Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.Vom Eisenstein. zu sich ziehen/ welches/ wie auch hernach berichtet wird/ auß ihrer beyderverborgener Hitz herkommet. Wie man probiren soll/ ob ein Eisenstein reich am Eisen sey. SOlche und dergleichen Eisenstein/ kan man durch kein an- Der Stahlstein aber/ der ist dem Eisenstein an seiner Farb gar un-Stahl- So durch solche Prob/ durch den Magneten befunden wird/ daß Dieweil aber der Eisenstein gar grosser hitziger Natur ist/ läst er sichEisenstein ver- B b iij
Vom Eiſenſtein. zu ſich ziehen/ welches/ wie auch hernach berichtet wird/ auß ihrer beyderverborgener Hitz herkommet. Wie man probiren ſoll/ ob ein Eiſenſtein reich am Eiſen ſey. SOlche und dergleichen Eiſenſtein/ kan man durch kein an- Der Stahlſtein aber/ der iſt dem Eiſenſtein an ſeiner Farb gar un-Stahl- So durch ſolche Prob/ durch den Magneten befunden wird/ daß Dieweil aber der Eiſenſtein gar groſſer hitziger Natur iſt/ laͤſt er ſichEiſenſtein ver- B b iij
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Vom Eiſenſtein.
zu ſich ziehen/ welches/ wie auch hernach berichtet wird/ auß ihrer beyder
verborgener Hitz herkommet.
Wie man probiren ſoll/ ob ein Eiſenſtein reich am
Eiſen ſey.
SOlche und dergleichen Eiſenſtein/ kan man durch kein an-
dere Weiß leichter und baß probiren/ ob ſie reich am Eiſen
ſeyn/ dann durch den Magnetenſtein. Darumb ſo du den
Eiſenſtein verſuchen wilt/ ſo roͤſt ihn (wiewol ihn etliche un-
geroͤſt nehmen) reib ihn klein/ und nimb einen guten Ma-
gneten/ weltze oder zeuch den dariñen herumb/ ſo hengt ſich der gute Eiſen-
ſtein aller an den Magneten/ den ſtreich mit einem Haſenfuß herab/ und
hebe widerumb mit dem Magneten den Eiſenſtein aufſ/ ſo viel du auffhe-
ben kanſt/ und ſo zu letzt was ligen bleibet/ das ſich nicht auffheben laſſen
will/ das iſt taub/ und nicht guter Stein/ hiemit kanſt du ſehen/ ob ein
Bergkart Eiſen hat/ oder ob ein Eiſenſtein reich oder arm am Eiſen ſey/
dann wie gemeld/ ſo hebt der Magnet kein andere Metall auff/ dann al-
lein Eiſen und Stahl.
Der Stahlſtein aber/ der iſt dem Eiſenſtein an ſeiner Farb gar un-
gleich/ und ſihet etlicher gleich wie ein gelblichter Spadt/ den hebt der
Magnet roh/ wie auch etliche Eiſenſtein/ gar nicht auff/ ſo man aber den
Stahlſtein roͤſtet/ ſo faͤrbt er ſich/ daß er dem reichen Eiſenſtein an der
Farb gleich iſt/ dann hebt der Magnet denſelben gar gern/ und noch ehe
und lieber/ als den Eiſenſtein/ wie dann das Eiſen in langwiriger ſtarcker
Hitz/ mit harten oder buͤchenen Kohlen in verborgener Glut/ ohne Ab-
gang zu gutem Stahl kan gemacht werden/ und der gemeine Stahl/
durch das offt ſchmiden und ſchweiſſen/ wider Eiſen wird.
Stahl-
ſtein.
So durch ſolche Prob/ durch den Magneten befunden wird/ daß
der Eiſenſtein gut und reich iſt/ ſo koͤnnen dann die Hammerſchmiedt mit
ihren Zuſchlaͤgen/ denſelben im groſſen Feuer ferner probiren und ver-
ſuchen.
Dieweil aber der Eiſenſtein gar groſſer hitziger Natur iſt/ laͤſt er ſich
mit einem ſolchen ſchlechten Feuer/ dardurch man Gold und Silber
ſchmeltzet/ nicht fluͤſſig machen noch Schmeltzen/ ſondern es muß ein ſtaͤr-
ckere Gewalt/ und groͤſſer Feuer da ſeyn/ und ſo er dann mit ſolcher groſ-
ſer Hitz/ zum flieſſen alſo gezwungen wird/ daß auß dem Eiſen/ Oefen und
andere Inſtrument koͤnnen gegoſſen werden/ ſo fleucht ſein hitziger
Schweffel/ deß mehrentheils von ihm/ daß auch das Eiſen/ das davon ge-
ſchmeltzet wird/ etlicher maſſen auß ſeiner Subſtantz kommet/ alſo wann
gleich daſſelb mit neuem Eiſenſtein im Feuer erfriſcht wird/ ſo gehet ihm
doch gleich ſo viel ab/ als es im erſten Schmeltzen/ von ſeiner Subſtantz
ver-
Eiſenſtein
ſchmeltzen.
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Zitationshilfe: | Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/313>, abgerufen am 16.07.2024. |