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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Sonntag den 20ten April 1845. Am Vormittag zu Haus geblieben und nach Tisch im großen Tempel an meiner Ansicht der Säulenhalle gemalt bis gegen Sonnenuntergang. Lepsius un Ernst sind nach Gurna hinüber und kommen sehr spät wieder; in Luxor hatte Lepsius einen Wortwechsel mit Ibrahim Aga gehabt, der sich einmal wieder völlig besoffen hatte. In diesem Zustande faßte er den dummen Entschluß, uns zu verlassen; er nahm sein Bette und seine Sachen und zog nach Luxor ab. Am Vormittag war Jussuf aus Kenne mit einer gemietheten Steinbarke zurückgekehrt, die Lepsius zu Luxor besichtigte.

Montag den 21ten April 1845. Heut kommt der Ali Aga aus Luxor, um in Betreff des Langen zu vermitteln, indessen schien dieser selbst keine Lust zur Rückkehr zu haben, sondern fuhr fort, sich an die Flasche zu halten. - Ich fuhr den Tag über fort, an meiner Karte von der Halbinsel Sinai zu arbeiten. -

Dienstag den 22ten April 1845. Lepsius schickt heut dem Langen ein Attest und den übrigen Sold und somit ist er denn nun aus unsren Diensten. Ernst siedelt sich heut nach Gurna über, um das Einpacken der Steine zu besorgen. Ich fahre in meiner Sinaitischen Karte fort . Der Tag heiß; die Nächte schlafe ich recht schlecht, Wanzen, Käfer, Mäuse, Hitze, Alles trägt dazu bei. -

Mittwoch den 23ten April 1845. Immer noch meine Karte vom Sinai. Um Mittag liest Lepsius uns seinen fertigen Bericht an den König über seine letzte Exkursion und seine Ansicht über den Sinai vor. Jussuf besucht den Tag über Ernst in Gurna. Der Lange ist heut nach Kenne abgereist. Der Tag sehr heiß und schwül 33°.

Donnerstag den 24ten April 1845. An der Karte vom Sinai fortgefahren; der Tag kühler, aber sehr windig. -

Freitag den 25ten April 1845. Heut wird die Sinaikarte vollendet, auch Lepsius ist ziemlich mit seinem Abschreiben des Berichtes zu Ende. - Gestern bewunderte ich, sowie heute das unvergleichliche Glühen der westlichen Berge; es war vollkommen magisch. Der rosenrothe Streif war wie mit zartestem Golde und veilchenfarbenen Schatten gemalt und hob sich aus dem klaren Himmel, als wäre derselbe ausgeschnitten und man blickte hindurch auf das zarte stille Gluthmeer.

Sonntag den 20ten April 1845. Am Vormittag zu Haus geblieben und nach Tisch im großen Tempel an meiner Ansicht der Säulenhalle gemalt bis gegen Sonnenuntergang. Lepsius un Ernst sind nach Gurna hinüber und kommen sehr spät wieder; in Luxor hatte Lepsius einen Wortwechsel mit Ibrahim Aga gehabt, der sich einmal wieder völlig besoffen hatte. In diesem Zustande faßte er den dummen Entschluß, uns zu verlassen; er nahm sein Bette und seine Sachen und zog nach Luxor ab. Am Vormittag war Jussuf aus Kenne mit einer gemietheten Steinbarke zurückgekehrt, die Lepsius zu Luxor besichtigte.

Montag den 21ten April 1845. Heut kommt der Ali Aga aus Luxor, um in Betreff des Langen zu vermitteln, indessen schien dieser selbst keine Lust zur Rückkehr zu haben, sondern fuhr fort, sich an die Flasche zu halten. - Ich fuhr den Tag über fort, an meiner Karte von der Halbinsel Sinai zu arbeiten. -

Dienstag den 22ten April 1845. Lepsius schickt heut dem Langen ein Attest und den übrigen Sold und somit ist er denn nun aus unsren Diensten. Ernst siedelt sich heut nach Gurna über, um das Einpacken der Steine zu besorgen. Ich fahre in meiner Sinaitischen Karte fort . Der Tag heiß; die Nächte schlafe ich recht schlecht, Wanzen, Käfer, Mäuse, Hitze, Alles trägt dazu bei. -

Mittwoch den 23ten April 1845. Immer noch meine Karte vom Sinai. Um Mittag liest Lepsius uns seinen fertigen Bericht an den König über seine letzte Exkursion und seine Ansicht über den Sinai vor. Jussuf besucht den Tag über Ernst in Gurna. Der Lange ist heut nach Kenne abgereist. Der Tag sehr heiß und schwül 33°.

Donnerstag den 24ten April 1845. An der Karte vom Sinai fortgefahren; der Tag kühler, aber sehr windig. -

Freitag den 25ten April 1845. Heut wird die Sinaïkarte vollendet, auch Lepsius ist ziemlich mit seinem Abschreiben des Berichtes zu Ende. - Gestern bewunderte ich, sowie heute das unvergleichliche Glühen der westlichen Berge; es war vollkommen magisch. Der rosenrothe Streif war wie mit zartestem Golde und veilchenfarbenen Schatten gemalt und hob sich aus dem klaren Himmel, als wäre derselbe ausgeschnitten und man blickte hindurch auf das zarte stille Gluthmeer.

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[46/0047] Sonntag d 20ten April 1845. Am Vorm zu Haus geblieben d nach Tisch im großen Tempel an meiner Ansicht der Säulenhalle gemalt bis gegen Sonnenuntergang. Leps d Ernst sind nach Gurna hinüber d kommen sehr spät wieder; in Luxor hatte Leps einen Wortwechsel mit Ibr Aga gehabt, der sich einmal wieder völlig besoffen hatte. In diesem Zustande faßte er den dummen Entschluß, uns zu verlassen; er nahm s Bette d seine Sachen d zog nach Luxor ab. Am Vorm war Jussuf aus Kenne mit einer gemietheten Steinbarke zurückgekehrt, die Leps zu Luxor besichtigte. Montag d 21ten April 1845. Heut kommt der Ali Aga aus Luxor, um in Betreff des Langen zu vermitteln, indessen schien dieser selbst keine Lust zur Rückkehr zu haben, sond fuhr fort, sich an d Flasche zu halten. - Ich fuhr den Tag über fort, an meiner Karte v d Halbinsel Sinai zu arbeiten. - Dienstag d 22ten April 1845. Leps schickt heut dem Langen ein Attest d den übrigen Sold d somit ist er denn nun aus unsren Diensten. Ernst siedelt sich heut nach Gurna über, um das Einpacken der Steine zu besorgen. Ich fahre in meiner Sinaitischen Karte fort . Der Tag heiß; die Nächte schlafe ich recht schlecht, Wanzen, Käfer, Mäuse, Hitze, Alles trägt dazu bei. - Mittwoch d 23ten April 1845. Immer noch meine Karte v Sinai. Um Mittag liest Leps uns seinen fertigen Bericht an den König über seine letzte Exkursion d s Ansicht über d Sinai vor. Jussuf besucht den Tag über Ernst in Gurna. Der Lange ist heut nach Kenne abgereist. Der Tag sehr heiß d schwül 33°. Donnerstag d 24ten April 1845. An der Karte vom Sinai fortgefahren; der Tag kühler, aber sehr windig. - Freitag d 25ten April 1845. Heut wird die Sinaïkarte vollendet, auch Leps ist ziemlich mit seinem Abschreiben des Berichtes zu Ende. - Gestern bewunderte ich, sowie heute das unvergleichliche Glühen der westl Berge; es war vollkommen magisch. Der rosenrothe Streif war wie mit zartestem Golde d veilchenfarbenen Schatten gemalt d hob sich aus dem klaren Himmel, als wäre derselbe ausgeschnitten d man blickte hindurch auf das zarte stille Gluthmeer.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/47>, abgerufen am 21.11.2024.