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Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.

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Zueignungs-Schrifft.
(ohne sonderliche Offenbarung GOttes) mit nichten gefas-
set oder verstanden werden können. Vnter so vielen unzeh-
lichen aber nur etliche wenige anzuführen; Ist sich wohl nit
wenig zu verwundern/ über die seltzame Wunder/ so GOtt
am Wasser erweiset? daß zwey unterschiedliche Wasser/
so auß einem Berge/ und/ so zu reden/ fast auß einer Quelle
entspringen/ so widerwärtige Qualitäten und Eigenschaff-
ten haben sollen: Wie dann die Vngarische Geschichtschrei-
ber bezeugen/ daß bey der Stadt Ofen/ an der Stadtmau-
ren zwey Wasser seyen/ so auß einem Bergherfliessen/ de-
ren eines über alle massen kalt/ daß ander aber dermassen
heiß ist/ daß man auch keinen Finger darinnen halten kan.
Also schreibt Herodotus von einem Wasser in Egypten/ wel-
ches den Tag über gantz kalt seye/ und je heisser die Sonne
scheinet/ je kälter es werde/ bey der Nacht aber werde es
heiß/ und umb die Mitternacht am allerheissesten.

Ingleichem ist sich auch über die seltzame Wunder/ so
GOtt an den Wassern erweiset/ zuverwundern/ daß man
umbs todte Meer Bäume findet/ welche äusserlich schöne
und liebliche Aepffel tragen/ wann man sie aber entzwey
schneidet/ seynd sie voll Aschen und übeln Geruchs. Wer
verwundert sich nicht über die seltzame Wunder/ so GOtt
an den Bergen erweiset/ deren etliche gefunden werden/ als
sonderlich in Eyßland/ Sicilien/ Hetruria und Mexicana/
welche Feuer von sich werffen: Wie dann sonderlich von
dem Berg AEthna in den Historien gelesen wird; deßgleichen
von dem Berg Heda, dessen Feuer mit dürrer und truckner
Materi gelöschet/ mit Zuschüttung aber deß Wassers ali-
mentirt
und vermehret wird.

Ja wer verwundert sich nicht über die seltzame Wun-
der so GOTT an den Thieren erweiset/ deren etliche eine
natürliche Sympathiam und Antipathiam gegeneinander tra-
gen? über die wunderbarliche Kräfften und Tugenden
der Artzneyen/ wider diese oder jene Kranckheit? über die

kräff-

Zueignungs-Schrifft.
(ohne ſonderliche Offenbarung GOttes) mit nichten gefaſ-
ſet oder verſtanden werden koͤnnen. Vnter ſo vielen unzeh-
lichen aber nur etliche wenige anzufuͤhren; Iſt ſich wohl nit
wenig zu verwundern/ uͤber die ſeltzame Wunder/ ſo GOtt
am Waſſer erweiſet? daß zwey unterſchiedliche Waſſer/
ſo auß einem Berge/ und/ ſo zu reden/ faſt auß einer Quelle
entſpringen/ ſo widerwaͤrtige Qualitaͤten und Eigenſchaff-
ten haben ſollen: Wie dann die Vngariſche Geſchichtſchrei-
ber bezeugen/ daß bey der Stadt Ofen/ an der Stadtmau-
ren zwey Waſſer ſeyen/ ſo auß einem Bergherflieſſen/ de-
ren eines uͤber alle maſſen kalt/ daß ander aber dermaſſen
heiß iſt/ daß man auch keinen Finger darinnen halten kan.
Alſo ſchreibt Herodotus von einem Waſſer in Egypten/ wel-
ches den Tag uͤber gantz kalt ſeye/ und je heiſſer die Sonne
ſcheinet/ je kaͤlter es werde/ bey der Nacht aber werde es
heiß/ und umb die Mitternacht am allerheiſſeſten.

Ingleichem iſt ſich auch uͤber die ſeltzame Wunder/ ſo
GOtt an den Waſſern erweiſet/ zuverwundern/ daß man
umbs todte Meer Baͤume findet/ welche aͤuſſerlich ſchoͤne
und liebliche Aepffel tragen/ wann man ſie aber entzwey
ſchneidet/ ſeynd ſie voll Aſchen und uͤbeln Geruchs. Wer
verwundert ſich nicht uͤber die ſeltzame Wunder/ ſo GOtt
an den Bergen erweiſet/ deren etliche gefunden werden/ als
ſonderlich in Eyßland/ Sicilien/ Hetruria und Mexicana/
welche Feuer von ſich werffen: Wie dann ſonderlich von
dem Berg Æthna in den Hiſtorien geleſen wird; deßgleichen
von dem Berg Heda, deſſen Feuer mit duͤrrer und truckner
Materi geloͤſchet/ mit Zuſchuͤttung aber deß Waſſers ali-
mentirt
und vermehret wird.

Ja wer verwundert ſich nicht uͤber die ſeltzame Wun-
der ſo GOTT an den Thieren erweiſet/ deren etliche eine
natuͤrliche Sympathiam und Antipathiam gegeneinander tra-
gen? uͤber die wunderbarliche Kraͤfften und Tugenden
der Artzneyen/ wider dieſe oder jene Kranckheit? uͤber die

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Zitationshilfe: Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/12>, abgerufen am 23.11.2024.