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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Damiskus (Scham) ziehen, ein erquicklicher Anblick; herrlicher Rückblick auf die Halbinsel von Beirut; Aufsteigen des Meereshorizontes; jetzt der Weg sehr schlecht, stufenförmiges Gestein, Gerölle voller Löcher und Buckel. Nach 4 stündigem Ritt freundliche Kneipe am Wege, wo wir unter einem Ölbaum ein Frühstück von Eiern, Brod, Käse und Weintrauben auch Kaffee verzehren; kämpfende Ichneumons, die hier in Menge sind. Nach 1 Stunde wieder abgeritten. Großartiger Blick in einen tiefen gewaltigen Thalkessel links mit einem Dorfe im Grunde; immer noch rückwärts das Meer mit kleinen weißen Segelpunkten darin. - Endlich erreichten wir die Höhe des Libanon und begannen wieder abwärts zu steigen. Blick in das gewaltige Thal zwischen Libanon und Antilibanon, genannt das Bikah oder Bukaa Thal, in welchem die Sonnenstadt Baalbeck liegt. Sie hat in sich das Bett des Leontes oder Nahr el Litani, den man jedoch nicht gewahr wird, wohl aber eine Menge Flüßchen und Quellen, die sich in ihn ergießen. Rechts auf dem Antilibanon ragten der gewaltige Hermon (Geb e Schech oder e Felsch Schneeberg) und links im Libanon der noch höhere Gipfel des Sunnia, an dem an mehreren Stellen noch Schnee lag. Von der Höhe des Libanon ging unser Weg über die Vorberge links ab von der Straße nach Scham , zum Städtchen Sachle, was wie ein Badeort in einem Seitenthale an einem wasserreichen Bache sich hinzieht. Hohe Silberpappeln zieren den Lauf desselben. Die Häuser alle neu, reinlich und weiß mit dunklem Sockel und flachen Dächern, die Menschen freundlich, blühend gesund und Männer, Weiber wie Kinder auffallend hübsch. Der ganze Ort ist griechisch katholisch, und wir kehrten im Haus des Bischofs ein, der grade abwesend war; ein wohlthuenderer Anblick als dieses Städtchen ist mir lange nicht geworden, überhaupt war die Tagetour sehr hübsch und interessant, der Kavaß bereitete unser Abendessen und dann schliefen wir sehr gut, nachdem wir noch Manches mit einem freundlichen Geistlichen geplaudert.

Sonntag den 31ten August 1845. Heut früh um 1/2 6 Uhr mit Sonnenaufgang ritten wir von Sachle aus gegen Norden; eine lange Zeit über die Vorberge des Libanon und dann schräg durch die Ebne gen Baalbeck. Der Weg etwas langweilig, weil er sich über Erwarten hinzog und keine Abwechslung bot; indessen war er gut und wir hätten schneller reiten können, als es geschah; wir brauchten 6 1/2 Stunden dazu. In Baalbeck hielten wir neben den gewaltigen Tempelresten unter einem Ölbaum; daneben, den Fuß des Antilibanon hinan ziehen sich die Ruinen der alten Stadt, woneben jetzt das nicht grade

Damiskus (Scham) ziehen, ein erquicklicher Anblick; herrlicher Rückblick auf die Halbinsel von Beirut; Aufsteigen des Meereshorizontes; jetzt der Weg sehr schlecht, stufenförmiges Gestein, Gerölle voller Löcher und Buckel. Nach 4 stündigem Ritt freundliche Kneipe am Wege, wo wir unter einem Ölbaum ein Frühstück von Eiern, Brod, Käse und Weintrauben auch Kaffee verzehren; kämpfende Ichneumons, die hier in Menge sind. Nach 1 Stunde wieder abgeritten. Großartiger Blick in einen tiefen gewaltigen Thalkessel links mit einem Dorfe im Grunde; immer noch rückwärts das Meer mit kleinen weißen Segelpunkten darin. - Endlich erreichten wir die Höhe des Libanon und begannen wieder abwärts zu steigen. Blick in das gewaltige Thal zwischen Libanon und Antilibanon, genannt das Bikah oder Bukaa Thal, in welchem die Sonnenstadt Baalbeck liegt. Sie hat in sich das Bett des Leontes oder Nahr el Litani, den man jedoch nicht gewahr wird, wohl aber eine Menge Flüßchen und Quellen, die sich in ihn ergießen. Rechts auf dem Antilibanon ragten der gewaltige Hermon (Geb e Schech oder e Felsch Schneeberg) und links im Libanon der noch höhere Gipfel des Sunnia, an dem an mehreren Stellen noch Schnee lag. Von der Höhe des Libanon ging unser Weg über die Vorberge links ab von der Straße nach Scham , zum Städtchen Sachle, was wie ein Badeort in einem Seitenthale an einem wasserreichen Bache sich hinzieht. Hohe Silberpappeln zieren den Lauf desselben. Die Häuser alle neu, reinlich und weiß mit dunklem Sockel und flachen Dächern, die Menschen freundlich, blühend gesund und Männer, Weiber wie Kinder auffallend hübsch. Der ganze Ort ist griechisch katholisch, und wir kehrten im Haus des Bischofs ein, der grade abwesend war; ein wohlthuenderer Anblick als dieses Städtchen ist mir lange nicht geworden, überhaupt war die Tagetour sehr hübsch und interessant, der Kavaß bereitete unser Abendessen und dann schliefen wir sehr gut, nachdem wir noch Manches mit einem freundlichen Geistlichen geplaudert.

Sonntag den 31ten August 1845. Heut früh um ½ 6 Uhr mit Sonnenaufgang ritten wir von Sachle aus gegen Norden; eine lange Zeit über die Vorberge des Libanon und dann schräg durch die Ebne gen Baalbeck. Der Weg etwas langweilig, weil er sich über Erwarten hinzog und keine Abwechslung bot; indessen war er gut und wir hätten schneller reiten können, als es geschah; wir brauchten 6 ½ Stunden dazu. In Baalbeck hielten wir neben den gewaltigen Tempelresten unter einem Ölbaum; daneben, den Fuß des Antilibanon hinan ziehen sich die Ruinen der alten Stadt, woneben jetzt das nicht grade

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[95/0096] Damiskus (Scham) ziehen, ein erquicklicher Anblick; herrlicher Rückblick auf die Halbinsel v Beirut; Aufsteigen des Meereshorizontes; jetzt der Weg sehr schlecht, stufenförmiges Gestein, Gerölle voller Löcher d Buckel. Nach 4 stündigem Ritt freundliche Kneipe am Wege, wo wir unter e Ölbaum ein Frühstück v Eiern, Brod, Käse d Weintr auch Kaffee verzehren; kämpfende Ichneumons, die hier in Menge sind. Nach 1 Stunde wieder abgeritten. Großartiger Blick in einen tiefen gewaltigen Thalkessel links mit e Dorfe im Grunde; immer noch rückwärts das Meer mit kl weißen Segelpunkten darin. - Endlich erreichten wir die Höhe des Libanon d begannen wieder abwärts zu steigen. Blick in d gewaltige Thal zw Libanon d Antilibanon, genannt das Bikah oder Bukaa Thal, in welchem die Sonnenstadt Baalbeck liegt. Sie hat in sich d Bett des Leontes od Nahr el Litani, den man jedoch nicht gewahr wird, wohl aber e Menge Flüßchen d Quellen, die sich in ihn ergießen. Rechts auf d Antilib ragten der gewaltige Hermon (Geb e Schech od e Felsch Schneeberg) d links im Libanon der noch höhere Gipfel des Sunnia, an dem an mehreren Stellen noch Schnee lag. V d Höhe des Libanon ging unser Weg über die Vorberge links ab v d Straße nach Scham , zum Städtchen Sachle, was wie ein Badeort in e Seitenthale an einem wasserreichen Bache sich hinzieht. Hohe Silberpappeln zieren den Lauf desselben. Die Häuser alle neu, reinlich d weiß mit dunklem Sockel d flachen Dächern, die Menschen freundlich, blühend gesund d Männer, Weiber wie Kinder auffallend hübsch. Der ganze Ort ist griech katholisch, d wir kehrten im Haus des Bischofs ein, der grade abwesend war; ein wohlthuenderer Anblick als dieses Städtchen ist mir lange nicht geworden, überhaupt war die Tagetour sehr hübsch d interessant, d Kavaß bereitete unser Abendessen d dann schliefen wir sehr gut, nachdem wir noch Manches mit e freundl Geistl geplaudert. Sonntag d 31ten Aug 1845. Heut früh um ½ 6 Uhr mit Sonnenaufgang ritten wir v Sachle aus gegen Norden; eine lange Zeit über die Vorberge des Libanon d dann schräg durch die Ebne gen Baalbeck. Der Weg etwas langweilig, weil er sich über Erwarten hinzog d keine Abwechslung bot; indessen war er gut d wir hätten schneller reiten können, als es geschah; wir brauchten 6 ½ St dazu. In Baalbeck hielten wir neben den gewaltigen Tempelresten unter e Ölbaum; daneben, den Fuß des Antilib hinan ziehen sich die Ruinen der alten Stadt, woneben jetzt das nicht grade

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/96>, abgerufen am 23.11.2024.