um 1/2 10 Uhr Freund Strauß und Kraft angeritten, die bis Wadi Halfa hinaufgegangen waren und sehr erfreut und befriedigt schienen; ihre Reise war schnell und glücklich gewesen. Ich ging nebst Ernst mit ihnen noch am Vormittag zu dem Grabe der sogenannten ziegelstreichenden Juden, was uns mit seinen vielfach dargestellten Handwerken gleichmäßig interessant war. Georgi und Max trafen wir darin. Mittags aßen beide mit uns und besuchten dann allein noch einmal Medinet Abu. Abends kamen sie wieder und während wir im besten Gespräch sind, werden neue Fremde angemeldet und wiederum Deutsche treten auf, nämlich : Herr Königlicher Gerichts Assessor von Rohr, der Rentier Herr Tamm nebst Herrn Stamm

Gegend, die vor mir ausgebreitet lag, und die von unsrer Terrasse aus sich doppelt schön macht; so reizend wie heut war sie mir noch nie vorgekommen. -

Mittwoch den 22ten Januar 1845. Ich fahre fort, an meiner Randverzierung zu zeichnen. - N.B. Ankunft von Monsieur Ampère heute, nicht morgen.

Donnerstag den 23ten Januar 1845. Beschäftigung wie gestern. Heut Vormittag endlich kommt der von uns lang erwartete Monsieur Ampère, nebst 3 Begleitern, M(onsieu)r Durand, d’Antigues und Roushet. Mit ihnen unsre durch Abeken bestellten Zigarren, um die es uns eigentlich allein zu thun war. Heut Abend aß Lepsius mit den Franzosen auf ihrem Schiffe, während ich die neuen Zeitungen mit den Anderen durchsah. Unsre Preußische Zeitung wird von Tag zu Tag magrer und erbärmlicher, sie vermag kaum ihr Hauptblatt noch auszufüllen. -

Freitag den 24ten Januar 1845. Immer noch bei meiner Randverzierung. - Abends Allgemeine Zeitung gelesen. - NB Gestern Nachmittag kam wieder Ampère mit den 3 Franzosen und blieben den Abend bei uns. Ich nahm an der Unterhaltung keinen Antheil; Ampère hat ein sehr deutsches Ansehen und Wesen, fast wie ein Schulmeister oder Stubengelehrter, ein etwas pumpliches Wesen mit einer Brille auf der Nase; er war, wie auch die Andern durchaus natürlich ohne französische Affektation. Unsre Arbeiten hier scheinen kein Ende zu gewinnen; Tag für Tag kommen neue Gräber, aus denen etwas gezeichnet werden soll; dazu sind wir noch gar nicht in den Königsgräbern gewesen. - Sehr schönes Wetter heut.

Sonnabend den 25ten Januar 1845. Während ich immer noch an meiner Randverzierung arbeite, kommt heut Vormittag etwa um ½ 10 Uhr Freund Strauß und Kraft angeritten, die bis Wadi Halfa hinaufgegangen waren und sehr erfreut und befriedigt schienen; ihre Reise war schnell und glücklich gewesen. Ich ging nebst Ernst mit ihnen noch am Vormittag zu dem Grabe der sogenannten ziegelstreichenden Juden, was uns mit seinen vielfach dargestellten Handwerken gleichmäßig interessant war. Georgi und Max trafen wir darin. Mittags aßen beide mit uns und besuchten dann allein noch einmal Medinet Abu. Abends kamen sie wieder und während wir im besten Gespräch sind, werden neue Fremde angemeldet und wiederum Deutsche treten auf, nämlich : Herr Königlicher Gerichts Assessor von Rohr, der Rentier Herr Tamm nebst Herrn Stamm

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[30/0031] Gegend, die vor mir ausgebreitet lag, d die v unsrer Terrasse aus sich doppelt schön macht; so reizend wie heut war sie mir noch nie vorgekommen. - Mittwoch d 22ten Jan 1845. Ich fahre fort, an meiner Randverzierung zu zeichnen. - N.B. Ankunft v Mr Ampère heute, nicht morgen. Donnerstag d 23ten Jan 1845. Beschäftigung wie gestern. Heut Vorm endlich kommt der von uns lang erwartete Mr Ampère, nebst 3 Begleitern, M(onsieu)r Durand, d’Antigues d Roushet. Mit ihnen unsre durch Abeken bestellten Zigarren, um die es uns eigentlich allein zu thun war. Heut Abend aß Lepsius mit den Franzosen auf ihrem Schiffe, während ich die neuen Zeitungen mit den Anderen durchsah. Unsre Preuß Zeitung wird v Tag zu Tag magrer d erbärmlicher, sie vermag kaum ihr Hauptblatt noch auszufüllen. - Freitag d 24ten Jan 1845. Immer noch bei meiner Randverzierung. - Abends Allgem Zeitung gelesen. - NB Gestern Nachm kam wieder Ampère mit d 3 Franzosen d blieben den Abend bei uns. Ich nahm an d Unterhaltung keinen Antheil; Ampère hat ein sehr deutsches Ansehen d Wesen, fast wie ein Schulmeister od Stubengelehrter, ein etwas pumpliches Wesen mit e Brille auf d Nase; er war, wie auch die Andern durchaus natürlich ohne französ Affektation. Unsre Arbeiten hier scheinen kein Ende zu gewinnen; Tag für Tag kommen neue Gräber, aus denen etwas gezeichnet werden soll; dazu sind wir noch gar nicht in den Königsgräbern gewesen. - Sehr schönes Wetter heut. Sonnabend d 25ten Jan 1845. Während ich immer noch an meiner Randverzierung arbeite, kommt heut Vorm etwa um ½ 10 Uhr Freund Strauß d Kraft angeritten, die bis Wadi Halfa hinaufgegangen waren d sehr erfreut d befriedigt schienen; ihre Reise war schnell d glücklich gewesen. Ich ging nebst Ernst mit ihnen noch am Vorm zu dem Grabe der sogen ziegelstreichenden Juden, was uns mit seinen vielfach dargestellten Handwerken gleichmäßig interessant war. Georgi d Max trafen wir darin. Mittags aßen beide mit uns d besuchten dann allein noch einmal Medinet Abu. Abends kamen sie wieder d während wir im besten Gespräch sind, werden neue Fremde angemeldet d wiederum Deutsche treten auf, nämlich : H K G Ass v Rohr, der Rentier H Tamm nebst H Stamm

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/31>, abgerufen am 21.11.2024.